Meditation gegen Stress, Angst und Depression? – Meditieren wirkt nachweislich gegen viele psychische Leiden dank der Neuroplastizität unseres Gehirns + 2 einfache Einstiegsmöglichkeiten in die Meditationspraxis

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 22. März 2023

Eine der besten Maßnahmen die ich wenige Monate nach dem Ausbruch meines Burnouts ergriffen hatte und auch heute noch durchführe ist die tägliche Meditation. Mit Hilfe des Meditierens senkt man den Stresspegel und die einhergehenden Hormonausschüttungen im Körper und kann dabei Unruhe, Ängste und sogar depressive Schübe positiv beeinflussen.

Dies wurde in etlichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen und kann sogar bei Echtzeit Untersuchungen anhand der Gehirnwellen bzw. Hirnaktivität in den verschiedenen Gehirnarealen beobachtet werden. Es gab sogar Versuche an Mönchen die genau zeigten welche Hirnareale bei dauerhaft und langfristig meditierenden Personen besonders stark an Aktivität zu oder abnahmen.



Der Hormonhaushalt, insbesondere der Cortisolwert im Blut wird durch regelmäßige Meditation signifikant gesenkt. Wenn Du also an einem Burnout oder aufgrund dessen an weiteren psychischen Leiden erkrankt bist, dann ist das Meditieren für Dich möglicherweise eines der besten Werkzeuge um Deine Genesung nachhaltig zu unterstützen.

Als Einstieg oder auch gerne nach bzw. während des Lesen dieses Beitrag empfehle ich Dir mein Video zum Thema: Richtig meditiere – Was ist überhaupt eine gute Meditation?

Meditation wirkt ausgezeichnet bei Stress sowie gegen ein zu hohes Niveau an Stresshormonen im Körper

Bei allen stressigen Situationen, insbesondere aber bei Dauerstress oder extremen Stressereignissen, sammeln sich im Körper spezifische Stresshormone an, die für die typischen Reaktionen wie z.B. beschleunigter Puls, höherer Blutdruck, gesteigerte Aufmerksamkeit oder auch schnellere Reaktionen sorgen. Den größten Teil an diesen körperlichen und physischen Auswirkungen tragen die beiden Hormone Adrenalin und Cortisol bei. Beide Hormone und auch weitere unter diesen Umständen ausgeschüttete Stoffe im Körper haben in der Natur durchaus ihren Sinn, allerdings wenn es ums Kämpfen, Jagen oder Flüchten geht. War eine solche Situation damals beendet, dann bauten sich die Adrenalin und Cortisol Level recht zügig wieder ab.

Im Falle von zu häufigem oder gar permanentem Stress, Dauerüberlastung sowie oftmals der ständigen Erreichbarkeit, führen diese Zustände jedoch zu einer Dauerausschüttung mit viel zu hohen und zeitlich viel zu langanhaltenden Konzentrationen dieser Hormone im Körper, was zu ernsten gesundheitlichen Folgen führt. Diese werden umso stärker, je länger der Zustand aufrechterhalten bleibt.

Daraus resultieren dann vielerlei Symptome. Hier einige ausgewählte Beispiele die aufgrund von zu viel Stress und entsprechend übermäßig vorhandenen Stresshormonen entstehen können:

  • Hoher Blutdruck
  • Zu schneller Puls, auch in Ruhezustand
  • Nicht mehr „Abschalten“ können
  • Angstzustände
  • Die Angst vor der Angst
  • Panikattacken
  • Schlafstörungen
  • Verspannungen der Muskeln (Vor allem Rücken, Nacken, Hals)
  • Globus Hystericus
  • Dauermüdigkeit
  • Starke Gereiztheit
  • Immer weiter sinkende Belastbarkeit
  • Depressive Verstimmungen bis hin zur ausgeprägten Depression

Warum wirkt Meditation gegen diese Symptome und Zustände wie Stress, Angst, Burnout und Depression?

