Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 23. März 2023
Nicht selten ist eine Nebenwirkung bei der Einnahme von Psychopharmaka, insbesondere bei Antidepressiva eine ungewollte Gewichtszunahme. Doch es gibt weitaus mehr Gründe die ein stress- oder psychisch bedingtes Übergewicht erzeugen können…
Depressive, gestresste oder durch Angsterkrankungen beeinträchtigte Menschen, können teils massiv an Körpergewicht zunehmen, ohne dies gezielt zu wollen. Ich war damals zu Zeiten meines Burnouts vom Gegenteil betroffen, so das sich bei mir eine unfreiwillige Gewichtsabnahme einstellte. Diese war sowohl durch eine ungesunde Ernährung, als auch durch psychische Probleme und vor allem einer damit einhergehende Appetitlosigkeit bedingt. Auch die ungewollte Gewichtszunahme kann sich ebenfalls sowohl durch psychische Erkrankungen, eigene Verhaltensmuster, als auch durch stressbedingte, hormonelle Veränderungen einstellen. Sehr häufig sind die starken Gewichtszunahmen auch auf Nebenwirkungen von Psychopharmaka, insbesondere Antidepressiva zurückzuführen.
Wie trotz Depressionen, Dauerstress, Angst und Burnout eine Gewichtszunahme möglich sein kann
Auch im Falle der unfreiwilligen Gewichtszunahme, sollte man zunächst alle möglichen körperliche Ursachen, insbesondere eine Unterfunktion der Schilddrüse von einem guten Facharzt abklären lassen. Bei einer starken Schilddrüsenunterfunktion ist eine ständige Gewichtszunahme eine der häufigsten Folgesymptome, vor allem bei Frauen. Auch Krankheiten an diesem wichtigen, hormonproduzierenden Organ wie z.B. Hashimoto, können dafür mitverantwortlich sein. Liegen rein psychische Faktoren vor, gibt es auch hier einige mögliche Ursachen die zu einer Erhöhung des Körpergewichts führen können.
Ursachen für ein ständig steigendes Körpergewicht durch die Psyche und persönliche Verhaltensmuster:
Auch hier gibt es genau wie bei dem Problem der ungewollten Gewichtsreduktion, durch psychische sowie persönliche Verhaltensweisen mehrere Punkte, die als Ursache für ein steigendes Körpergewicht infrage kommen. Hier habe ich insgesamt sechs mögliche Hauptfaktoren gefunden, die eine deutliche Gewichtszunahme begünstigen können.
- Unregelmäßiges und schlechtes Essverhalten sowie ein negatives Ernährungskonzept. Gestresste Menschen neigen zum Verzehr von hohen, kohlenhydratreichen und fetthaltigen Lebensmittel. Meist kommen diese dann auch noch aus dem sehr ungesunden Fast Food, Fertiggerichte, Softdrink, Weißmehl und Süßigkeiten Bereich.
- Oft werden Stress oder auch Depressionen mit Fressattacken zur Erzeugung kurzfristiger Befriedigung und Glücksgefühle kompensiert. Diese sind jedoch weder nachhaltig noch sinnvoll um aus dem Tief wieder herauszukommen. Dieses Verhalten führt manche Betroffene bis hin zur Fresssucht, mit den damit typischen einhergehenden gesundheitlichen Problemen.
- Der Stress hat den Hormonhaushalt im Körper durcheinandergebracht, vielleicht auch den Stoffwechsel dadurch verlangsamt.
- Durch Depressionen und Angstzustände werden Sport und sogar einfache Bewegungsaktivitäten im Freien gemieden. Das senkt den Kalorienbedarf drastisch und führt bei gleichbleibender Zufuhr praktisch automatisch zu mehr Übergewicht.
- Synthetische Medikamente aus dem Psychopharmaka Bereich, vor allem sehr viele Antidepressiva, haben als häufige Nebenwirkungen eine Gewichtszunahme der Konsumenten zur Folge.
