Gemüse das sich gut verträgt und Gemüse das sich nicht gut verträgt, warum man unbedingt auf die Pflanzennachbarschaft im Beet achten sollte?

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2019

Ein wichtiges Thema zum Eigenanbau von Obst und Gemüsesorten ist: „Gemüse was sich gut verträgt und Gemüse was sich nicht gut verträgt“. Pflanzen müssen harmonieren und gut zusammenpassen, will man ordentliche Erträge erzielen und sein Gemüse nebenbei in Mischkulturen besser vor Schädlingen schützen. Deswegen sollten Gärtner und Selbstversorger die Gemüsesorten so wählen, dass sich die Pflanzen „verstehen“ und miteinander gut vertragen. Dies klingt zunächst komisch, jedoch gibt es sehr viele Gemüsesorten die man auf keinen Fall nebeneinander pflanzen sollte, da sich sonst schlechte Ernten, kümmerlicher Wuchs, oder gar das Absterben einer Gemüsesorte ergeben können. Gute Gemüsenachbarn können sich wiederum perfekt ergänzen, das Wachstum und die Ertragskraft gegenseitig steigern, oder sich sogar in Kombination miteinander auf natürlichem Wege vor Schädlingen und Umwelteinflüssen schützen.

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Warum manche Gemüsesorten nicht miteinander harmonieren?
Es gibt einige Gründe, warum Gemüsesorten sich gegenseitig nicht „vertragen“ können:

  • Eine Pflanze zieht zu viele Nährstoffe aus der Umgebung ab
  • Eine Gemüsesorte überwuchert die andere zu schnell
  • Die Böden passen nicht zu beiden Sorten, weshalb man sie trennen sollte und einen passenden Boden für jede Sorte bereitstellen muss
  • Die Gemüsearten behindern sich gegenseitig im Wuchs
  • Die Pflanzen sondern Stoffe ab, die Nachbarpflanzen im Wuchs behindern
  • Eine Sorte deckt zuviel Sonne/Wind ab, die die andere Sorte unbedingt zum wachsen braucht
  • Das Wurzelwerk der Gemüsepflanzen behindert sich gegenseitig

Auch wenn die Vorkultur eine Pflanze beheimatete die sich mit der Folgekultur nicht verträgt, so kann dies ebenfalls negative Auswirkungen auf das kommende Wachstum und den Ertrag von Obst und Gemüsesorten haben.

Gemüsesorten die gut zusammenpassen und harmonieren und Gemüsesorten die man besser weit auseinander setzen sollte, ein Gemüsepflanzen-Liste im Detail:

Bohnen

  • Gute Nachbarn für Bohnen sind: Bohnekraut, Kartoffeln, Gurken, Kohlsorten, Tomaten, Sellerie, Salate
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: Fenchel, Zwiebeln, Knoblauch, Lauch und Erbsen

Erbsen

  • Gute Nachbarn für Erbsen sind: Dill, Kohl, Gurken, Fenchel, Radieschen und Speiseröhren, sowie Zucchini
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: Buschbohnen, Kartoffeln, Lauch, Knoblauch und Tomaten

Erdbeeren

  • Gute Nachbarn für Erdbeeren sind: Salat, Lauch, Knoblauch, Radieschen
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: Kohlsorten

Gurken


  • Gute Nachbarn für Gurken sind: Bohnen, Erbsen, Kümmel, Rote Beete, Lauch, Sellerie und Zwiebeln
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: Kartoffeln, Tomaten, Rettich und Radieschen

Kartoffeln

  • Gute Nachbarn für Kartoffeln sind: Spinat und Kohlrabi, sowie Knoblauch
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: Erbsen, Gurken, Sellerie, Tomaten und Zwiebeln

Kopfsalat/Pflücksalat

  • Gute Nachbarn für Kopfsalat/Pflücksalat sind: Buschbohnen, Erdbeeren, Gurken, Lauch, Möhren, Radieschen, Tomaten und Zwiebeln
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: Petersilie und Sellerie

Möhren

  • Gute Nachbarn für Möhren sind: Erbsen, Knoblauch, Kopfsalat, Pflücksalat, Tomaten, Zwiebeln, Rettich und Lauch
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: Rote Beete

