Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2019
Während in den 50er und 60er Jahren in Deutschland ein Vegetarier noch als ein absoluter Ernährungs-Exot in der Bevölkerung galt, hat sich dieser Zustand glücklicherweise nachhaltig und mit zunehmender Geschwindigkeit gewandelt. Die Anzahl der Vegetarier in Deutschland nimmt beständig zu, ebenso die der Veganer. Wie viele Vegetarier es in Deutschland gibt lässt sich aus keiner Statistik zu 100 Prozent genau ablesen, daher habe ich in diesem Beitrag mehrere Quellen aus dem Netz analysiert und Mittelwerte daraus gebildet. Die Frage „Wie viele Vegetarier es in Deutschland gibt“, lässt sich also zwar nicht völlig korrekt beantworten, jedoch schon recht nahe an dem wohl tatsächlich vorhanden Wert bzw. der vorhandenen Vegetarier Quote in der Bevölkerung. Fakt ist, dass sich gerade in den 90er Jahren und den frühen 2000 eine enorme Beschleunigung Richtung Vegetarismus und weg vom Fleisch ergeben hat. Die 2010 er Jahre haben dieser Beschleunigung noch eins draufgesetzt. Je nach Quelle kommen täglich mehrere hundert Vegetarier in der Bevölkerung hinzu. Die vegetarische Ernährung und der Weg weg vom Fleisch bzw. zu viel Fleisch – insbesondere aus Massentierhaltung -schreitet also ungebremst und nachhaltig voran. Der Konsum der gigantischen Fleischmengen wird durch immer weniger Menschen in Deutschland aufrechterhalten, Teile dieser Gruppe konsumieren daher sogar immer mehr Fleisch, eine Art Gegenbewegung, welche die Fleischproduktion oben hält. Man kann jedoch auch ganz klar sagen, dass die steigende Anzahl an Vegetariern in Deutschland für immer größere Fleischexporte, statt für den Inlandsverbrauch sorgt. Die Industrie muss die Tiermengen aus der Massentierhaltung mit ihren Ramschpreisen irgendwie absetzen. Deutschland produziert mehr Fleisch als es verbrauchen kann, das Gute dabei ist jedoch, dass auch im Ausland die Anzahl der Vegetarier stetig zunimmt, lediglich in den neuen und stark bevölkerungsreichen Entwicklungsländern nimmt der Fleischverbrauch aufgrund steigendem Wohlstandes zu. Die Anzahl der Vegetarier insgesamt auf der Welt ist im Vergleich zu Deutschland gigantisch, dabei jedoch von unterschiedlichen Motiven geleitet. Einige dieser Vegetarier sind dies nicht freiwillig, sie können sich einfach nur kein Fleisch leisten, da ihr Einkommen zu gering ist. Man muss somit die Gesamtanzahl der Vegetarier in Deutschland und global sehr differenziert betrachten.
Wie viele Vegetarier gibt es derzeit in Deutschland?
Ich habe zur Ermittlung meiner Werte aktuelle Zahlen von 2016 bis 2017 herangezogen, Hauptquellen sind dabei die Zahlen vom Vegetarier Bund und Statista, sowie einigen kleineren Umfragen hochgerechnet auf die deutsche Bevölkerung. Alle Zahlen habe ich für eine eigene Durchschnittsrechnung, in Bezug auf die Quellen könnte man auch teils eher Schätzung dazu sagen herangezogen. Es besteht natürlich kein Gewähr auf die Richtigkeit der Daten, dies ist auch gar nicht möglich, da es sich lediglich um Umfragewerte und hochgerechnete Durchschnitte handelt. Die wichtigste und sehr seriöse Quelle vebu.de (Vegetarier Bund, demnächst „proveg international“) gibt die Anzahl der Vegetarier in Deutschland für 2017 von rund 8 Millionen Menschen an, was um die 10 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Das deckt sich auch mit meinen errechneten Durchschnittswerten 7,5-9 Millionen Menschen in Deutschland leben demnach ungefähr ohne Fleisch. Um die 10-11 Prozent der Bevölkerung hat somit keinen Anteil mehr an der kompletten Wirtschaftskette der Fleischproduktion in Deutschland und ist demnach auf die vegetarische Ernährungsform umgestiegen. Die Trends sind wie Eingangs bereits erwähnt sehr nachhaltig und in sich selbst beschleunigend.
Wie viele Vegetarier gibt es derzeit weltweit?