Es ist rund 15-20 Jahre her, da war die wissenschaftliche Meinung und der damals aktuelle Forschungsstand noch auf einem Niveau, das im Grunde folgendes besagte: „Das menschliche Gehirn ist mit rund 20 Jahren in seiner Entwicklung abgeschlossen und verändert sich ab dann kaum noch bis gar nicht mehr.“

Diese Annahme war jedoch völlig falsch. Man entdeckte die sogenannte „Neuroplastizität“, was übrigens auch den wissenschaftlich nachweisbaren Grund für die Wirksamkeit der Meditation darstellt. Unter dem Fachbegriff versteht man die Anpassungsfähigkeit und vor allem Änderungsfähigkeit unseres Gehirns, denn es ist eben nicht mit rund 20 Jahren in seiner endgültigen Fassung fertig. Dein Gehirn verändert sich je nach Deinem Verhalten und Deinen äußeren Einflüssen bis zum Tod ständig weiter. Nicht nur die Synapsen und Zellen entstehen immer wieder neu, erweitern und verknüpfen sich milliardenfach, sondern auch die Struktur, die Dichte, ja sogar die Größe einzelner Areale im Gehirn und auch das Gewicht unseres Denkorgans ändern sich fortlaufend.

Je nachdem wie Du selbst lebst und was Du dabei von außen erlebst, hat alles Einfluss auf diese Entwicklung, sowohl positiv als auch negativ. Es kommt ganz darauf an, mit was Du Dein Gehirn fütterst, mit welchen Glaubenssätzen, welchen Stressfaktoren und mit welchen Gewohnheiten aber auch Beziehungen und sozialen Umgebungen und vieles mehr. Selbst die Zentren für Angst, Emotionen oder auch die des analytischen Verstandes, lassen sich im MRT und mit dem EEG lokalisieren und die Veränderungen durch die Meditation sehr gut feststellen.

Verhaltensweise die Deine neuroplastischen Eigenschaften positiv beeinflussen sind z.B.

  • Regelmäßige Meditation (mehr dazu gleich)
  • Waldspaziergänge, in die Natur gehen oder auch ausgiebiges „Waldbaden
  • Ausreichender und vor allem erholsamer Schlaf
  • Klarträumen lernen
  • Qi Gong, Thai Chi, Yoga
  • Positive Freundschaften und soziale Kontakte pflegen
  • Achtsamkeit üben
  • Deutliche Stressreduktion von negativem Stress!
  • Positive Glaubenssätze verinnerlichen und alte negative Glaubenssätze bewusst und achtsam ablegen

Wie funktioniert „richtiges“ Meditieren und was solltest Du bei der Meditation beachten?

Um richtig bei Stress, Burnout, Angst oder depressiven Zuständen zu meditieren, solltest Du zunächst alle Kampfgedanken dagegen ablegen. Je mehr Du versucht etwas zu bekämpfen oder zu verdrängen, desto mehr will das Problem gesehen werden. Akzeptiere was gerade ist, auch wenn Du es nicht schön findest. Deine Psyche und Dein Körper senden Dir diese Signale aus gutem Grund, nicht um Dich zu ärgern. Die Meditation ist eine der einfachsten und zugleich schwersten Maßnahmen gegen Burnout und andere Leiden dieser Art.

Einfach ist die Meditation im Grunde durch ihre wirklich absolut simple Ausführungsart bzw. die Möglichkeit sie für jeden Menschen umzusetzen. Es gibt mehrere hundert Arten zu meditieren, hier am im weiteren Verlauf des Beitrages findest Du zwei einfache Meditationstechniken für Einsteiger. Das wirklich „schwere“ am Meditieren ist es vor allem zu Beginn die Ruhe in seine Gedanken zu bringen, die ständig im Kopf nahezu unaufhörlich weiter plappern.

