Warum Fleisch viel zu billig ist!

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2019

Fleisch ist zu billig! Es wird nahezu „verschenkt“ in der westlichen Welt, auch in Europa und erst recht in Deutschland.
Fleisch für die Massen hat faktisch kaum einen Wert.
Rein wirtschaftlich ist es subventionierter Unsinn.
Das sage ich nicht als Vegetarier, oder Veganer, sondern als Fleischesser!

Im Beitrag gehe ich auf das „Fleisch für die Massen“ ein.
Die Landwirtschaft produziert schließlich auch sehr gute Produkte, teilweise in Top Qualität, unter Beachtung einer möglichst natürlichen Lebensweise der Tiere und einer schnellen stressfreien Schlachtung.



Es geht um „kranke“ Fleischpreise wie z.B. kürzlich gesehen:
-> 1 KG Hackfleisch gemischt 1,99!
-> 1 KG Rindergulasch 4,49!
-> 1 KG Schweinefilet 3,99!

Wie kommen solche niedrigen Fleischpreise zustande?
Die meisten Konsumenten würden jetzt sagen: Durch günstige Produktion, hohes Angebot auf dem Markt und eben Massentierhaltung, die dieses Angebot immer weiter erhöht.

Nein, die niedrigen Fleischpreise liegen nicht nur in diesen einfachen Erklärungen begründet.

Wie viel Wasser und Getreide braucht ein Rind bis es schlachtreif ist?
Wir beginnen die Fragestellung nach dem extrem billigen Fleischpreis von einer ganz anderen Seite und beleuchten was Fleisch eigentlich kosten müsste.
Dies geschieht in meinem Beispiel anhand der Produktion von einem Kilo Rindfleisch.

Wie viel Wasser braucht man um ein Kilo Rindfleisch zu erzeugen?
Es sind unglaubliche 15000-18000 Liter Wasser!

Wie viel Getreide braucht man um ein Kilo Rindfleisch zu produzieren?
Es sind zwischen 10-15 Kilo Getreide für ein Kilo Rindfleisch

Das erste Zwischenergebnis anhand des Getreide und Wasserverbrauchs für ein Kilo Rind in der Produktion.
Ich gehe hier von nur 0,15 Euro für ein Kilo Getreide aus und nur 0,2 Euro für 1000 Liter Wasser.
Ich setze beide Werte bewusst sehr niedrig an, damit es nicht heißt es wird übertrieben!

Rechnung 10 * 0,15 Euro für das Getreide = 1,5 Euro und 15 * 0,2 Euro für das Wasser = 3 Euro.

Beide Werte habe ich nur mit der Mindestmenge angesetzt und mit einem extrem günstigen Preis.
Das Wasser habe ich bewusst mit nur 0,2 Euro angesetzt, da man fairer weise auch den Regen für das Getreide mit einrechnen muss.

Ergebnis: Trotz sehr niedriger Werte ,werden pro Kg Rindfleisch schon 4,5 Euro in meinem Beispiel für die Grundversorgung der Rinder aufgebracht!
Für 4,49 pro Kilo bekommt man das oben angegebene Rindergulasch, wenn man ein „Schnäppchen“ findet.
Also ist so ein „Schnäppchen“ billiger, als die reinen Grundversorgungskosten des Rindes in seiner Aufzucht und dabei handelt es sich schon um einen Verkaufspreis im Handel!

Weitere Kosten bei der Fleischproduktion
Wie sind nun schon bei 4,5 Euro für ein Kilo Rindfleisch angekommen und haben nur die Nahrung des Tieres mit einbezogen.
Diese Werte waren sehr niedrig bemessen, schon fast unrealistisch niedrig, wenn man sich die realen Getreidepreise an der Börse betrachtet.

Zu der Nahrungsversorgung der Rinder kommen noch folgende Kosten:


  1. Betriebskosten des Produktionsbetriebes, wie Personal, Maschinen, Kredite, Instandhaltung, Energiekosten usw.
  2. Medikamente, Impfungen, Antibiotika und andere mehr oder weniger legale Dinge, die „leider“ ständig in den Medien erscheinen.
  3. Transporte und Logistikosten
  4. Schlachtungskosten
  5. Kosten bei der Produktion von Endprodukten wie Wurst, Fleischkonserven usw.
    Auch hier fallen wieder ordentlich Kosten für Personal, Maschinen, Fabrikhallen, Energiekosten, Fuhrparks und Co. an.
  6. Kosten im Handel. Hier sind es dann hauptsächlich Personalkosten und ggf. Produktionskosten.
  7. Jeder von diesen Mitgliedern der Produktions-, bis hin zur Verkaufskette, hätte da gerne noch, aus eigenem Interesse einen Gewinn erwirtschaftet!
  8. Und zu guter letzt 7 % Umsatzsteuer!

Wie kann da Fleisch bitte so unglaublich wenig kosten?

