Kann ein Mensch Gras essen oder sich ausschließlich von „normalem“ Gras einer Wiese ernähren?

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 28. April 2022

„Was ist das nur für eine Frage, ob normales Gras von der Wiese für Menschen essbar ist?“ Da möchte ich gleich vorab sagen, dass gar nicht mal so selten danach gefragt wird, ob ein Mensch das normale Gras von der Wiese oder generell Gras essen kann.

Die Frage ist nicht einmal so leicht zu beantworten, denn grundsätzlich ist Gras zwar keine menschliche Nahrung und äußerst schwer, bis überhaupt nicht verdaulich, jedoch sind fast alle Gräser gleichzeitig auch nicht giftig. Im Gegenteil, Gräser enthalten je nach Sorte sogar sehr viele Vitamine und Mineralstoffe, sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Einige der größten, schnellsten und stärksten Tiere unseres Planeten ernähren sich von Gras, von der Kuh, über das Pferd bis zum Zebra, oder der schnellen Antilope. Hätte Gras keine, oder nur sehr wenige Nährstoffe, dann könnten diese Tiere weder überleben, noch solche Leistungen vollbringen. All diese Tiere haben jedoch evolutionsbedingt eines gemeinsam, ihr Organismus und ihre Verdauungsorgane sind auf den häufigen Graskonsum ausgelegt.



Der Mensch besitzt weder die passenden Zähne, noch die Zusammensetzung der Magensäure und daneben auch völlig ungeeignete Verdauungsorgane um Gras einfach roh von der Wiese zu essen. Fakt ist einfach, dass es nicht funktionieren wird, dennoch lassen sich die gesunden Stoffe aus den Gräsern auch für den Menschen zugänglich machen und nach ein wenig Bearbeitung des Ausgangsmaterials kann man dann getrost sagen “Ja, ein Mensch kann auch Gras essen“ Nicht bedenkenlos jede Sorte und nur stark verarbeitet, aber es geht letztendlich problemlos.

Kann man als Mensch jedes Gras von der Wiese essen?

Einfach auf eine Wildwiese oder den Rasen im Garten zu gehen und drauf los zu ernten würde ich niemanden auch nur ernsthaft empfehlen. Zwar sind die meisten Süßgräser, dazu gehören auch Kulturpflanzen wie Weizen und Gerste und unzählige andere Grasarten absolut ungiftig, doch kann man sich nie ganz sicher sein was man sich beim unbedarften Ernten mit auf den Teller oder in den Smoothie holt.

Neben teilweise giftiger Kräuter und anderer Pflanzen, die vor allem bei unerfahrenen Sammlern nicht selten im Korb landen, kann man sich auch nicht überall sicher sein, ob nicht doch giftige Pestizide und andere Chemikalien auf diesen Wiesen eingesetzt wurden. Je weiter weg von der Zivilisation gesammelt wird, desto besser, natürlich unter Achtung und Berücksichtigung der Naturschutzgebiete!

Was passiert wenn man einfach gewöhnliches Gras im Naturzustand isst und welche Nebenwirkungen können auftreten?

Zunächst einmal ist kaum möglich mit unseren Zähnen Gras zu zerkauen oder überhaupt in einen für uns geeigneten verdauungsgerechten Zustand zu zerkleinern. Jeder der als Kind, oder auch testweiße als Erwachsener schon einmal Gras kauen und schlucken wollte, wird die extrem feste und fasrige Konsistenz festgestellt haben. Größere Mengen Gras zu essen wäre sicher nur unter Zwang möglich, das tut sich kein Mensch freiwillig an, dazu ist er auch körperlich gar nicht in der Lage.

Die Symptome und Nebenwirkungen von zu hohem rohen Gras Konsum

Hier eine kurze Liste der möglichen und sehr wahrscheinlichen Nebenwirkungen vom unverarbeiteten Grasessen. Je mehr konsumiert wurde, desto heftiger fallen diese natürlich aus:

  • Bauchschmerzen
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Magenkrämpfe
  • Schwere Verdauungsprobleme!

