Aquakulturen Fluch oder Segen für die Welternährung?

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2019

Aquakulturen, sei es für Fisch, Meeresfrüchte oder Algen haben für die Welternährung immer mehr Bedeutung. Das Wachstum dieser Farmen steigt kontinuierlich an. Sehr oft geraten diese Farmen in den Medien auf Grund ihrer ökologischen Belastung und wegen der Haltung der Tiere, sowie der katastrophalen Arbeitsbedingungen und Löhne in die Kritik. Fakt ist, dass einige wirklich schlechte Produzenten am Markt sind. Dies betrifft insbesondere die asiatischen Regionen wie Thailand, Vietnam (Stichwort Pangasiusfilet), Bangladesch und China. Zwar gibt es auch in diesen Ländern Aquakulturen die in Ordnung sind, jedoch betrifft dies nicht die Mehrheit.


Viele dieser kritischen Aquakulturen haben enorme Nachteile für Mensch, Tier und Umwelt. Gründe hierfür sind:

  1. Massiver Medikamenten Einsatz (insbesondere Antibiotika) auf Grund viel zu hoher Besatzdichte.
  2. Verwendung von Wachstumshormonen, hohe Pestizid und Fäkalbelastung der Aquakulturen
  3. Einsatz von Chlor und anderen chemischen Substanzen, die den Fisch „schöner“ aussehen lassen und die Haltbarkeit sowie Konsistenz „verbessern“
  4. Einsatz von Wachstumshormonen und Schnellmastfutter
  5. Krankheiten
  6. Teils schreckliche Arbeitsbedingungen mit Hungerlöhnen
  7. Fischmehl aus nicht nachhaltigen Quellen, was wiederum die Wildbestände gefährdet.
  8. Massiver Einsatz von Soja, größtenteils Gen Soja in vielen Aquakulturen
  9. Radioaktive Bestrahlung hauptsächlich bei Krebstieren wie z.B. Flusskrebsen zur Haltbarmachung. Dies ist zwar verboten, aber leider nicht selten Praxis.

Es gibt aber auch das genaue Gegenteil und viele Vorteile einer sauber geführten Aquakultur

  1. Aquakulturen wie zum Beispiel in Norwegen haben Ihren Antibiotika Einsatz seit den 90er Jahren um 99 % reduziert (Lachszucht).
  2. Laut Auskunft des Norwegian Seafood Council haben die Lachse extrem viel Platz. Es werden hier nur 2,5 % der Farmfläche für Fische beschlagnahmt, der Rest ist Meerwasser. Die Netzgehege sind mit 200 Meter Breite und bis zu 50 Meter Tiefe sehr groß.
  3. Die Kontrollen sind deutlich schärfer als bei der Mehrzahl der asiatischen Zuchtfarmen. Tausende Tiere werden jährlich auf verbotene Substanzen geprüft.
  4. Die Bio Aquakultur befindet sich im Wachstum. Hier haben die Tiere noch mehr Platz, das Futter darf nicht genetisch verändert sein und Medikamente sind bis auf ein absolutes Minimum reduziert bzw. werden gar nicht verwendet.
  5. Das Risiko eine echte Fischvergiftung durch in Aquakultur gezüchtete Lachse, Garnelen, Pangasius, Muscheln, Karpfen oder Forellen sowie viele andere Fisch- und Meerestierarten zu bekommen ist nahezu Null Prozent im Vergleich zu Wildfängen, jedoch natürlich ebenso nie ganz auszuschließen!

Ökobilanz von Aquakulturen

Die Ökobilanz der Aquakulturen ist äußerst unterschiedlich. Während in Bangladesch, oder Thailand eine „verbrauchte“ Farm meist ein absolut totes Stück Land hinterlässt, dessen Bösen verseucht und dessen Flora und Fauna zerstört wurde, so hat z.B. eine norwegische Aquakultur eine relativ gute Bilanz. Dazu muss definitiv erwähnt werden, dass für 1 KG Lachs im Schnitt nur 1,5 kg Futter benötigt werden. Für ein Rind sind dies mindestens 7-8 kg Futter pro Kilo Fleisch. Der CO 2 Ausstoß ist ebenfalls deutlich geringer gegenüber der Landtierhaltung. Meist positiv wirken sich Aquakulturen für die Algenzucht aus, diese Verbrauchen sogar CO2 und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Gesund sind Algen allemal, der Konsum sollte aber auf Grund des sehr hohen Jodgehalts nicht übertrieben werden. Fisch aus kontrollierter Aquakultur (am besten Bio) ist in der Regel wenig belastet und sehr gesund. Fisch aus schlechter Aquakultur hingegen ist weder gesund, noch hat er eine gute Umweltbilanz. Hier ist der Verbraucher gefragt, ob er nun konventionellen ungeprüften Pangasius für 3,99 das Kilo kaufen möchte oder eben Bio Lachs aus Norwegen für knapp 30 Euro das Kilo.



Fazit:


Lieber weniger Fisch essen und dafür in richtig guter Qualität und aus nachhaltiger Produktion. Ersatzweise kann man natürlich auch Wildfänge aus zertifizierter Fischerei konsumieren.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

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