Radieschen

  • Gute Nachbarn für Radieschen sind: Kopf- und Pflücksalat, Buschbohnen, Erbsen, Petersilie, Stangebohnen, Tomaten, Mangold, Spinat, sowie Kohlrabi
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: Kohlsorten, Zwiebeln, Rettich und Grünkohl

Sellerie

  • Gute Nachbarn für Sellerie sind: Gurken, Knoblauch, Kohlsorten, Lauch und Tomaten
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: Kartoffeln und Pflück- bzw. Kopfsalatsorten

Tomaten

  • Gute Nachbarn für Tomaten sind: Kohlarten, Knoblauch, Pflücksalat, Kopfsalat, Paprika, Zucchini
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: Gurken, Fenchel, Erbsenarten und Kartoffeln

 Zucchini

  • Gute Nachbarn für Zucchini sind: Erbsen, Tomaten, Bohnen und Zwiebeln
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: keine bekannt

Zwiebeln

  • Gute Nachbarn für Zwiebeln sind: Feldsalat, Gurken, Kohlrabi, Möhren, Zucchini, Rote Beete und Erdbeeren
  • Schlechte Gemüsenachbarn sind: Erbsen, Kartoffeln, Radieschen, Rettich und Stangenbohnensorten, sowie Buschbohnen

Ihr habt Fragen zur Kombination weiterer Gemüsesorten und deren Vor- und Nachteilen, sowie passenden Gemüsenachbarschaften im Beet? Gerne könnt Ihr hierzu die Kommentarfunktion für Eure Fragen weiter unten benutzen, ich versuche jede Frage mit einer passenden Pflanzennachbarschaft zu beantworten und diesen Beitrag damit weiter wachsen zu lassen!


Fazit:
Es macht absolut Sinn sich vor der Erstbepflanzung eines Beetes einen passenden Pflanzplan zu erstellen und Gemüse bzw. Obstsorten zu wählen die ein gutes Nachbarschaftsverhältnis haben. Der Wachstums- und Ernteerfolg wird es einem später danken, auch Schädlinge können so gezielt abgewehrt oder gebunden werden. Pflanzt man z.B. Kapuzinerkresse zwischen Stangenbohnen, dann werden diese wie ein Magnet zuerst von Blattläusen befallen statt der Bohnen selbst. Knoblauch wiederum kann Pilze und Bakterien im Boden gezielt hemmen und Möhren in Kombination mit Zwiebeln sich gegenseitig nervige Gemüse-Fliegen vom Leib halten.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

12 Gedanken zu „Gemüse das sich gut verträgt und Gemüse das sich nicht gut verträgt, warum man unbedingt auf die Pflanzennachbarschaft im Beet achten sollte?“

  1. Hallo Marco, für deine Antwort! 👌
    Ich dachte, ich kann die Pilze viell. UNTER den Vegtrug pflanzen? ,
    weil es da ja auch schattig ist. Oben wollte ich anders anbauen.
    Falls es, deiner Meinung nach auch drunten funktionieren könnte..:
    Bei welchem Anbieter bestellt du die Austernseitlinge oder Shiitake und wann werden sie
    dann mit welcher Erde angepflanzt?

    Und schmeckt das Weizengras auch im Salat oder gekochtem Essen,
    Oder verwendet man es hauptsächlich in smoothies?
    Dank dir!
    Sonnige Grüße Alexandra

    Antworten
    • Hallo Alexandra,

      Weizengras sollte man im Smoothie zu sich nehmen, da es ansonsten sehr schwer verdaulich ist und vom Körper kaum in seine Nährstoffe aufgeschlossen werden kann.
      Die Pilze gehen auch unter dem VegTrug. Sie werden nicht gepflanzt, sondern per Dübel in Bohrlöcher ins Holz gesetzt und mit Spänen verschlossen vom Bohrloch.
      Dübel bekommst Du bei Amazon https://amzn.to/3bCcjgZ oder in entsprechenden Pilz Onlineshops. Offline habe ich noch nie welche in Gärtnereien oder Märkten gesehen.
      Lies am besten Mal den Beitrag den ich Dir im Kommentar verlinkt habe, da steht sehr viel zum Thema Pilzanbau drin.