Es ist nicht der Sinn an „Nichts zu denken“, der Sinn in der Meditation ist es die Gedanken anzuschauen, nicht zu bewerten und dabei ziehen zu lassen. Ähnlich wie Wolken…. sie kommen, Du schaust sie an, Du lässt sie ziehen. Du kannst vielleicht kurz denken oder sehen: „Oh die Wolke sieht aus wie eine Kuh oder ein Herz“, aber dann lässt Du sie weiterziehen. Sie werden nicht positiv und nicht negativ bewertet. Du kannst sie anschauen, aber lässt sie wieder gehen. DAS ist wirklich schwer, vor allem in den ersten Monaten der Meditationspraxis.

Was es bei der Meditation zu beachten gilt – Durchführung und Umgebung

Ich möchte Dir eine Checkliste mitgeben, die eine Meditation erleichtert und auch verbessern kann. Letztendlich kannst Du eine Sitzmeditation mit Konzentration auf Deinen Atem überall durchführen.

  1. Es ist sehr positiv und zuträglich, wenn Du Dir zu Hause einen gemütlichen und festen Platz einrichtest an dem Du Deine Meditationen durchführst.
  2. Meditiere regelmäßig, je öfter, desto besser!
  3. Schaffe Dir eine bequeme Sitzunterlage, ein Meditationskissen ist sinnvoll, aber keine Pflicht. Wenn Du auf einem Sitzsack meditieren möchtest und es für Dich passt, dann ist das auch in Ordnung.
  4. Sitze aufrecht! Ich fand es vor allem am Anfang sehr anstrengend so zu Sitzen und habe mich daher für die Kombinationen aus einem guten Meditationskissen* und einem Sofa mit aufrechter Lehne entschieden. So sitzt man super bequem und gleichzeitig schön gerade. (Das Beispiel sieht man übrigens auf dem Foto oben, man könnte es „Meditieren für Faule“ nennen)
  5. Suche Dir einen Fokus- bzw. einen Punkt Deiner Aufmerksamkeit an dem Du beim Abschweifen der Gedanken zurückkehren kannst. Ideal ist hier Dein Atem, konzentriere Dich immer wieder und Achtsam auf Dein Ein- und Ausatmen, auf den Luftstrom an Deiner Nase, wie er in Dich einströmt. Immer Ein und Aus…
  6. Wenn Du möchtest höre beim Meditieren leise Naturgeräusche wie z.B. Vogelgezwitscher, Regen oder einen Bachlauf. Du kannst dabei auch ruhige und entspannende Musik laufen lassen. Wenn die Konzentration auf Deinen Atem nicht so gut funktionieren sollte, dann versuche Dich auf die Naturgeräusche oder sanfte Melodien zu konzentrieren.
  7. Probiere unbedingt auch mal die Meditation an einem ruhigen Ort in der Natur aus. Ein Wald, eine Wildwiese oder ein Bachlauf sind wunderbar dafür geeignet.
  8. Versuche beim Meditieren eine ruhige Umgebung zu haben, absolute Stille ist zur Meditation im Grunde nicht nötig, denn für Geübte funktioniert sie auch problemlos in einer Straßenbahn oder einem gut gefüllten öffentlichen Park. Doch gerade zu Beginn ist die Übung in der Stille vorteilhaft, zudem senkt die Stille das Stressniveau zusätzlich.
  9. Erzwinge in der Meditation nichts, Gedanken kommen immer wieder, auch nach Jahren der Meditation, das ist ganz normal. Meditation ist keine Challenge oder einer zwanghafte Arbeit in der man Erfolge vorweisen muss! Erfolge kommen mit der Zeit ganz von selbst.

Wie oft und wie lange sollte man Meditieren?

Ideal ist die tägliche Meditation für mindestens 20 Minuten. Diese sollte entweder zu möglichst regelmäßigen Zeiten erfolgen oder an eine Routine gekoppelt sein. Mit Routine ist hier z.B. das morgendliche Aufstehen oder das zu Bett gehen am Abend gemeint. Das Meditieren sollte nach einiger Zeit so normal werden wie das Zähneputzen.

