Ist Palmöl ungesund? Warum das billige Fett der Ölpalme vor allem im gehärteten Zustand der Gesundheit schadet

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2019

Palmöl ist in fast der Hälfte aller bearbeiteten Lebensmittel zu finden. Dabei gehört Palmöl schon im natürlichen Zustand nicht zu den gesündesten Pflanzenölen. Besonders ungesund wird es allerdings in der gehärteten Variante. Gerade in der oftmals als gesund angepriesenen „Margarine statt Butter“ ist es enthalten, aber auch in Fetten zum Frittieren, sowie in unzähligen Süßigkeiten und Fertiggerichten. Der Konsum von Palmfett sollte unbedingt bei der Ernährung in Grenzen gehalten werden. In diesem Beitrag möchte ich neben den gesundheitlichen Aspekten beim Palmölverzehr, insbesondere in Bezug auf die gesundheitsschädlichen gehärteten Palmfettvarianten, aber auch auf die gigantische Umweltzerstörung durch den massiven Anbau von Ölpalmen in Plantagen-Monokulturen eingehen. Häufiger und hoher Palmölverzehr ist nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit, sondern auch für unsere Umwelt und das Klima.

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Wie und wo werden die Ölpalmen hauptsächlich angebaut und abgeerntet?
Die größten Anbaugebiete von Ölpalmen liegen in Asien und Lateinamerika. Ganz vorne dabei sind Länder wie Brasilien, Indonesien und Malaysia. Für den konventionellen Anbau von Ölpalmen werden täglich hunderte Hektar Regenwaldbestände abgeholzt oder niedergebrannt. Der Anbau erfolgt in über 95 Prozent der Fälle in Monokulturen unter Einsatz von Chemikalien welche die Reste der übrig gebliebenen pflanzlichen und tierischen „Vielfalt“ bekämpfen sollen.

Welche Nährstoffe hat reines Palmöl und wie setzen sich dessen Fettsäuren zusammen
Palmöl (ungehärtet) setzt sich nicht nur aus rein ungesunden Inhaltsstoffen zusammen, im Gegenteil, es hat nicht wenig Vitamin A und E zu bieten, sein durchschnittlicher Nährwert und seine Fettsäuren setzen sich wie folgt zusammen.

  • Nährwerte von Palmöl:
    98-99 Prozent Fett 880 Kalorien pro 100 Gramm
    (Eiweiß, Kohlenhydrate und Salz sind nicht enthalten)
  • Aufteilung der im Palmöl enthaltenen Fettsäuren:
    45 bis 46 Prozent gesättigte Fettsäuren!
    Rest einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren
  • Enthaltene Vitamine:
    Vitamin A, Vitamin E in kleineren Mengen sowie Vitamin K

Palmöl ist somit extrem fettreich, mit negativem Schwerpunkt auf gesättigte Fettsäuren, welche unser Körper ohnehin schon genug zur Verfügung hat und welche zu Fettleibigkeit und hohen Blutfettwerten beitragen. Auch Mineralstoffe enthält Palmöl nur in sehr geringen fast unbedeutenden Maße.

Was macht Palmöl so ungesund?
Der Unterschied zwischen gesundheitlich noch halbwegs vertretbaren natürlichem Palmöl und gesundheitsschädlichen gehärteten Palmöl
Wenn man nur wenig Palmöl in seine Ernährung integriert, wird man weder krank noch hat man größere negative Auswirkungen in Bezug auf Körpergewicht und Gesundheit zu befürchten. Gefährlich wird jedoch ein übermäßiger Verzehr von Palmfetten insbesondere der gehärteten Palmfettprodukte. Der Grund sind je nach Verarbeitungsgrad enthaltene „Transfettsäuren“ bzw. Fettsäureester (Triglyceride). Diese sind nachweislich gesundheitsschädlich und können auch problemlos in hohem Maße in raffiniertem Palmöl vorkommen. Palmöl solle man daher auch in geringeren Mengen in einer gesunden Ernährung meiden. Es gibt schließlich viele gesunde pflanzliche Öl Alternativen.


Die möglichen gesundheitlichen Risiken bei zu hohem Palmölkonsum
Das Gesundheitsrisiko durch Palmöl entsteht durch eine Kombination aus extrem hohen gesättigter Fettsäurewerten, Fettsäureester (Triglyceride) und ggf. Transfettsäuren. Diese können langfristig zu folgenden Symptomen und Krankheiten führen:

  • Übergewicht
  • Trägheit
  • Fettleibigkeit
  • Erhöhte Blutfettwerte/Hohe Cholesterinwerte
  • Schäden am Herz/Kreislaufsystem
  • Herzinfarkt
  • Diabetes begünstigend
  • Schlaganfall
  • Krebs