Wie gesund ist Gras für den Menschen?
Beispiele für geeignete Gräser die man sehr gut nach Verarbeitung essen kann

Wie oben bereits kurz erwähnt gibt es einige Grassorten, von denen seit Jahrhunderten bekannt ist, dass man auch die Halme, bzw. den Saft aus den Grashalmen sehr gut essen und trinken kann. Der endlose Trend der „Superfoods“ hat z.B. gerade Weizengras und Gerstengras als „Wundermittel“ entdeckt. Ich mag weder das Wort „Superfoods“ noch den Begriff „Wundermittel“. Fakt ist, dass beide Grassorten jede Menge Vitamine und auch Mineralstoffen sowie sekundäre Pflanzenstoffe und eine große Menge an Chlorophyll enthalten. Sie ergänzen dabei eine gesunde und ausgewogene Ernährung hervorragen, können sie jedoch nicht als alleinige Nahrungsmittel ersetzen.

Ich selbst trinke oft Weizengras aus eigenem Anbau in meinen Smoothies. Ich fühle mich sehr wohl damit und auch wesentlich gesünder, was ich allerdings meiner gesamten Ernährung zuschreibe und nicht den Gräsern alleine. Eine gute Ergänzung sind sie allerdings allemal, auch geschmacklich. Wie gesund Weizengras ist, kann man untee dem ausfürhlichen Artikel „Weizengras und sein Gesundheitswert“ nachlesen


Gräser und Wildkräuter in Kombination für Smoothies

Ich habe vor kurzem zwei Rezepte meiner persönlichen grünen Lieblingssmoothies online gestellt, zu finden sind sie unter den beiden Links:

Diese lassen sich auch sehr gut mit gesunden Wildkräutern wie z.B. der Brennnessel ergänzen. Diese haben ihr ganz eigenes und äußerst reichhaltiges Nährstoffspektrum.

Wie schmeckt „normales“ Gras von der Wiese?

Gras schmeckt nicht einfach nach Gras, es hat je nach Sorte unterschiedliche Geschmäcker. Wichtig ist das Gräser besonders frisch geerntet werden. Daher baue ich mir immer eine kleine Menge Weizengras im Garten an, dieses ist äußerst ergiebig, mild, saftig und frisch im Geschmack und im Eigenanbau unfassbar günstig. Der größte Vorteil liegt jedoch in der Sauberkeit, oder besser gesagt Rückstandsfreiheit von Pflanzenschutzmitteln und anderen Chemikalien die absolut nichts an Lebensmitteln und in der Natur zu suchen haben. Eine Anleitung wie man Weizengras ganz einfach selbst anbauen kann ist unter diesem Beitrag zu finden.

Die Gräser komplett auspressen und nur den Saft trinken, kann das mögliche Verdauungsproblem umgehen?

Auch wenn man in einem gut zerkleinerten Smoothie mit dem Grasanteil völlig übertreibt, kann es zu oben genannten negativen Auswirkungen durch den zu hohen Graskonsum kommen. Mit einer für Gräser geeigneten Saftpresse* kann man auch Weizengras und Co „einfach“ auspressen. Das allerdings ist mit einem erheblicher Aufwand verbunden und verbraucht sehr große Mengen frisches Ausgangsmaterial. Ich empfehle daher aus eigener Erfahrung lieber einen richtig guten Smoothie Maker mit viel Power, mindestens 1500 Watt und 20000 Umdrehungen. Das spart einen Haufen Arbeit und belässt wirklich alle gesunden Inhaltsstoffe im Getränk.

Mit 90 Sekunden Verarbeitungsdauer ist das Gras dann so stark zerkleinert, dass man nicht mehr erkennen kann, dass überhaupt Grashalme verwendet wurden. Ich nutze den Incutex mit 1800 Watt*. Der läuft nun seit einigen Monaten unter täglicher Nutzung sehr stabil und bekommt mit 26000 Umdrehungen wirklich alles klein.

Könnte ein Mensch sich nur von Gras ernähren und überleben?

Während Gräser sich als gute Ergänzung für eine gesunde Ernährung eigenen, wäre ein langfristiges Überleben nur mit Gräsern als alleiniges Nahrungsmitteln leider nicht möglich. Zwar besitzen sie viele wichtige und gesunde Inhaltsstoffe, jedoch fehlen einige Nährstoffe völlig. Nach kurzer Zeit würden starke Mangelerscheinungen und gesundheitliche Schäden auftreten.