Ein „Übermeditation“ ist so ausgeführt schwer möglich. Mönche meditieren am Tag für etliche Stunden und das sieben Tage die Woche. 1-2 Mal am Tag 20 Minuten sind also absolut kein Problem und führen bei Anfängern und Fortgeschrittenen nicht zu übertriebenen meditativen Zuständen. In speziellen Meditationsretreats die z.B. in Klöstern oder spirituellen Orten über längere Zeiträume durchgeführt werden, sollten jedoch erfahrene Menschen vor Ort sein. Hier gehen die Meditationen oft über vier, fünf oder auch mehr Stunden am Tag. Das ist jedoch absolut nichts für Anfänger!

Gibt es psychische Krankheiten bei denen man nicht Meditieren sollte?

Es gibt in der Tat einige wenige psychische Leiden bei der die Meditation ein Problem darstellen könnte und bei denen man unbedingt vorher einen geeigneten Facharzt befragen sollte, ob die Meditationspraktiken angebracht sind. Dies betrifft z.B.

  • Psychosen
  • Schizophrenie
  • Bei Depersonalisation und/oder Derealisation fachlich auch oft als Depersonalisationssyndrom bzw. Derealisationssyndrom bezeichnet
  • Spezifische Traumata

Zwischenfazit und eigene Erfahrungen mit dem Meditieren in Zusammenhang mit meinem damaligen Burnout und seinen Begleitsymptomen:

Ich habe mit der Meditation wenige Monate nach meinem vollständigen Burnout Zusammenbruch angefangen. Zunächst noch relativ unregelmäßig und als „lästige Aufgabe“. Als ich dann aber nach ca. 6-8 Wochen die ersten kleinen positiven Veränderungen bemerkte, entwickelte ich das Meditieren immer mehr zu einer positiven Gewohnheit. Ein halbes Jahr später im August 2017 wurde es dann zur täglichen Meditation vor dem zu Bett gehen.


Heute ist das Meditieren für mich völlig normal in meinen Tagesablauf integriert und ich mache es mit viel Freude. Es kommen inzwischen immer häufiger Momente der tiefen Ruhe und Stille in mir auf und die fühlen sich einfach unbeschreiblich gut an. Die Stille ist nebenbei gesagt gar nicht still und es passieren ab und zu wirklich schöne Dinge bzw. Situationen in der Meditation die man nicht in Worte fassen kann. Vor allem gegen meine damaligen Angstzustände, welche teils in Paniken ausuferten und die extreme Unruhe hat mir die Meditation in den folgenden Monaten und Jahren wirklich sehr geholfen. Natürlich braucht es zunächst einige Wochen der regelmäßigen Anwendung, bis man die ersten positiven Wirkungen erfahren kann.

Wichtig ist es aber auch weitere Veränderungen neben der Meditation umzusetzen. Wenn ich aber von allen Maßnahmen, die mir damals geholfen hatten und mein Leben auch jetzt sehr bereichern die Top 3 heraussuchen müsste, dann wäre die tägliche Meditation ganz sicher dabei!

Mit der Meditation anzufangen war eine der erfolgreichsten Maßnahmen gegen mein damaliges Burnout und half mir bei einigen sehr belastenden psychischen Symptomen wie Angstzuständen und permanenter Unruhe. Für eine Sitzmeditation braucht es nicht viel, eine leicht erhöhte und bequeme Sitzunterlage, einen möglichst ruhigen Ort (besonders für Einsteiger zu empfehlen!) und ein paar einfache Regeln und Tipps.

Meditation wirkt nicht nur hervorragend gegen Stress und das auch schon nach wenigen Wochen sogar bei den Neueinsteigern in der Meditationspraxis. Regelmäßiges Meditieren führt mittel- bis langfristig zu einem entspannteren Denkverhalten und Dank der wissenschaftlich anerkannten „Neuroplastizität“ in den betreffenden Gehirnregionen zu merklich positiven Veränderungen. Dieser Umstand lässt die Meditation zu einer sehr wirksamsten Maßnahme gegen viele weitere psychische Leiden und die Folgesymptome eines Burnouts werden.