- Durch den Stress aufgebrauchte oder stark reduzierte Mikronährstoffe im Körper, die aktiv oder indirekt an der Fettverbrennung und Hormonproduktion beteiligt sind, wie z.B. Jod, Chrom, Selen, Kupfer, Zink, Magnesium…
Eigene Erfahrung hatte ich diesbezüglich nicht, jedoch habe ich einige Betroffene mit umgekehrten Symptomen und einem psychisch oder medikamentös bedingtem Übergewicht kennengelernt!
Während meiner Zeit in der psychiatrischen Klinik, aber auch zuvor und danach hatte ich mich mit vielen Betroffenen unterhalten. Die meisten Personen, die davon ein stress- oder psychisch bedingtes Übergewicht bekommen hatte, hatten auch gleichzeitig auf Antidepressiva zur Behandlung gesetzt. Mir wurde von einigen der Betroffenen berichtet, dass bereits nach wenigen Wochen die Gewichtserhöhung nach und nach einsetzte. Dies betraf jedoch nicht alle Personen mit dem gleichen Problem.
Eine Frau die ich im Laufe der Zeit besser kennengelernt habe, futtert sich den Speck durch ihr Verhalten bei Stress förmlich an. Jedes Mal, schon bei minimalen Stressfaktoren, gab es direkt eine Tafel Schokolade, eine Cola, einen Burger oder ein Fleischkäse Brötchen zur Befriedigung oder besser gesagt zur subjektiven Beruhigung. Am Ende hatte sie eine Fresssucht entwickelt, die sich auch ohne geringsten Stress verselbständigte. Diese Störung stellt für sich allein genommen bereits ein ernstes und schweres psychisches Problem dar.
Auch wenn ich nicht von einem ständig steigenden Körpergewicht, sondern vom Gegenteil betroffen war, kann ich die extremen Heißhungerattacken und die Lust auf Zucker und teils auch Fett nachvollziehen. Als ich so langsam aus meinem Tief wieder herauskam, etliche Maßnahmen zu meiner Heilung ergriffen hatte und in der Klinik dann immer mehr Kraft schöpfen könnte, fing bei mir ein ähnlich starkes Verlangen an sich breit zu machen. Eine Tafel Schokolade am Tag oder eine ganze Packung Riegel war da dann nicht wirklich viel für mich. Dies war auch zuvor unter starkem Stress oder wenn ich genervt war sehr häufig der Fall. Man könnte es hart mit – „Ruhe und Befriedigung durch Fressen“ – bezeichnen. Ich kann es also in Teilen sehr gut nachvollziehen, gut ist es allerdings langfristig ganz sicher nicht für die Gesundheit.
Fazit:
Depressionen, Angstzustände und Paniken, können zu starken Antriebsstörungen, bis hin zur vollständigen Isolation der Betroffenen von der Außenwelt führen. Der damit ebenfalls häufig einhergehende Bewegungsmangel begünstigt das Übergewicht stark. Auch stressbedingte Hormonstörungen im Körper können ebenfalls daran beteiligt sein. Besonders die individuellen Verhaltensmustern der Betroffenen, wie z.B. eine ungesunde Ernährung, unregelmäßiges Essen, Riesenportionen, Fressattacken und letztendlich die Fresssucht, die so entstehen kann, tragen massiv zu einer Gewichtszunahme bei.
Häufig sind am Übergewicht auch Medikamente mit ihren Nebenwirkungen beteiligt. Durch eine Einnahme von Antidepressiva 10 bis 20 Kilo und mehr zuzunehmen, ist absolut nicht unwahrscheinlich. Gerade bei der ungewollten Gewichtszunahme lohnt sich ein sehr genauer Blick auf die Packungsbeilage der jeweiligen Medikamente. Die möglichen Nebenwirkungen sollte man sich zwar bei jedem Medikament generell vor der Einnahme durchlesen, aber leider wird dies immer noch viel zu selten gemacht.
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