Ist Surimi gesund, ungesund oder gar schädlich?

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2019

Das größtenteils aus Fisch hergestellte Lebensmittel mit Namen „Surimi“, ist in den Medien oft sehr negativ aufgefallen und mit einem schlechten Ruf bzw. Image behaftet. Grund ist nicht das Surimi an sich, sondern der viele Mist der mit ihm getrieben wurde. Durch seine gute Formbarkeit wurden z.B. Produkte wie Hummerscherenfleisch, oder Garnelen imitiert. Diese Fake-Produkte waren nicht immer sauber ausgezeichnet, oder sogar betrügerisch verwendet worden. Zwar schmeckt und sieht man den Unterschied bei geringen Fischkenntnissen eindeutig, jedoch musste das ganze „gute Surimi“ ebenfalls zum Lebensmittelskandal aufgebauscht werden, bei dem das an sich unbedenkliche Fischprodukt als verteufeltes, schlechtes und ungesundes Nahrungsmittel hervorging. Zu Unrecht, denn richtig gutes und gesundes Surimi ohne große Zusatzstoffliste auf der Verpackung, gibt es schon seit hunderten Jahren und stammt ursprünglich aus Japan.

Besteht Surimi nur aus Abfällen, Fischresten und Müll?
Oftmals geht das Gerücht um, das Surimi nur aus Fischabfällen und minderwertigen Resten bestehen würde, welche bei der normalen Fischfiletproduktion übrig bleiben. Diese Fälle mag es durchaus geben, allerdings sind Fischreste und Abfälle nicht der Grundbestandteil eines guten Surimi, sondern hochwertiges Fischfilet von Weißfischen wie Seelachs, Kabeljau, Brassen oder auch oftmals Seehecht.



Aus was besteht gutes und gesundes Surimi?
Gutes Surimi besteht hauptsächlich aus hochwertigen Fischeiweis, welches aus Fischfilets gewonnen wird. Je höher und qualitativ hochwertiger der Fischanteil, desto besser das Produkt. Als weitere gängige Zutaten kommen noch Eiklar, Wasser, Zucker, Aromen (ideal natürlichen Ursprungs) Paprikaextrakt zu Färbung, pflanzliche Öle, sowie Sorbit und Stärke zur Stabilität dazu. Viel mehr sollte in so einem Produkt auch nicht drin sein. Meiner Meinung nach haben Polyphosphate, Geschmacksverstärker wie „Mononatriumglutamat“ und künstliche Aromen, sowie teils giftige Azofarbstoffe in Surimi nichts verloren.

Surimi ausgerollt
(Surimi im Ursprungszustand als flache ausgerollte Ware, welche bereits mit Paprikaextrakt gefärbt wurde)

Warum Surimi gesund ist?
Surimi enthält neben hochwertigen Eiweißen, auch ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, je nach Fettgehalt der einzelnen Produkte ist es eine relativ leichte Kost. Surimi hat in der Regel durch seine zusätzlichen hinzugefügten pflanzlichen Öle deutlich mehr Fettanteil als reiner Fisch, wie z.B. der viel verwendete Seelachs. Wenn keine giftigen oder bedenklichen sonstigen Zusatzstoffe hinzugemischt wurden, entsteht ein gutes und gesundes Surimiprodukt.


Woran erkenne ich qualitativ hochwertiges und gesundes Surimi?
Es gibt 5 wichtige Punkte, um ein gutes und gesundes Surimiprodukt zu erkennen

  1. Hoher Fischanteil
  2. Die Garantie das keine Fischreste zur Produktion verwendet wurden
  3. „100 % aus Filet“
  4. Keine künstlichen Aromen
  5. Keine Geschmacksverstärker wie Mononatriumglutamat wurden zugesetzt

Je weniger Zusätze enthalten sind desto besser, künstliche Farbstoffe sind hier ein absolutes NoGo! Das Surimi sollte definitiv frei von Polyphosphaten sein

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In und auf vielen japanischen Sushi Kreationen befindet sich Surimi, auch hier wird die höchste und reinste Qualitätsstufe des Produkts bevorzugt. Das Buch selbst hat einige ausgefallene Sushi Variationen und Rezepte mit schöner detaillierter Bebilderung zu bieten.

Welche Nährstoffe enthält Surimi?
Surimi selbst ist nicht so nährstoffreich wie reiner Meerwasserfisch, neben Eiweiß und einigen ungesättigten Fettsäuren, sind die erwähnenswerten sonstigen Bestandteile je nach Rezeptur:

  • Folsäure
  • Vitamin E
  • Kalium
  • Calcium
  • Jod
  • und ein paar Aminosäuren

Insgesamt also ein gesundes Produkt, welches aber nährwerttechnisch auf keinen Fall mit naturbelassenen Produkten aus Fisch mitkommt. Ein reines Fischfilet, ist in Sachen Nährstoffe und Vitamine jedem Surimiprodukt überlegen!

