Ist Hyaluronsäure nur für die Hautpflege geeignet oder hat sie auch bei der direkten Einnahme Vorteile?

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 2. November 2019

Den Begriff „Hyaluronsäure“ kennen viele nur aus der Kosmetikbranche in Form von Hautpflege- und Hautstraffungsprodukten. Die Hyaluronsäure ist eine vom menschlichen Körper produzierte Substanz, welche einen grundlegenden Bestandteil verschiedener Bindegewebsarten darstellt und erhebliche Mengen an Wasser an sich binden kann.

Warum die zusätzliche Versorgung mit dem begehrten Stoff bei der Hautpflege so beliebt ist, liegt klar auf der Hand: „Eine Haut die durch zusätzliches Hyaluron intensiv gepflegt wird und so mehr Feuchtigkeit aufweist, wirkt nicht nur optisch schöner, sondern bleibt auch länger jung“ – So klingen zumindest die Versprechen der Kosmetikindustrie.



Nun besteht aber nicht nur der Bindegewebsbereich direkt unter der Haut aus großen Bindegewebsflächen, sondern auch noch viele weitere Teile unseres Körpers. Die Hyaluronsäure findet sich vor allem in den gesamten Knorpelstrukturen, den Bandscheiben und in der sogenannten Synovialflüssigkeit innerhalb der Gelenke. Auch das Auge weist einen signifikanten Anteil an Hyaluronsäure auf.  Von daher stellt sich die Frage, ob nicht auch eine zusätzliche, direkte Einnahme von Hyaluron über die Ernährung oder über Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein könnte?

Was ist überhaupt Hyaluronsäure?

Hinter dem körpereigenen Stoff verbirgt sich ein Mehrfachzucker, genauer bezeichnet ein „Polysaccharid“. Dieser Mehrfachzucker dient nicht nur der Wasserspeicherung unserer Haut, der gesunden Aufrechterhaltung unseres Glaskörpers des Auges oder in seiner Eigenschaft als Schmiermittel für die reibungslose Beweglichkeit der Gelenke, sondern für etliche Körpervorgänge mehr. Das Hyaluron ist eine gelartige Substanz die von den Bindegewebszellen im Körper ständig neu gebildet wird. Wichtig ist dabei natürlich das eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen grundlegend vorhanden ist.

Die Hyaluronsäure hat erstaunlich gute Wasserbindungsmöglichkeiten und kann mit nur einem Gramm Eigengewicht bis zu 6 Liter Wasser an sich binden. Im Alter sinkt der Anteil an diesem Polysaccharid im Körper und die Haut wirkt schlaffer und trockener, die Gelenke werden weniger gut versorgt und auch der Rücken kann darunter in Form von Bandscheibenproblemen leiden.

Während einige dieser gesundheitlichen Probleme nicht direkt sichtbar aber irgendwann fühlbar sind, sieht man einen Mangel an Hyaluronsäure vor allem bei der ersten Faltenbildung im Gesicht. Zwar lässt sich die generelle Faltenbildung auch mit ausreichender Versorgung dieses Mehrfachzuckers nicht vollständig aufhalten, doch kann ein Mangel reduziert- und der Vorgang zumindest verlangsamt werden. Das Gleiche gilt auch für das Innenleben unseres Organismus. In diesem Fall kann man auf die orale Einnahme statt auf Cremes und Tinkturen setzen.

Hyaluronsäureprodukte zum Einnehmen?

