Was bedeutet bei Kartoffeln „nach der Ernte behandelt“?

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2019

Die Kartoffel – Ein reines und gesundes Naturprodukt? Das ist sie leider überwiegend nicht mehr, dank der Behandlung mit diversen giftigen Chemikalien nach der Ernte. Oft liest man auf den Etiketten von Kartoffelsäcken, dass die Kartoffeln „nach der Ernte behandelt“ wurden. Doch mit welchen Mitteln werden die Kartoffeln am häufigsten versetzt und wie schädlich können diese für unsere Gesundheit sein?

Was aber bedeutet die Aufschrift „Nach der Ernte behandelt“ auf dem Kartoffelsack genau?

Kartoffeln die nach der Ernte behandelt wurden, werden mit verschiedenen Keim- sowie Schimmelhemmungsmitteln versetzt. Viele dieser Chemikalien sind nicht nur sehr bedenklich für unsere Gesundheit, wenn sie hauptsächlich direkt über die Nahrung vom menschlichen Organismus aufgenommen werden, sondern können auch akut schädlich für unseren Körper sein und bei erhöhter Belastung zu negativen Langzeitfolgen führen. Deshalb sollte man die Schale bei behandelten Kartoffeln auch auf keinen Fall essen! Die verschiedenen Behandlungsmittel sind zudem auch schädlich für die Flora und Fauna wenn sie freigesetzt werden und zählen zu den Umweltgiften.



Die am häufigsten bei Kartoffeln eingesetzten Chemikalien zur Behandlung lauten:

  • Chlorpropham
  • Imazalil
  • Thiabendazol

Die beiden gesundheitlich bedenklichen Chemikalien Imazalil und Thiabendazol stellen häufig gemischt mit weiteren Stoffen auch sehr beliebte Behandlungsmitteln für Zitrusfrüchten dar.

Sind nach der Ernte behandelte Kartoffeln gesundheitsschädlich?

Hauptsächlich wird bei behandelten Kartoffeln der Stoff Chlorpropham eingesetzt, welcher im Verdacht steht das Krebswachstum zu begünstigen. (laut neuester EG-Einstufung)! Der Stoff hat bereits bei einfachem Kontakt, insbesondere jedoch bei der Einnahme ein erhebliches gesundheitsgefährdendes Potential. Auch viele der weiteren Chemikalien die eingesetzt werden können sind größtenteils sehr bedenklich und ungesund. Teilweise finden sich die Giftstoffe auch in späteren Kartoffelprodukten wie z.B. Kartoffelchips, Röstis oder Pommes wieder.

Müssen Kartoffeln die mit Chemikalien nach der Ernte behandelt wurden gekennzeichnet sein?

Das deutsche Gesetzt sieht vor, dass auf allen Kartoffelnetzen, Plastikverpackungen und Säcken sowie auch auf loser Ware ein bedrucktes Etikett oder zumindest Schild mit dem Aufschrift „Nach der Ernte behandelt“ zwingend anzubringen ist. Leider ist dies meist sehr klein geschrieben, so fällt es vielen Verbrauchern gar nicht erst auf.

Wie können sich die Chemikalien von behandelten Kartoffeln gegebenenfalls auf die Gesundheit auswirken?

Da hauptsächlich das gesundheitlich sehr bedenkliche sowie umweltschädliche Chlorpropham eingesetzt wird, könnte es zu folgenden Nebenwirkungen, insbesondere bei hohem Konsum (mit Kartoffelschale) kommen:


  1. Krebswachstum
  2. Augen und Hautprobleme
  3. Nervenschäden
  4. Verdauungsbeschwerden, Durchfall, Erbrechen
  5. Probleme mit den Atmungsorganen

Gibt es Umweltschäden durch Chlorpropham als Behandlungsmittel für Kartoffelschalen und im breiten landwirtschaftlichen Einsatz?

Chlorpropham wirkt in der Natur ebenfalls gesundheitsschädlich vor allem auf Fische, Amphibien, Weichtieren und Kleinstlebewesen. Im Boden baut es sich nur langsam über Wochen ab.

Sollte ich den Kauf von behandelten Kartoffeln vermeiden?