Weltweit ist die Entwicklung eher zwiegespalten, der Anteil an Vegetariern wächst auch hier vielerorts, jedoch gibt es vor allem in Asien gegenteilige Tendenzen, die westliche Ernährung hat hier Einzug gehalten, verbunden mit höherem materiellem Wohlstand steigt daher auch der Fleischkonsum, insbesondere billige Ware aus Massentierhaltung. Trotz dieser auch negativen Entwicklungen steigt die Anzahl der Vegetarier weltweit analog der deutschen Vegetarier Zahl an. Auch hier hat der vebu sehr gutes Zahlenmaterial der einzelnen Länder. Nimmt man alle Daten zusammen die ich im Netz gefunden habe kommt man auf 1-1,3 Milliarden vegetarisch lebenden Menschen auf der Erde. Indien ist beim Bevölkerungsanteil Spitzenreiter.
Der weltweite Trend zur fleischfreien Ernährung, wer sind eigentlich „die Vegetarier“ und die „neuen Fleischkonsumenten“
Den typischen Vegetarier gibt es in dem Sinne eigentlich nicht, auch die Motive zur Entscheidung Vegetarier zu sein können von „gesünderer Lebensweise“, „Ethik und Moral“ bis hin zum „Umweltgedanken“, oder eben einfach „nicht genug Geld für Fleisch zu haben“ reichen. Nimmt man in Deutschland, Europa, den USA und anderen großen wirtschaftliche entwickelten Staaten jedoch die Datenlage aus Umfragen, so hat der „typische“ Vegetarier im Schnitt meist ein höheres Bildungsniveau, er ist prozentual mehr unter der weiblichen Bevölkerung zu finden und lebt in Städten und achtet mehr auf seine Gesundheit als der Bevölkerungsdurchschnitt und verfügt über ein höheres Einkommen, sein Alter ist mehrheitlich deutlich unter 40 Jahre. Pauschal kann man dies jedoch auf keinen Fall anwenden, es sind Ergebnisse aus vielen Umfragen 10000er Menschen. Aber sie sind logisch, wenn man sie mit anderen Statistiken dieser Art vergleicht. Die neuen „Fleischesser“ auf dieser Welt sind ganz klar die Menschen aus Nationen die wirtschaftlich in den letzten 30 Jahren einen extremen Boom und die Entwicklung hin zur Industrienation aus der dritten Welt heraus geschafft haben. China, Indien, Pakistan, Indonesien, Thailand, Taiwan, Vietnam, in Teilen auch Afrika. All diese Länder haben vor allem in wirtschaftlich stark gewachsenen- und mit westlicher Ernährung und Lebensweisen durchzogenen Gebieten und Ballungsräumen ihren Hunger auf Fleisch deutlich erhöht. China ist hier aktuell der Spitzenreiter beim Zuwachs des Fleisch- und somit auch Tierverbrauchs. Trotz allem wächst erfreulicherweise weltweit die Gesamtzahl der Vegetarier und Veganer weiter an. Länder wie China brauchen hier einfach noch ein paar Jahrzehnte, da sich das Bewusstsein der Menschen ohne größere Einflüsse eher langsam wandelt. Ganz weg von der Massentierhaltung wäre der erste begrüßenswerter Schritt weltweit, dieser wird jedoch leider noch etwas dauern.
Fazit:
Ich bin selbst kein Vegetarier, esse ab und zu Fleisch und viel Fisch und Meeresfrüchte. Ich bin gegen den exzessiven Fleischkonsum, gegen Massentierhaltung und bevorzuge Wild oder Bio Fleisch bzw. Fisch. Auch wenn es immer mehr Vegetarier und Veganer gibt, so kann man auch als „Allesesser“ dafür sorgen das diese abscheulichen Tier-Fabriken endlich verschwinden. Wurst und Fleischwaren aus Billigproduktion braucht niemand. Lieber nur einmal die Woche gutes Fleisch, statt täglich Billig-Lyoner von gequälten Tieren aus Massentierhaltung, welche häufig auch noch voll mit Antibiotika und mit anderen Chemikalien, völlig überfettet und krank ihr kurzes Dasein fristeten. Abgesehen davon sind die Produktionen eine Katastrophe für die Umwelt und auch aus sozialer Sicht nicht nachhaltig. Billiglohnkräfte sind hier an der Tagesordnung und große Teile der Produktion und Schlachtung finden im Ausland statt, zu Hungerlöhnen und miserablen Arbeitsbedingungen. Da unterstütze ich doch gern den Bio Bauer oder die lokalen Jäger. Von daher ist es sehr Begrüßenswert, dass neben dem Umdenken in der Bevölkerung auch bei vielen Fleischessern in Sachen Qualität und Ethik, sowie den Umweltaspekten auch gleichzeitig die Zahl der Vegetarier in Deutschland und der Welt stetig steigt.
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