Am Markt gibt es etliche Marken, die unterschiedliche Nahrungsergänzungen auf der Basis von Hyaluronsäure anbieten. Doch was kann ein ausreichend hoher Anteil an diesem Stoff überhaupt im Körper positiv bewirken? Einige Punkte liegen sehr nahe, wenn die Versorgung mit Hyaluron ausreichend vorhanden ist, andere wiederum erschienen erst auf den zweiten Blick im Zusammenhang logisch:

  • Soll die Straffheit der Haut von innen und von außen verbessern
  • Versorgung der Gelenke mit ausreichend Schmiermittel
  • Reduktion von Gelenkschmerzen möglich, ergibt sich aus vorherigem Punkt
  • Versorgung der Knorpel und Knochenübergänge
  • Zur generellen Faltenvorbeugung, gegebenenfalls Reduzierung (Hyaluron wird teils auch gespritzt)
  • Als Anti-Aging-Stoff zur Verringerung von Tränensäcken
  • Zur Unterstützung aller Bereiche des Körpers die einen hohen Hyaluronsäurebedarf für ihre einwandfreie Funktion aufweisen
  • Bei Arthrose gibt es einige positive Erfahrungsberichte, die mit der Einnahme von hochwertigen Hyaluronsäureprodukten in Verbindung gebracht werden. Fragt Euren Arzt diesbezüglich, wenn ihr unter einer entsprechenden Krankheit leidet.
  • Für eine normale Herz- Kreislaufunktion; selbst die Herzklappen enthalten Hyaluronsäure

Nahrungsergänzungsmittel auf Hyaluronsäurebasis, aber bitte möglichst natürlich ohne unnötige Zusatzstoffe!

Leider gibt es wie so häufig auch bei den Hyaluronprodukten viele Hersteller die auf völlig unnötige und teils bedenkliche Zusatzstoffe wie z.B. Magnesiumstearat, Titandioxid oder auf Azofarbstoffe setzen. Diese haben bestenfalls keinen gesundheitlichen Wert und dienen nur der optischen Verschönerung oder billigeren Produktion solcher Nahrungsergänzungsmittel.

Abgesehen von den Hyaluronpräparaten sollte die Regel: „Keine unnötigen Zusatzstoffe“, der Gesundheit zuliebe generell für alle gekauften Nahrungsergänzungsmittel gelten!


Ich würde immer empfehlen ein Produkt zu wählen, das möglichst frei von diesen Stoffen ist. Das gilt für alle Hyaluronquellen die auf die Haut aufgetragen werden, aber insbesondere auch für solche die man oral einnimmt. Auch Hyaluron-Kombiprodukte mit Vitaminen und Spurenelementen können sinnvoll sein. In diesem Produkt ist z.B. neben der Hyaluronsäure und einer Vitamin- und Spurenelementkombination nur noch Hydroxypropylmethylcellulose als Kapselhülle und Reiskleie Extrakt enthalten. Zudem ist die Molekülgröße bei der Resorption von Hyaluron sehr wichtig. Das optimale Größenverhältnis zwischen 500-700 kDa wurde in diesem Fall ebenfalls berücksichtigt.

Auch weit über 600 positive Bewertungen* kann man auf Amazon darüber lesen. Eine repräsentative Menge an Erfahrungen haben für mich persönlich eine hohe Aussagekraft. Wie das Ganze auf wissenschaftlicher Basis aussieht, ist trotz vieler Quellen und Studien immer noch umstritten. Während das Ärzteblatt in diesem Beitrag sehr positiv auf die gezielte Verabreichung von fermentativer Hyaluronsäure bei Schmerzpatienten insbesondere mit Arthrose berichtet, sieht die Verbraucherzentrale an anderer Stelle das Thema kritischer:

Zitat aus dem Artikel:

Aussagen wie „für eine junge Haut“ oder „Erhalt einer guten Hautfeuchtigkeit“ wurden als nicht bewiesen beurteilt. Entsprechende Aussagen sind gemäß Verordnung (EU) 1066/2013 verboten.

Jemand der also aktiv solche Produkte produziert und vertreibt, darf nicht darauf hinweisen, dass es eventuell die Haut verbessern könnte. Gleichzeitig wird aber im Text von einer japanischen Studie berichtet, die eine Verbesserung der Hautfeuchtigkeit durch die regelmäßige Einnahme von Hyaluron 120 – 240 mg am Tag bestätigt. Bei der Wirkung auf die Gelenke soll Glucosamin jedoch besser wirken, auch wenn hier ebenfalls positive Studienergebnisse zum Hyaluron bei Knieschmerzen- allerdings nur von einem FDA zugelassenen Hyaluronsäure-Medikament – erwähnt werden.