Gerade Meditationsanfänger oder Menschen die sich zunächst mehr für die wissenschaftliche Sicht, deren Erklärungen und das Veränderungspotential durch Meditation im Gehirn und unserem Körper interessieren, sollten normalerweise nach einer kleineren Selbstnachforschung im Netz mit den eingangs erwähnten Argumenten überzeugt werden können.

Insbesondere bei ständiger Unruhe, Angst und einer hohen Konzentration von Stresshormonen im Blut, sollte zumindest ein paar Wochen täglich als Gegenmaßnahme das Meditieren in Erwägung gezogen- und ausgiebig ausprobiert werden.

Meditation ist theoretisch sehr einfach zu praktizieren, jedoch in der Praxis vor allem für Anfänger äußerst schwierig umzusetzen. Meditation ist jedoch auch kein Wettbewerb oder eine Arbeit in der Du Höchstleistungen vollbringen musst. Meditationstechniken und deren Varianten gibt es extrem viele, einige hundert Arten sind bekannt, manche Experten sprechen sogar von über 1000 Meditationsmöglichkeiten. Hier möchte ich Dir jedoch nur zwei sehr einfach zu praktizierende Meditationsarten für Anfänger vorstellen, die aber auch problemlos und gut von Fortgeschrittenen oder Erfahrenen angewandt werden können.

Zwei Meditationen für Einsteiger, die leicht umsetzbar und dabei sehr wirkungsvoll sind

Die vorgestellten Meditationstechniken sind einmal in einer klassischen Sitzhaltung ausführbar oder als Gehmeditation, unterstützt durch eine langsame Bewegung.

Meditieren im Sitzen mit Konzentration nur auf den Atem:

Du brauchst für eine Sitzmeditation nur einen anständigen Platz auf dem Du aufrecht und so gerade wie möglich sitzen kannst. Wenn es Dir zu anstrengend ist aufrecht zu sitzen, dann nimm eine Couch oder einen Stuhl mit möglichst gerader Rückenlehne zur Hilfe.
Du musst auch keinen Lotussitz machen können, Dich irgendwie verbiegen, oder die Finger zu runden Eiern formen und dann auf Deine Knie legen. So ist es leider meist sehr klischeehaft in irgendwelchen billigen Frauenzeitschriften oder auf Broschüren der Krankenversicherungen oder in Apothekenblättchen zu sehen. All das kann man machen, vieles davon ist aber weder nötig, noch relevant für eine gute Sitzmeditation.
Wenn Du bequem sowie aufrecht sitzt und Dich etwas entspannt hast, dann schließe nun die Augen. Du kannst Deine Hände einfach in Deinen Schoß legen oder Zusammenfalten oder auf den Knien platzieren, so wie es Dir am besten gefällt.

Ab jetzt gibt es nur noch eine Sache die Du tust -> Konzentriere Dich auf Deinen Atem! Spüre wie er fließt, wie Du einatmest, wie Du ausatmest, sonst nichts. Das klingt leicht, ist es aber wie gesagt vor allem in der Anfangsphase und auch nach Monaten, manchmal sogar nach 1-2 Jahre und länger jedoch überhaupt nicht. Es werden beim Sitzen nun Gedanken kommen, Emotionen, vielleicht auch Bewegungsdrang, Nervosität oder der Verstand der die ganze Zeit sagt „Warum sitze ich hier? – Ich will dies oder das tun, ich muss noch etwas erledigen… Die Gedanken plappern: „Was ist morgen, was war gestern?“…

Deine Aufgabe ist es nun „einfach“ alles nicht zu bewerten was kommt, egal ob Gedanken, Emotionen oder vertretbare körperliche Regungen. Wann immer ein Gedanke kommt, schau ihn Dir an und versuche dabei nicht zwanghaft zu denken „Ich darf an Nichts denken“. Lass die Gedanken kommen, bewerte sie nicht, lasse sie ziehen. Gehe einfach immer wieder mit der Konzentration zurück zu Deinem Atem! Das ist kein Wettbewerb, Du musst keine Leistung erbringen, alles hat Zeit.