Konventionelle Palmölplantagen und ihre extreme Umweltzerstörung
Die meisten Palmölplantagen vor allem in konventionellem Anbau sind eine ökologische Katastrophe. Die Ölpalmen laugen den Boden derart aus, dass so gut wie keine Nährstoffe übrig bleiben. Die Monokulturen zerstören wertvollen natürlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Nachdem eine ausgelaugte Palmölplantage verlassen wird, kann sich in den nächsten Jahrzehnten kein gesunder Wald mehr bilden. Tote Palmölplantagen bleiben auch nach ihrer „Lebensphase“ für sehr lange Zeit tot. Die ständig wachsende Nachfrage nach Palmöl nicht nur für Lebensmittel sondern auch für „Bio“ Sprit sorgen für einen immer größer werdenden Flächenverbrauch und beschleunigen die Abholzung jahrhundertealter Regenwälder. Zu der enormen Zerstörung durch Abholzung und Brandrodung kommt noch ein massiver Einsatz von Spritzmitteln, um auch noch das letzte bisschen „störende“ Flora und Faune zu vernichten. Durch den Ölpalmenanbau sterben Millionen Insekten und Bodenlebewesen. Auch größere Tierarten wie z.B. der Orang-Utan sind bedroht und werden zunehmend dezimiert. In den seltensten Fällen sind Ölplantagen auch nur annährend „umweltfreundlich“. Wer die meisten Palmölprodukte kauf, der fördert somit aktiv und teils auch unbewusst eine Umweltzerstörung von gigantischen Ausmaß! Die Abholzung des Regenwaldes bedeutet zudem eine erhebliche Freisetzung und gleichzeitig fehlende Bindungskraft von CO2. Weniger Regenwald bedeutet schnellere Klimaerwärmung und weniger natürliche Klimaregulation!

Alternativen zur Palmölnutzung?
Sicherlich gibt es unzählige Alternativen die deutlich gesünder und umweltschonender im Vergleich zur Nutzung von Öl aus Ölpalmen sind. Diese kosten zum einen jedoch mehr Geld, was leider viele Verbraucher nicht ausgeben wollen, zum anderen sind sie auch nicht mit den extremen Nachfragemengen der Lebensmittelindustrie kompatibel. Eine viel bessere und umweltfreundliche Alternative ist z.B. Sal-Fett, welches in Indien aus den wild gesammelten Früchten des Sal Baumes gewonnen wird.


Fazit:
Ein wenig ungehärtetes Palmöl in der Ernährung ist nicht extrem gesundheitsschädlich, es macht höchstens ein wenig dicker durch die vielen gesättigten Fettsäuren. Gesundheitsrisiken bestehen bei normalem Palmöl nur bei erhöhtem Konsum, während gehärtetes Palmöl möglicherweise schon in viel geringeren Mengen der Gesundheit erheblich schaden kann. Ich versuche so gut es geht auf Produkte mit Palmöl zu verzichten. Lebensmittel mit gehärteten Palmöl kaufe ich hingegen generell nicht. In manchen Ländern sind gehärtete Fette übrigens mittlerweile verboten oder stark eingeschränkt worden. Die US Stadt New York hat zum Schutz der Bevölkerung sogar den Einsatz von Transfetten komplett verboten. Dieses Verbot soll nach und nach auf das ganze Land ausgeweitet werden. Neben den gewaltigen Umweltschäden, welche durch die Palmölproduktion entstehen, produziert dieser Industriezweig auch unzählige Billiglohnkräfte und enteignet teilweise ganze Bevölkerungsteile von ihrem Land. Palmölkonsum bedeutet im Großteil aller Fälle eine ungesunde Ernährungsweise, Umweltzerstörung und sozialer Raubbau.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

4 Gedanken zu „Ist Palmöl ungesund? Warum das billige Fett der Ölpalme vor allem im gehärteten Zustand der Gesundheit schadet“

  1. Hier hat der Autor seine Arbeit leider nicht richtig gemacht. So ziemlich am Anfang schreibt er: „Dabei gehört Palmöl schon im natürlichen Zustand nicht zu den gesündesten Pflanzenölen.“. Hier wurde schlichtweg irgendwas in die Welt gesetzt. Palmöl hat laut der WHO sogar bessere gesundheitliche Werte, als jedes andere pflanzliche Öl auf der Welt. Vorausgesetzt ist, dass es ungehärtet ist und nicht über 200 Grad erhitzt wurde. Im Ursprung ist dieses Öl der Jungbrunnen.

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    • Hallo Stephan,

      ich habe mich diesbezüglich nochmal schlauer gemacht, Deine Aussage stimmt, der Beitrag wird sehr bald in dieser Hinsicht überarbeitet.

      LG
      Marco

      Antworten
  2. Ich kann dem Artikel voll und ganz zustimmen. Allerdings ist die genannte Alternative Salbutter aktuell in Deutschland kaum zu bekommen. Ich versuche seit Tagen einen neuen Lieferanten dafür zu finden (stelle damit Kosmetikprodukte her). Leider bisher ohne Erfolg. Für entsprechende Hinweise wäre ich sehr dankbar.

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