Zecken und die Borreliose Wahrscheinlichkeit – Wie häufig tragen Zecken in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien Borrelien in sich?

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2019

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zecke mit dem gefährlichen Borreliose Erreger infiziert ist und diesen dann bei einem Zeckenstich auf den Menschen überträgt ist stark schwankend. Die auf diesem Weg in den Körper gelangenden Borrelien können die gefürchtete Lyme-Borreliose auslösen, welche zu Beginn zwar gut mit Antibiotika behandelbar ist, bei einer Verschleppung jedoch kaum Chancen auf eine vollständige Heilung bietet. Zecken tragen dabei nicht nur regional eine unterschiedliche Häufigkeit einer möglichen Borrelieninfektion in sich. Auch die Größe bzw. das Entwicklungsstadium der Zecke erhöht oder verringert die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit auf eine mögliche Borreliose Infektion über den Zeckenstich. Zudem spielt natürlich auch die Verweildauer, sowie das im besten Falle ideale Entfernen der Zecke eine Rolle ob man sich eventuell mit dem Erreger infiziert oder nicht. Wichtig ist anzumerken, dass man aktiv etwas dafür tun kann die Wahrscheinlichkeit einer gefährlichen Lyme-Borreliose Infektion deutlich zu senken! Dies fängt allein schon bei einem guten Schutz bzw. der Abwehr gegen Zecken an. Ich habe dazu neben den klassischen Schutzmaßnahmen gegen Zecken auch ein zumindest bei mir sehr erfolgreiches und kostengünstiges, sowie völlig natürliches Antizeckenmittel intensiv getestet. Hier die Ergebnisse zum Thema „Wirksame natürliche Mittel gegen Zecken?“.

Wie Wahrscheinlich ist es, dass eine Zecke Borrelien in sich trägt?

Die Wahrscheinlichkeit auf eine Zecke zu stoßen die mit Borreliose Erregern infiziert ist, schwankt regional sehr stark. Aktuell liegen die Infektionszahlen in Sachsen, Bayern, rund um Berlin, einigen Gebieten von Rheinland-Pfalz, Baden und Hessen, sowie östlich von Bremen am höchsten. Auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt gibt es einige Regionen mit vermehrter Borreliose Häufigkeit. Neben diesen regionalen Häufungen und Infektionsraten durch Zecken, ist es jedoch vor allem deren Entwicklungsstadium, das eine Wahrscheinlichkeit auf eine Borreliose Infektion deutlich mit zunehmenden Alter und Größe der Insekten erhöht!



Die aktuelle durchschnittliche Wahrscheinlichkeit das je nach Zecken-Entwicklungsstadium ein Borreliose Erreger in den Tieren vorhanden ist:

Zunächst einmal muss man wissen, dass eine Zecke nicht aus dem Ei schlüpft und dann direkt „erwachsen“ ist und sich nicht mehr verändert. Die Zecke durchläuft bis sie ihre maximale Größe und ihr Endstadium der Entwicklung erreicht insgesamt drei Verwandlungen. Jedes Mal muss sie zumindest einmal dazwischen Blut saugen. Daher erhöht sich aufgrund der Wirte, die sie vorher bezogen hat mit zunehmendem Alter und der Entwicklung der Zecke auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie den Borreliose Erreger in sich trägt.

Es gibt folgende Entwicklungsstadien:

  1. Die Zeckenlarve – Sie ist im Durchschnitt mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 1-3 Prozent mit Borreliose Erregern infiziert
    Zeckenlarven sind winzig und hatten in der Regel entweder nur kurze Zeit einen Wirt, oder meist sogar noch gar kein potentielles Opfer um Blut zu saugen. Sie können sich jedoch schon mit Teilerfolgen ein Kleinsäugern wie Mäusen und Ratten festgesetzt haben. Dabei ist eine Infektion mit Borrelien nie ausgeschlossen. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar wesentlich geringer als bei adulten Tieren, aber immer noch im Bereich des Möglichen! Zeckenlarven sind winzig klein und haben nur drei Beinpaare. Ihre winzige Größe macht sie daher so gefährlich, da sie oft übersehen werden und so viel Zeit haben, um zu saugen oder sich in größerer Zahl festsetzen zu können ehe sie entdeckt werden. Dies erhöht dann wiederum die Wahrscheinlichkeit auf eine Infektion.
  2. Die Zecken Nymphe – Beim zweiten Entwicklungsstadium der Zecke steigt die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit auf Borrelien in den Tieren auf ca. 8-15 Prozent
    Die sogenannte Zecken-Nymphe hat sich nach ihrem Blutkonsum bereits zur nächsten Stufe weiterentwickelt. Ihr ist ein weiteres Beinpaar gewachsen und sie ist schon wesentlich größer als eine Larve und gut erkennbar. Durch ihr höheres Alter und den bereits erfolgten erfolgreichen Blutkonsum die ihr Wachstum ermöglicht hat, steigt auch ihre Wahrscheinlichkeit ein Borreliose Träger zu sein.
  3. Die adulte Zecke – Diese Zecke hat die höchste Wahrscheinlichkeit von 20-30 Prozent den gefährlichen Erreger der Lyme-Borreliose in sich zu tragen
    Die adulte Zecke ist gut sichtbar und groß. Sie hat von allen Entwicklungsstufen die höchste Wahrscheinlichkeit eine Borreliose Infektion beim Menschen auszulösen. In regional stark betroffenen Gebieten können sogar über 40 Prozent aller adulten Zecken das gefährliche Lyme-Borreliose Bakterium tragen!


(Zeckenlarven tragen zwar die geringste Wahrscheinlichkeit auf Borreliose Erreger in sich, können aber gerade durch ihre winzige Größe und ihrer großen Anzahl gut ein passendes Versteck am Körper finden und sich über längere Zeit festsaugen. Im Bild zu sehen ist eine kleine Zeckennymphe, auch diese kann wenn sie einen guten Platz am Körper gefunden hat leicht aus dem Sichtfeld verschwinden. Prädestiniert ist z.B. der Nackenbereich, der untere Rücken oder ganz gemein der Po oder direkt zwischen den Beinen. Einige Exemplare machen sich nicht einmal die Mühe eine solche Stelle zu finden und saugen sich schon am Knöchel bis hoch zur Kniekehle fest. Auch die Innenschenkel sind beliebte Ziele der Zecke sowie behaarte Hautflächen als Tarnung.)


Die Zecken schnellstmöglich entfernen senkt das Borreliose Infektionsrisiko deutlich!

In den meisten Fällen erfolgt die Infektion mit den Borreliose Bakterien innerhalb von 12-24 Stunden nach dem eigentlichen Zeckenstich, sprich beim längeren Saugakt der Zecke. Ab 24 Stunden steigt das Risiko nochmals deutlich an, insofern die Zecke natürlich infiziert war. Es wird dabei immer wieder Magen- und Darminhalt der Zecke hochgewürgt und in die Wunde abgegeben. Je länger dies vonstattengeht, umso höher wird die Wahrscheinlichkeit auf eine Infektion mit Borrelien. Von daher sollte die Zecke fachmännisch mit einer Pinzette am Kopf gepackt werden und sauber nach hinten inklusive ihrer Stichwerkzeuge entfernt werden. Es braucht keine Drehung der Zecke oder gar altertümliche Mittel und Anwendungen wie das Verkleben oder Sonstiges. Die Zecke muss schnell und sauber entfernt werden, je länger sie im Entfernungsprozess verbleibt und je länger sie dabei gereizt wird, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit sich noch zusätzlich zu infizieren! Das Tier speit dann gegebenenfalls noch mehr Erreger in die Einstichwunde, allein schon aus Panik!

„Zu spät“, die Zecke hat sich langfristig festsaugen können. – Wie wahrscheinlich ist es jetzt Borreliose zu bekommen? –  Bekommt man immer von allen infizierten Zecken automatisch Borreliose?