Kurzusammenfassung und Tipps zur einfachen Sitzmeditation:

  • Setze Dich an einen ruhigen Ort, an dem Du Dich wohlfühlst und regelmäßig, am besten täglich Deine Meditation praktizierst.
  • Sorge für eine gute Unterlage, die Dich aufrecht sitzen lässt und bequem ist. Ich habe mir dazu ein hochwertiges Meditationskissen* gekauft, alternativ gehen aber auch andere Kissen. Du solltest etwas erhöht vom Boden oder Deiner gewählten Sitzunterlage sitzen, das macht es für Dich entspannter.
  • Lotussitz und ähnliche „Verrenkungen“ kann man machen, nötig sind sie aber nicht. Wenn Dir irgendwas in der Meditation weh tun sollte, dann ändere Deine Position. Eine Meditation sollte keine körperlichen Schmerzen erzeugen!
  • Nicht nur zu Beginn des Meditierens sollte man sich keinen Druck machen. Gedanken werden vor allem bei Anfängern in Massen kommen, Emotionen und körperliche Reaktionen sind möglich, Unruhezustände usw. Das ist völlig normal, vor allem die Gedankenflut. Lass Dir Zeit so lange Du brauchst, Wochen und Monate sind nicht lange… Meditation geht nicht von heute auf morgen im Schnellverfahren.
  • Übertreibe am Anfang nicht mit der Meditationszeit. Lieber täglich zu Beginn nur 6-8 Minuten als direkt wieder abbrechen oder nur einmal die Woche Meditieren. 6-8 Minuten klingen wenig, für Anfänger sind sie das aber häufig nicht. Setz Dich doch zum Testen einfach Mal für 8 Minuten auf einen Stuhl, lass die Augen offen, bewege Dich nicht und beobachte nur achtsam Deine Gedankenwelt. Das ist meist ein riesen Gelaber im Kopf.
  • Der Atem ist Dein Anker und Dein Fokus, wenn die Gedanken Dich überrennen oder Du zu sehr in die Richtung der Bewertung oder des Nachsinnens über die Gedanken bewegst, dann kehre immer wieder zurück zu Deinem Atem.

Gehmeditation – Atem und besondere Achtsamkeit auf Deine Umgebung

Es gibt Menschen für die ist eine Gehmeditation vor allem zu Beginn eher geeignet. Wenn Du einen extremen Bewegungsdrang hast, das stille Sitzen in Deinen Augen aktuell noch Nichts für Dich ist, oder Du so extreme Gedankenströme hast, dass Du überhaupt nicht oder nur extrem kurz in der Anfangsphase zur Konzentration auf Deinen Atem zurückkommst, dann probiere die einfache Gehmeditation.

Das Gehirn kann sehr viele Dinge auf einmal regeln, von Bewegungen bis Gedankengänge und das alles völlig unbewusst, immer neue Gedanken werden erzeugt und lassen sie Dich Bewerten, wenn Du es zulässt. Der Verstand ist dabei in allen Zeitebenen gleichzeitig, vor allem jedoch in der Vergangenheit oder in der Zukunft, aber selten im „Hier und Jetzt“.
Bei der einfachen Möglichkeit dieser Art von Gehmeditation, konzentrieren wir uns nicht nur auf den Atem wie zuvor, sondern laufen dabei ganz langsam – Schritt für Schritt. Finde Dein individuelles Tempo, welches jedoch unter Deiner normalen Gehgeschwindigkeit liegen sollte. Mit den Gedanken die immer wieder auftauchen können machst Du das Gleiche wie zuvor. Du lässt sie kommen, bewertest sie nicht und lässt sie wieder ziehen. Auch Deinen Atem nimmst Du als Fixpunkt für Deine Aufmerksamkeit war, wenn Du merkst das Du wieder in Deinen Gedanken versinkst.
Zusätzlich nimmst Du bei der Gehmeditation aber auch besonders achtsam Deine Umgebung war. Barfuß oder mit Schuhen, die eine möglichst dünne Sohle haben geht das am besten. Du spürst jedem Schritt, jedem Auftreten auf den Boden und jeder Unebenheit, jedem Steinchen und jeder Wurzel unter Deinen Füßen nach. Du spürst die Luft an Deinen Händen, in Deinem Gesicht oder Deinem Haar bei jeder Bewegung. Sei besonders achtsam bei dieser Meditation. Ziel ist es dadurch im „Hier und Jetzt“ zu sein, nicht im Gestern oder Morgen und nicht in ferner Zukunft oder weit in der Vergangenheit. Auch bei der Gehmeditation klingt dies zunächst leichter als es ist.