Am besten man sammelt selbst Erfahrungen damit und klärt die Einnahme im Zweifelsfall vorher mit einem Facharzt ab.

Hat Hyaluronsäure Nebenwirkungen?

Da es sich um einen körpereigenen Stoff handelt sind Nebenwirkungen sehr selten. Es wird vereinzelt von Hautreaktionen nach einer direkten Injektion berichtet oder kurzzeitigen Entzündungen. Bei Cremes und Nahrungsergänzungsmitteln sind derartige Reaktionen aus meiner Sicht wohl in den meisten Fällen nicht auf das Hyaluron, sondern auf negative Reaktionen in Bezug auf die häufig enthaltenen, teils sehr bedenklichen Zusatzstoffe zurückzuführen. Genau klären kann dies jedoch nur eine individuelle ärztliche Untersuchung des Betroffenen. Tatsächliche Nebenwirkungen durch die Hyaluronanwendung gelten weitgehend als unbekannt.

Trotz allem sollten schwangere und stillende Frauen zur Sicherheit nicht zu diesen Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Allergiker können je nach Quelle des Hyaluron Reaktionen zeigen. Rohstoffquellen zur Hyaluronproduktion können z.B. Tierknorpel, Bakterien, tierische Proteinkombinationen oder andere Grundsubstanzen sein.

Auch Menschen die Medikamente zur Blutgerinnung verwenden, sollten die Einnahme von zusätzlichem Hyaluron zuvor mit ihrem Arzt abklären lassen. Sicherheitshalber sollte dies generell für alle Medikamente gelten!

Hyaluronsäure wirkt nicht von heute auf morgen und ist kein Wundermittel!

Es kann bei der oralen Einnahme Monate dauern bis ein positives Ergebnis vorliegt. Wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln handelt es sich auch bei den Hyaluronsäureprodukten um keine Wundermittel. Da gilt aber für alle individuell sinnvollen Präparate, selbst für nachweislich benötigte Vitamine für die gegebenenfalls ein Mangel durch einen Arzt diagnostiziert worden ist. Es dauert sehr häufig einige Wochen bis Monate bis sich die positiven Effekte bei einem Ausgleich der Mängel so richtig bemerkbar machen können. Es handelt sich schließlich um meist sanfte Ergänzungen, nicht um starke Medikamente. Übertreiben sollte man es jedoch deswegen auch nicht mit der Dosierung und von daher immer auf die empfohlenen Mengen der jeweiligen Hersteller achten.

Fazit:

Ein Versuch ist die Einnahme von zusätzlichem Hyaluron bei spezifischen Problemen aus meiner Sicht wert. Nebenwirkungen sind an sich nicht bekannt und der Mehrfachzucker kann vom Köper auf jeden Fall auf vielfältige Weise verwendet werden, der Organismus produziert in ja sogar selbst. Wichtig ist auf jeden Fall bei der Auswahl auf saubere, d.h. von unnötigen Zusatzstoffen freie Produkte zu achten, die zudem eine ideale und gut aufnahmefähige Molekülgröße der Hyaluronsäure aufweisen.


Wer über Lebensmittel viel zusätzliches Hyaluron oder dessen Vorstufe einnehmen möchte, muss hauptsächlich auf tierische Produkte setzen. Knochenbrühe, Galantine oder Fleisch vom Knochen z.B. Hähnchen sowie dessen Haut enthalten viel natürliche Hyaluronsäure. Vegetarische oder vegane Lebensmittel enthalten hingegen wenig bis kein natürliches Hyaluron, zumindest in seiner direkt vom Körper nutzbaren Endstufe.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

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