Die Gründe für extrem billiges Fleisch sind schnell aufgezählt:

  1. Subventionen und davon immens viele, mit ebenso extremen Kosten, das billige Fleisch bezahlen wir, auch wenn wir es nicht konsumieren mit Steuergelder.
  2. Massentierhaltung, mit furchtbaren Qualen und Krankheiten für die Tiere
  3. Sehr oft und sehr schlechte Löhne in den Schlachtbetrieben
  4. Qualtransporte der Tiere
  5. Immer stärker, auf reinen Fleischertrag ausgerichtete Züchtungen, ohne an das Leid der Tiere zu denken.
  6. Massiver Medikamenteneinsatz, insbesondere Antibiotika.
  7. Futterzusätze für „Hochleistungstiere“ Wussten Sie z.B. wie viel Jod in Milch ist?
  8. Qualitätssenkungen, aufgespritztes Fleisch, Zusätze und andere „nette“ Machenschaften
  9. Keinerlei Moral gegenüber dem Wert des Lebens und kein Respekt vor dem Tier, pure Industrialisierung von „Leben“ und Sterben.
  10. Massiver Druck auf die Produzenten, insbesondere von den Discountern, um die Preise so niedrig wie möglich zu halten.
  11. Die Verbraucher selbst, die möglichst günstig und möglichst viel Fleisch essen wollen, egal was es für Konsequenzen hat.

Fazit:
Preise wie oben erwähnt, wären ohne Einmischung in den normalen Wirtschaftskreislauf gar nicht möglich. Davon abgesehen reduzieren sie Tiere nur auf Ihren Wert als Produkt.
Das System ist krank.
Teilweise wird für spezielles Katzen oder Hundefutter mehr Geld pro Kilogramm ausgegeben, als für das „leckere“ billige Filet auf dem Grill. Besonders in Schweinen reichern sich Gifte und Chemikalien besonders gut an, was Schweinefleisch schnell zu einem ungesunden Nahrungsmittel macht.
Dazu auch der Bericht: „Ist Schweinefleisch ungesund?“
Der Verbraucher hat es in der Hand und es bewegt sich glücklicher Weise schon einiges!
Die Zahl der Konsumenten, die trotz weiteren Fleischkonsums diesen Zustand nicht länger erhalten möchte steigt.
Die Zahl der Vegetarier und Veganer steigt ebenfalls.
Davon abgesehen ist ein zu hoher Fleischkonsum ohnehin ungesund.
Auch dieser Umstand rückt immer mehr in den Fokus der Gesellschaft.


Zum Thema habe ich eine Umfrage mit dem Titel:
Auf was achtet Ihr beim Einkauf von Fleisch? gestartet.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

4 Gedanken zu „Warum Fleisch viel zu billig ist!“

  1. Bin ganz bei Ihnen. Fleisch ist viiiiiiel zu billig. Für Zigaretten gibt der Verbraucher deutlich mehr aus! Beides ist ungesund, aber meiner Meinung nach wird darauf zu wenig hingewiesen. Klar geht der Trend in die richtige Richtung, aber den meisten gequälten Tieren hilft das leider nicht. Ich wär für noch mehr Aufklärung, gerne auch in Kindergärten und Schulen, also bei den Verbrauchern von morgen. Kinder wären viel klarer und würden bestimmt bei den Eltern viel bewegen! Müssen ja nicht alle gleich vegan leben aber bewußt. Und das geht! AUFKLÄRUNG!!!!!!!!!!!!!!

    Antworten
  2. ups 😉 sorry, mein Fehler… habe mich gerade noch gefragt, wieso es eigentlich nur 10 Liter Wasser für ein Kilo Fleisch sein sollten… ihre Rechnung ist richtig 🙂 muss an der Uhrzeit liegen…

    Antworten
  3. Ich glaube Ihnen ist da ein Rechenfehler unterlaufen:

    https://www.mainova.de/privatkunden/produkte/preise.html

    1 qm Wasser enthält 100 Liter, bei einem Preis von 1,5€ pro qm macht das

    0.0015 € pro 1 L Wasser.

    Der Preis für Getreide ist nicht extrem niedrig angesetzt, sondern entpricht heute (27.10.2015, 149,97 EUR pro tonne also 0,1499€ pro kg ) exakt dem Getreidepreis für 1 kg Futterweizen. Nachzulesen z.B. hier

    http://www.agrarheute.com/markt-uebersicht

    Damit ergeben sich die von Ihnen berechneten „Grundkosten“ für ein kg Rindfleisch zu

    ((149.97€/1000) + (1.50€/1000))*10 = 1.5147€

    1.5€ pro kg

    Bin gespannt ob der Kommentar veröffentlicht wird und Sie Ihren Artikel korrigieren. Ich hoffe ich werde positiv überrascht 🙂

    Antworten

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