Kurzusammenfassung und Tipps zur Gehmeditation für Einsteiger:

  • Am besten lässt sich eine Gehmediation in der Natur durchführen. Wer keine Beobachter möchte, dem kann ich einen schönen Wald und das Verlassen der Wege empfehlen. Ich praktiziere dies beim sogenannten „Waldbaden“.
  • Gehe wenn der Untergrund es erlaubt Barfuß oder zumindest mit Schuhen die nur eine dünne Sohle aufweisen, das erhöht die Empfindlichkeit gegenüber der Bodenbeschaffenheit und damit auch Deine Achtsamkeit.
  • Versuche Deinen Rhythmus nicht nur von der Schrittgeschwindigkeit her zu finden, sondern auch passend dazu zu Deinem Atem. Dies ist bei jedem Menschen völlig individuell. Ich brauche z.B. für einen Schritt rund 15-20 Sekunden, dabei atme ich einmal ein und aus. Das macht 3-4 Mal ein volles Ein- und Ausatmen in der Minute. Diese tiefe Ruhe war am Anfang jedoch natürlich noch nicht da.
  • Wie bei der Sitzmeditation übertreibe zu Beginn nicht mit der Zeit. Auch hier reichen zum Start 6-8 Minuten völlig aus. Steigere diese Zeit erst wenn Du bereit dazu bist und die Regelmäßigkeit Deiner Meditation nicht darunter leidet.
  • Ideal ist es, wenn Du sowohl vor als auch nach der Gehmeditation in der Natur noch etwas in Ruhe spazieren gehst. Spaziergänge im Wald oder ruhige Feldwege bieten sich hierfür besonders gut an.

Fazit zu den einfachen Techniken:

Probiere einfach beide Meditationstechniken aus, wichtig ist vor allem deren Regelmäßigkeit. Die tägliche Meditation zu möglichst gleichen Zeiten ist zu bevorzugen. Dein Gehirn verändert sich durch Gewohnheit. Während ich zu Beginn der Meditationspraxis dieser eher mit den Worten „Muss“ gegenüberstand, ist es heute eine absolut freiwillige und täglich gern genutzte Art nicht nur zum Entspannen. Meditation baut Dein Gehirn, Deine Psyche und auch Deinen Körper in einer sehr positiven Richtung ganz langsam und Stück für Stück um.

Ob Du nun im Sitzen oder im Gehen meditierst oder auch auf eine andere Art kannst Du frei entscheiden. Mach das was Dir gut tut und am besten für Dich funktioniert. Sehr wichtig ist es jedoch, dass Du richtig meditierst und nicht einfach nur 10 Minuten auf einem Kissen absitzt, weil Du Dich dazu zwingst und nicht wirklich dahinterstehst. Letzteres verändert nur sehr wenig bis gar nichts.


Mir hat die Meditation bei meinen damaligen psychischen Problemen sehr geholfen und sie ist seitdem ein ständiger Begleiter in meinem Leben. Ich meditiere täglich sitzend und freue mich jeden Abend darauf. Dazu kommt eine Standmeditation die ich allerdings nur alle 1-2 Wochen durchführe sowie die Gehmeditation die ich aktuell nur alle paar Monate als Ergänzung nutze. Neben der Meditationspraxis mache ich noch mindestens einmal in der Woche Qi Gong zusammen mit einer sehr freundlichen und lieben Vereinsgruppe.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

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