Ungewollte Gewichtsabnahme durch Dauerstress? – Warum ständiger Stress zu starkem Untergewicht führen kann

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 4. April 2023

Ein Gewichtsverlust der durch Stress und psychische Probleme ausgelöst wird, kann bis hin zu einem gefährlichen Untergewicht führen, wenn man nichts dagegen unternimmt…

Ich hatte damals zu Zeiten meines Burnout Tiefpunkts selbst Erfahrungen mit einer unfreiwilligen Gewichtsabnahme gemacht. Das ganze Problem entstand aus einer Kombination aus unregelmäßigem und nicht optimalem Essen sowie einem enormen Stresspegel mit Schlafmangel und dauerhafter Anspannung, Angst und Grübeleien die nicht mehr aufhören wollten. Die einen Menschen nehmen bei Stress unfreiwillig zu, die Anderen nehmen drastisch ab. Das kann letztendlich bis hin zu einem bedenklichen Untergewicht führen. Doch warum ist das so?



Stress und der ungewollte Gewichtsverlust – Die Gründe

Wer ständig negativem Stress ausgesetzt ist und gegebenenfalls schon an psychisches Problem leidet, der hat nicht selten auch einen unfreiwilligen Gewichtsverlust zu beklagen. Oft kann es sogar schwer dabei fallen das bereits niedrige Gewichtsniveau überhaupt noch zu halten. Selbst mit großen Mengen an kalorienreichen Nahrungsmitteln kann man diese Entwicklung dann nur noch schwer bremsen.

Es ist auch aus eigenen Erfahrungen problemlos möglich, innerhalb von einem Monat ungewollt 10 Prozent und mehr seines Gewichts zu verlieren. Man sollte in einem solchen Fall auch zunächst körperliche Ursachen mit in Betracht ziehen und sich gründlich von einem guten Facharzt durchchecken lassen. Insbesondere die Schilddrüse ist bei der Gewichtsentwicklung von grundlegender Bedeutung. Eine Überfunktion mit einer ständig einhergehenden, überhöhter Hormonausschüttung dieses Organs, kann sich ebenfalls über einen Gewichtsverlust bemerkbar machen.

Psychische und verhaltenstechnische Gründe für den unfreiwilligen Gewichtsverlust

Man kann die Gewichtsprobleme hauptsächlich auf sechs Faktoren begrenzen, wenn man unter psychischem Stress und Druck leidet und körperliche Ursachen ausgeschlossen werden können:

  1. Den negativen Stress selbst, der Unmengen an Vitalstoffen, insbesondere Kalorien benötigt, um ausgehalten zu werden und damit weiter zu kämpfen (Weiterkämpfen ist absolut keine Empfehlung!)
  2. Die wahrscheinlich damit oft einhergehende unregelmäßige und ungesunde Ernährung
  3. Psychische Symptome wie starker Schlafmangel, Angstzustände und Panikattacken, ständige Getriebenheit und Unruhe, sorgen für einen zusätzlichen Verbrauch an wichtigen Nährstoffen und Kalorien
  4. Der Hormonhaushalt des Körpers ist durch den Dauerstress aus den Fugen geraten und reagiert mit einer Überproduktion an Stresshormonen. Der Körper ist praktisch größtenteils im Überlebensmodus, bestehend aus den zwei Extremen – Flucht und Kampf
  5. Durch Depressionen und Angstzustände vermindert sich häufig auch der Appetit. Dies war bei mir ebenfalls der Fall. Man hat in diesen Zuständen verständlicherweise einfach keinen Hunger mehr oder überhaupt die Lust etwas zu essen.
  6. Weitere schwere Stresssymptome wie starkes Sodbrennen, nächtlicher Reflux, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sorgen nicht nur für eine geringere Nährstoffaufnahme sowohl aus Makro- und Mikronährstoffen, sondern scheiden diese zusätzlich auch noch vermehrt aus.

Eigene Erfahrungen mit dem Gewichtsverlust unter Depressionen und anderen psychischen und psychosomatischen Symptomen

Als ich noch halbwegs auf der Höhe war und sich das Burnout noch ein ganzes Stück weg von seinem Tiefpunkt befand, hatte ich noch normalen Hunger. Manchmal sogar übertrieben großen Hunger. Ich ernährte mich nicht besonders gesund und stopfte allerhand stark kalorienreiche Speisen und Süßigkeiten in mich hinein. Zwar ernährte ich mich bereits gesünder wie die Jahre zuvor, doch von meiner heutigen Ernährung war dies noch Welten entfernt.


Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt immer ein normales Körpergewicht halten können. Als jedoch das erste Mal Symptome wie starkes Sodbrennen, Magenprobleme und auch schwere Schlafstörungen hinzukamen, bemerkte etwas zeitverzögert, dass mein Gewicht immer weiter fiel.

Als um den Tiefpunkt meines damaligen Burnouts schwere Depressionen hinzukamen und ich viele Stunden am Tag mit Ängsten zubrachte – die bis hin zu Panikattacken führten – verging mir der Appetit fast gänzlich. Es kam hinzu, dass sowie ich etwas gegessen hatte, sich auch noch übles Sodbrennen einstellte und sich auf diese Weise meine Kalorienzufuhr noch drastischer reduzierte. Am Tiefpunkt wurde das Sodbrennen selbst von nährstoffarmen und als „beruhigend“ für den Magen geltenden Lebensmitteln wie Brezeln und trockenem Weißbrot ausgelöst. Zwar nicht so stark wie von den anderen Lebensmitteln, aber dafür haben genau diese überwiegend ungesunden Speisen auch kaum Nährstoffe, was einen Gewichtsverlust natürlich beschleunigt.

Zusammen mit dem ganzen Stress, den Depressionen und der Angst und Panik sowie den nächtlichen zwischen ein und vier Stunden Schlaf der noch blieb, reduzierte sich mein Gewicht innerhalb eines Monats deutlich. Nach wenigen Wochen waren fast 10 Kilogramm weg. Da ich zuvor schon recht schlank war, lag ich am Ende noch vier bis fünf Kilo vom Wert eines offiziell anerkannten Untergewicht entfernt.

Nach vielen vorangegangenen Maßnahmen zur Genesung und nach einer über neunwöchigen Therapie in der Psychiatrie, sollte mein Appetit wieder so richtig zurückkommen. Ich hatte nach wenigen Wochen in der Klinik endlich wieder richtig Hunger bekommen. Gleichzeitig reduzierten sich meine Symptome wie Angst, Reflux und der Kloß im Hals, teils ganz deutlich! Das Sodbrennen ging wenige Wochen danach fast vollständig weg. Ebenso hatte ich kaum noch stress- und angstbedingte Übelkeit oder Durchfall.

Ab diesem Zeitpunkt aß ich wirklich über einige Zeit riesige Mengen. Ich spürte richtig wie das Essen die Energie wieder in den Körper bringt und ihn aufbaut. An manchen Tagen habe ich wohl locker über 3000 Kalorien zu mir genommen.

Fazit:


Die unfreiwillige Gewichtsabnahme bei Stress und psychischen Problemen, insbesondere Angsterkrankungen und Depressionen ist sehr häufig. Wenn die Ursachen beseitigt sind und die Depressionen und Ängste gehen, kommt nach meinen eigenen Erfahrungen und auch nach Rücksprache mit vielen ehemals betroffenen Menschen der Appetit wieder von ganz alleine zurück. Zudem erhöht sich so natürlich auch deutlich der Kalorienverbrauch. Ein Körper unter Daueranspannung, Stress, Druck und Angst braucht viel mehr Ressourcen, um diese Zustände aushalten zu können. Der ungewollte Gewichtsverlust ist damit häufig vorprogrammiert und in Verbindung mit den oben aufgezählten Faktoren ein absolut nachvollziehbares Symptom.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

2 Gedanken zu „Ungewollte Gewichtsabnahme durch Dauerstress? – Warum ständiger Stress zu starkem Untergewicht führen kann“

  1. Ich fand den Beitrag sehr hilfreich, danke. Leide selbst an Untergewicht nach einem Burnout und Frage mich, wie lange der Körper braucht, um dies wieder auszugleichen. Bewege mich viel, weil es wieder Spaß macht, ernähre mich gesund, aber kann die erforderliche Menge nicht essen. Wie lange hat es bei dir gedauert, bis der Körper wieder aufbaut?

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