Meine persönliche Meinung dazu ist ganz klar: „Ja, das sollten Sie!“
Zwar geht natürlich von offizieller Seite her keinerlei Gefahr von diesen Kartoffeln für den Verbraucher aus, da die eingesetzten Mengen an Chlorpropham sehr niedrig sein sollten, aber das ist mir persönlich und in Anbetracht der möglichen und vor allem völlig unnötigen gesundheitlichen Gefahren egal.
Nicht nur das Chlorpropham ist absolut ungesund, es werden sehr häufig noch weitere Stoffe wie Imazalil und Thiabendazol eingesetzt, welche auch nicht gerade förderlich für die Gesundheit sind! Wenn ich daran denke, dass ich das Thema „Nach der Ernte behandelt“ vorher noch gar nicht kannte und die Kartoffeln mit dem Gift auf der Schale teilweise mit Schale gegessen habe, dann wird mir schlecht.

Selbst wenn nur wenige Mikrogramm von Chlorpropham und Co an den Schalen kleben würden, dann würde ich diese Produkte trotzdem nicht mehr kaufen.
Warum sollte man sich unnötigen Risiken aussetzen, wenn es auch unbehandelte Kartoffeln gibt? Das ist aber nur meine Meinung. Offiziell gelten die behandelten Produkte natürlich als völlig ungefährlich, wenn man sie gut mit viel Wasser abwischt und die Schale entfernt. Das wäre allerdings trotzdem kein Grund für mich auf diese Ware zurückzugreifen.

Solltet Ihr behandelte Kartoffeln erworben haben, dann wascht sie extrem gut und lange ab. Schneidet auch die Schale besser komplett und sehr großzügig von den Kartoffeln weg!

Woher bekomme ich Kartoffeln, wenn sie nicht nach der Ernte behandelt wurden?

Dazu gibt es mehrere Quellen:

  1. Die besten Kartoffeln kommen aus dem eigenen Garten, ganz ohne Chemie und sonstige Gifte und ebenso ohne Einsatz von Kunstdünger.
  2. Bio Kartoffeln dürfen ebenfalls nicht nach der Ernte behandelt werden.
  3. Frühkartoffeln und echte Spätkartoffeln, welche auf Grund ihrer dickeren Schale zur Einlagerung geeignet sind, haben sehr oft keinen Behandlungshinweis und sind dann zumindest frei von künstlicher Chemie.
  4. Wohnen Ihr auf dem Land, dann fragt einfach bei einem örtlichen Kartoffelbauern nach. Oft bekommt man hier sehr gute Sorten, die ebenfalls nicht nach der Ernte behandelt wurden.

Fazit:


Es lohnt sich nicht nur aus gesundheitlicher Sicht z.B. etwas mehr Geld für hochwertige Bio Kartoffeln auszugeben, sondern auch mit dem Hintergrund des Umweltschutzes eine solche Kaufentscheidung zu treffen. Statt sich dem Giftrisiko durch behandelte Kartoffeln auszusetzen, sollte man lieber gezielt nach unbehandelten Erdäpfeln suchen.
Wichtig ist auch bei der Verarbeitung der behandelten Variante, dass man diese Kartoffeln nicht ungewaschen schälen sollte, da man sonst mit der Klinge des Messers die Chemikalien der Kartoffelschale in die Kartoffel selbst überträgt.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

5 Gedanken zu „Was bedeutet bei Kartoffeln „nach der Ernte behandelt“?“

  1. Vielen Dank für diesen Artikel. Ich habe früher sehr gerne „Baby Kartoffeln“ bei Aldi gekauft, aber inzwischen werden auch diese nach der Ernte behandelt. Auch die losen Kartoffeln von Rewe, die immer ausserordentlich gut geschmeckt haben, haben jetzt den Etikettzusatz „nach der Ernte behandelt“. Ich finde das sehr schade. Ich weigere mich Kartoffeln zu kaufen, die behandelt sind und ich vermisse besonders die kleinen Sorten mit der wachsigen Schale, weil es fast nur noch große Sorten gibt die unbehandelt sind.

    Antworten
  2. Äh, danke;
    hätte ich mal vorher sehen sollen, denn – manch einer der Discounter hat v.a. jene Kartoffeln „nach der Ernte behandelt“, die üblicherweise ein Plastik eingepackt sind – und zwar ungefähr alle 😀
    Damn…

    Antworten
  3. Danke für Ihr Engagement! Aber eine Berichtigung:
    Die Kartoffeln sind auch nach dem Waschen und Schälen nicht giftfrei, denn das Chlorpropham ist auch IN der Knolle nachgewiesen worden, auch in weiterverarbeiteten Produkten, z.B. Pommes.
    Viele Grüße
    Bernd Pietruck.

    Antworten
    • Hallo Bernd,

      das ist absolut korrekt, lediglich die Menge ist ein wenig reduziert. 100 % sauber bekommt man solche Gift-Knollen leider wirklich nicht mehr

      Gruß
      Marco

      Antworten

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