      LG
      Marco

      Antworten
  2. Servus lieber Marco,

    ich kann das zweite Jahr mit meinem 1,8 m Vegtrug kaum erwarten.
    Dazu hätte ich kleine Fragen :o)
    1. da ich vom Vorjahr noch Erdbeeren, Schnittlauch, Ruccola und grünen Feldsalat habe, wird es schwierig 15 cm Erde auszutauschen. Soll ich es trotzdem tun und die Pflanzen wegwerfen, die ja wieder kommen würden ?

    2. welche Kompost Erde zum kaufen ist zu empfehlen, da ich keinen eigenen Kompost habe?

    3. ich denke der Veg trug Folienaufbau mit Reißverschluss hat mir im letzten Jahr gute Dienste gegen starken Regen und Sonne geleistet. Da ich die vorgezogenen Radieschen und so weiter möglichst bald einsetzen will sind sie dadurch vielleicht auch ganz gut geschützt? Auf deinen Fotos habe ich den Folienaufbau noch nie gesehen. Ist er deiner Meinung nach gar nicht nötig?

    Lieben Dank für deine Antwort ! Alexandra
    4. da das Hochbeet an der Wand steht, würde ich es in diesem Jahr im schattigen Teil drunter gerne mal mit Pilzen probieren, aber welche und wo kaufen? Davor würde ich wieder Zucchini pflanzen.

    Antworten
    • Hallo Alexandra,
      ich versuche Mal alles zu beantworten 🙂

      zu 1. Alle genannten Pflanzen sind Schwachzehrer, die könntest Du auch 4-5 Jahre ohne Erdwechsel drin lassen und einfach nur mit etwas Erde auffüllen.

      zu 2. Ich würde auf eine örtliche Grünabfallsammelstelle fahren, dort kann man Erde kaufen bzw. Nachfragen ob man ein paar Eimer mitnehmen darf. Ansonsten Bio Erde aus dem Baumarkt.

      zu 3. Ich nutze den Folienaufbau nicht. Radieschen säe ich direkt im März in den VegTrug. Hatte bisher nie Probleme, die sind sehr robust. Tomaten, Zucchini und Co kommen erst als Samen im April rein. Lauchzwiebeln, Pflücksalat usw. können teilweise schon im März ohne Folie gesät werden.

      zu 4. Ich kann Dir Austernseitlinge sehr empfehlen, lies mal diesen Beitrag dazu: https://www.alternativ-gesund-leben.de/gesunde-bio-pilze-selbst-zuechten-im-eigenen-pilzhochbeet-mit-mehrjaehrigen-eigenanbau-auf-geeignetem-naturholz/

      LG
      Marco

      Antworten
  3. Sehr interessant wer mit wem kann und wer nicht. Ich habe eine Hochbeet, wo ich eine Pilzzucht (Waldpilze) drin habe. Kann ich da auch noch etwas anderes dazu pflanzen?

    Antworten
  4. Ich habe mir einen Vertrug 1,80m gekauft. Möchte nun nächste Saison mit der Bepflanzung anfangen. Am liebsten mit Radieschen, Erdbeeren, Zucchini,Paprika und Gurken. Kann ich dass alles bedenkenlos anpflanzen oder muss ich was beachten?

    Antworten
    • Hallo Lisa,

      manche Pflanzen vertagen sich überhaupt nicht gut zusammen, andere hingegen profitieren sogar von einer Nachbarschaft im Beet. Zucchini und Gurke nehmen sich gegenseitig recht viel Wasser ab, Radieschen und Zucchini sind hingegen kein Problem, ebenso Erdbeeren in Kombination, den Paprika würde ich mit erheblichen Abstand dazu pflanzen und mit guter und vor allem stabiler Rankhilfe.

      LG
      Marco

      Antworten
  5. Hallo Marco,

    zunächst vielen Dank für deine prompten Tipps, super!

    Das werde ich mal ausprobieren, mal sehen, was draus wird.

    Bei Pflücksalat hätte ich jetzt als Laie gedacht, dieser sei ein Mittelzehrer – aber ich vertraue deinem Rat.