Der Großteil der Zecken ist glücklicherweise nicht Träger von Borrelien. Zwar stiegen in den vergangenen Jahrzehnten die Infektionsraten der Tiere und deren Wahrscheinlichkeiten Borrelien in sich zu tragen, doch sind selbst bei adulten Zecken aus absoluten Gefahrenregionen keine 100 Prozent infiziert. Zudem ist auch eine infizierte Zecke nicht immer imstande die Borrelien Infektion auch beim Menschen auszulösen, obwohl sie das Bakterium in sich trägt!
Zieht man hier seriöse Quellen wie z.B. internisten-im-netz zu Rate, dann kommt es durchschnittlich bei nur 1,5-6 Prozent aller Zeckenstiche zu einer echten Infektion mit dem Borreliose Erreger, der durch die Zecke auf den Menschen direkt übertragen wurde. (Darin ist auch die Dunkelziffer bereits enthalten). Eine daraus entstehende Lyme-Borreliose Erkrankung ist sogar mit durchschnittlich nur 0,3-1,4 Prozent nach einem Zeckenstich angegeben! Die Wahrscheinlichkeit also von z.B. einer Zeckenlarve Borreliose zu bekommen ist sehr gering!

Was tun bei „Wanderröte“ (insbesondere Kreisrund und abgegrenzt!), seltsamen Hautveränderungen, sonstigen Rötungen und dem Verdacht auf eine Borreliose-Infektion durch einen Zeckenstich?

In einem solchen Fall heißt es nicht lange überlegen, sondern sofort zum Arzt! Hier macht Antibiotika absolut Sinn, denn je eher die Borreliose behandelt wird, desto wahrscheinlicher ist ihr Verschwinden und eine vollständige Heilung. Gerade in der Anfangsphase der Infektion sind die Heilungschancen enorm hoch und liegen weit über 90 Prozent! Hat sich das Bakterium jedoch erst mal richtig im Körper eingenistet, dann kann eine Heilung unter Umständen nicht mehr möglich sein. Es werden dann immer nur die Schübe der Krankheit mit Medikamenten behandelt. Das Bakterium setzt sich selbst für Antibiotika an schwer zugänglichen Stellen im Körper ab. Von daher ist es extrem wichtig ohne Zeitverzug zum Arzt zu gehen, wenn Symptome auftreten oder man den Verdacht hat sich infiziert zu haben!

Fazit:


Auch wenn die Wahrscheinlichkeit auf einen Borreliose Erreger gerade in adulten Zecken recht hoch ist, so ist das eigentliche Risiko sich damit zu infizieren relativ moderat bis gering. Das Wichtigste sind ausreichende Schutzmaßnahmen und Verhaltensweisen, wenn man die Wälder und Wiesen besucht. Zudem senkt ein schnelles und sorgfältiges Entfernen der Zecke das Infektionsrisiko nochmals drastisch. Sollte sich doch tatsächlich ein Exemplar über lange Zeit festgesaugt haben, dann steigt erst nach einigen Stunden die Wahrscheinlichkeit auf die Infektion deutlich an. Selbst wenn die Zecke übersehen wurde, ist die Chance auf eine Infektion immer noch recht gering und überschaubar. Sollten jedoch Symptome insbesondere die bekannte Wanderröte auftreten, dann ist Eile geboten. Eine gerade erst beginnende Lyme-Borreliose kann sehr gut im Anfangsstadium behandelt werden. Interessant ist übrigens, dass mit zunehmendem Alter die Menschen des öfteren Antikörper in Bezug auf die Borreliose besitzen. Das zeigt im Prinzip auch wie oft ein Kontakt mit dem Erreger tatsächlich stattfindet, ohne das die eigentliche Erkrankung ausgelöst wird. Ein Zeckenstich mit einer Borreliose infizierten Zecke muss nicht zwangsläufig die Infektion mit Folgeerkrankung auslösen. Es ist sogar eher die Minderheit der Fälle, in denen dies vorkommt. Trotzdem ist vorsichtig geboten. Nicht rechtzeitig behandelte Infektionen können schwere Folgen haben und in ungefähr 10 Prozent der Fälle zur Dauererkrankung mit entsprechenden Schüben und individuellen Symptomen ausarten. Auch wenn man vielleicht gegen die Einnahme von Antibiotika ist, in diesem Fall ist es aktuell das wirksamste Notfallmedikament das die Schulmedizin zu bieten hat, um den Borreliose Erreger gerade im Anfangsstadium äußerst erfolgreich bekämpfen zu können!

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

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