Kritik an Surimi Produkten:
Leider sehe ich immer noch, dass ein großer Teil der Surimihersteller ihre Ware viel zu umweltschädlich verpacken. Warum muss man bitte zwei kleine Surimi-Sticks in jeweils einen mini Plastikbeutel einschweißen? Warum denn bitte zwei winzige Surimi Stäbchen komplett in Folie einzeln verpacken? Das ergibt keinen Sinn. Zusätzlich gibt es in der Surimi Branche weltweit immer noch einige schwarze Schafe. Damit meine ich nicht die Produzenten, die legal irgendwelche ominösen Zusatzstoffe in ihre Produkte mischen und nur wenige Prozent Fischanteil als Basismasse verwenden. Nein, es geht vor allem um die Hersteller die immer noch Reste, Müll und Abfälle der Fischindustrie zur Surimiproduktion verwenden. Diese ruinieren den Ruf des Surimi Produktes, welches an sich nicht schlecht ist. Sauberes, frei von bedenklichen Zusatzstoffen hergestelltes Surimi aus hochwertigem Fischfilet ist ein gutes und gesundes Produkt.


Fazit:
Ab und an mal Surimi von hoher Qualität zu essen, schadet der Gesundheit nicht. Ein frisches Fischfilet oder eine gute Fischfrikadelle aus eigener Herstellung ersetzt es natürlich nicht. Surimi ist nur als Snack, oder als vielfältiges, in der Küche einsetzbares und fertiges Fischprodukt gedacht.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

7 Gedanken zu „Ist Surimi gesund, ungesund oder gar schädlich?“

  1. Wo ist denn das problem, reste zu verwenden? bspw stücke vom fisch die zu klein sind um sie als filet oder so zu verkaufen sind super geeignet.

    Müll ist schlecht da stimme ich zu aber eine gute resteverwertung ist wichtig für die Umwelt, man muss ja nicht gefühlt die hälfte wegwerfen.

    Antworten
      • ja klar sie sollten schon korrekt und lebensmitteltauglich sein.
        das ist wie mit den chicken nuggets beim fastfood.

        besonders lustig sind immer leute die sich sowohl über verschwendung als auch über formfleich (bzw bei surimi eben formfisch) aufregen, doppelmoral at its best.

        Antworten
        • Stimmt, dabei ist es bei Surimi ja wirklich bei hochwertigen Herstellern fast ausschließlich frisches Filet. Wobei natürlich die Zusatzstoffe auch mießen „Formfisch“ machen können 🙂

          LG
          Marco

          Antworten
  2. Hallo,

    mir gefällt dein Artikel wirklich sehr, sehr gut! Endlich mal etwas kritsches und gut recherchiertes ohne die üblichen Vorurteile.

    Ich mache sehr oft und gerne Sushi, dabei kommt auch häufig Surimi vor. Aus diesem Grund habe auch ich auf meinem Blog etwas zu Surimi geschrieben und ein Video dazu gedreht. Zwar habe ich deinen Beitrag erst jetzt entdeckt, aber unsere Ansichten decken sich größtenteils, auch wenn wir unterschiedliche Schwerpunkte legen.

    Keine Aromastoffe oder Geschmacksverstärker ist aber ein sehr hartes Kriterium. Die Fischmasse ist meist nahezu geschmacksneutral und wird dann mit Krebsfleisch-Aroma versetzt. Ob das „künstlicher“ oder natürlicher Natur ist, ist natürlich die Frage.

    In Japan hat Surimi übringens noch heute einen sehr guten Ruf. Da sind sie auch etwas hochwertiger, aber vor allem ist die Berichterstattung in den Medien eine ganz andere als in Europa.

    Grüße,
    Sushi-Liebhaber.

    Antworten
  3. Hi Marco,

    danke für Deine Unterstützung für die Aufklärung der Kategorie Surimi…und auch für alle aufklärende Beiträge, die Du schreibst (wann Pflanzenzwiebel eingefplanzt werden, wie schrecke ich Katzen ab, warum man Veganer respektieren soll……und auch die Themen Börse und Geldanlagen!)

    Ich weiß nicht, wann Du die Zeit hast, alles zu schreiben, aber ich bin beeindruckt !

    Bis zum nächsten Mal im Globus !

    LG, Xavier

    Antworten
    • Hallo Xavier,

      vielen Dank für das dicke Lob! Im Monat entstehen im Durchschnitt ca. 20-25 Beiträge, ich brauche dafür ca. 25 Stunden Arbeitszeit, das geht nebenbei noch ganz gut. + Technik usw. sind es dann maximal 40 Stunden im Monat. Freut mich, dass Dir die Beiträge gefallen, aktuell sind noch 350 auf meiner To Do Liste, diese wächst aber ständig.

      LG
      Marco

      Antworten

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