    Die Bewässerung soll über Tropfbewässerungssystem mit Zeitschaltuhr von Gardena erfolgen, o.k.? Der Standort ist nur sonnig, vor der Hauswand. Habe mir auch drei „Zeltdächer“ dazu gekauft, auch das Schattiernetz.

    Dir einen schönen 1. Mai, bei uns scheint die Sonne, bestes Wetter zum VegTrug befüllen ? ???.

    Antworten
    • Hallo Karin,

      Tröpfchenbewässerung und die ganzen Extras sind ja wirklich Top, ich gieße immer mit der Kanne oder Spritze mit dem Gartenschlauch 🙂 Der Pflücksalat hat bei mir nur wenig Nährstoffe verbraucht und ist fast überall zu den anderen Gemüsepflanzen „kompatibel“. 🙂

      LG
      Marco

      p.s. Die nächsten Tage ist super Gartenwetter, perfekt für die Keimung von Saatgut und ein ordentliches Pflanzenwachstum.

      Antworten
  6. Habe gerade einen vegtrug Medium (1,04 m L) aufgebaut und will nun die Befüllung vornehmen. Dafür werde ich auf das Vlies Äste und Grasschnitt aufbringen, darauf eine Bio Gemüseerde, da ich keine eigene Komposterde habe.

    Zum Aussäen ist es ja wohl zu spät, deswegen habe ich mir Pflanzen gekauft. Natürlich bin ich danach gegangen, was ich auch gern esse. Deswegen habe ich einen Tomatenmix aus 6 Pflänzchen sowie eine Pflanze Vespergurken gekauft. Diese sind wohl Starkzehrer, welche im ersten Jahr gepflanzt werden sollten.
    Nun lese ich, dass Tomaten und Gurken nicht so harmonieren. Da mein vegtrug nicht sehr groß ist, frage ich mich natürlich, ob der Abstand, der höchstens erreicht werden kann, groß genug ist oder ob ich lieber gleich darauf verzichten sollte, diese Pflanzen gemeinsam dort einzusetzen?
    Bin eine absolute Newcomerin auf diesem Gebiet und stelle fest, je mehr ich lese, desto verunsicherter werde ich. Ich wollte doch einfach nur auch mal ein schönes Hochbeet habe , ohne groß zu planen, kaufen, anlegen, gut ???.
    Es wäre sehr nett, wenn du mir einen weiteren Tipp geben könntest, dankesehr.

    Antworten
    • Hallo Karin,

      ich habe die Kombination Gurke und Tomate auch einmal im letzten Jahr in meinem 1,6 m Veg Trug probiert. Während die Gurke ordentlich Früchte ansetzte, blieben die Tomaten (Roma) sehr mickrig. Die große Sorte (Hellfrucht) kam auch nicht besonders gut zum wachsen. In meinen anderen Veg Trugs hingegen war dies nicht der Fall. Ich würde die Tomaten in den Veg Trug pflanzen und die Gurke separat. Ich glaube die einzige Möglichkeit das es funktionieren könnte, ist eine Kombination aus massiver Wasserversorgung und Düngung. Die Gurke wird kaum beeinträchtigt, die Tomaten leider schon. Bei einem 1,04 m würde ich maximal 3-4 Tomaten einpflanzen. Was Du auf jeden Fall noch dazu aussäen kannst sind Radieschen oder auch Pflücksalat. Diese Sorten harmonieren hervorragend und wachsen auch mit Tomaten als Nachbarn wie verrückt. Gute Radieschensamen gibt es schon für deutlich unter einem Euro das Päckchen, ebenso Pflücksalat. Ich habe sehr gute Erfahrungen bei Radieschen mit den Sorten „Ilka“ oder „Riesenbutter“ gemacht. Letztere Sorte ist auch extra für den Sommeranbau geeignet.

      Dein erstes Jahr mit dem Veg Trug könnte so aussehen:

      Hinten 3 bis maximal 4 Tomatenpflanzen
      Mitte eine schöne Reihe Pflücksalat
      Vorne zwei Reihen Radieschen

      Im Herbst dann ordentlich Feldsalat 🙂

      LG
      Marco

      Antworten

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