Es ist z.B. überhaupt kein Vitamin B12 in Gras enthalten, auch viele wichtige Spurenelemente fehlen, sowie ausreichende Mengen an ungesättigten Fettsäuren und andere Inhalts- bzw. Nährstoffen.

Fazit:


Prinzipiell kann man, wenn man sie extrem gut zerkleinert die meisten Gräser auch als Mensch problemlos essen und trinken. Ohne die starke Zerkleinerung der Grashalme ist es uns allerdings nicht möglich das Grün der Wiesen auch nur ansatzweise zu verdauen. Je nach Menge treten heftige Symptome auf, vom unschönen Kauerlebnis zuvor einmal ganz abgesehen. Wer regelmäßig Gras essen oder auch trinken möchte, der sollte seine Gräser sauber und ökologisch zu Hause anbauen. Aus gesundheitlicher Sicht ist gegen einen moderaten Graskonsum nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil, die vielen Vitamine und das reichlich vorhandene Chlorophyll wirken sehr positiv auf unseren Körper.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

3 Gedanken zu „Kann ein Mensch Gras essen oder sich ausschließlich von „normalem“ Gras einer Wiese ernähren?“

  1. Hallo Eitelmann, ich schreibe Sie wegen Ihren Artikel „Kann man Gras essen?“ an.
    Ihre Antwort schadet niemanden und ist zumindest nicht falsch, aber mit Verlaub, etwas laienhaft. Warum?
    Wenn Sie über Ernährung schreiben, so gilt immer „es kommt darauf an“!
    Wenn Sie über Ernährung und Verträglichkeit reden, so gilt immer, dass ein Verdaungstrakt ein autonomes System ist, gefüllt mit einer der täglich zugeführten Nahrungsmittel angepasstes Biom. Stellt eine Person die zugeführten Nahrungsmittel um, so führt das selbstverständlich zu den Symptomen die Sie anführten. Wenn Sie von Heute auf Morgen nur noch gekochte Bohnen essen, hätten Sie die vergleichbare Probleme (Bauchschmerzen, Blähungen usw.) wie die von Ihnen beschrieben Probleme beim Grass essen. Das gilt aber für fast alle Warmblüter! Als zum Beispiel Milchkühe den ganzen Sommer nur von frischen Gräsern lebten und dann im Herbst von einen Tag auf den nächsten auf Heu und Rüben umgestellt wurden, hatten selbst die Wiederkäuer heftigste Verdauungsprobleme. Darum wurde die Ernährung sukzessiv umgestellt. Das Biom war auf Frischgrass eingependelt. Die Mikroorganismen für Winterfutter bleiben zwar über den Sommer der Kühe erhalten, aber die Menge und Zusammensetzung der Mikroorganismen im Verdauungssystem muß sich bei der Futterumstellung erst einpendeln. Und auch die Kuh selber muß ihre Verdauungsemzyme „neu mischen“. Und im Frühjahr gabt es immer Probleme bei den Kühe, wenn sie wieder ins frische Gras durften, zum Teil mit Todesfolgen, obwohl Gras doch ihre Hauptnahrungsquelle ist. Weil die Kühe den ganzen Winter nur Heu oder Heu mit Rüben bekamen, waren im Verdauungssytem Mikrorganismen, die auf Heu spezialisiert sind, mit dem frischen Gras kamen die nicht zurecht, dafür mussten erst Grassliebhaber die Mehrheit im Verdauungssystem der Kuh übernehmen; und das dauert ein zwei Wochen. So ist es auch beim Menschen, wenn ich plötzlich von der Hausmannskost mit viel Fleisch, auf pflanzliche Rohkost umstellen würde, hätte ich die erste Woche Durchfall und Blähungen. Nach zwei drei Wochen beruhigt sich das ganze wieder. Der Magen hätte dan genug Mikroorganismen die mit der neuen Nahrung gut hormonieren.
    Ob Gras, Kräuter oder was auch immer, was wird zu welchem Zeitpunkt der Entwicklung der Pflanze geerntet? Beim Thema Grass sind drei Punkte entscheident:
    Erstens wird das Gras gegessen wenn es noch sehr jung ist? Ist dieser Erstaustrieb Frühjahr oder wurde zuvor schon mal gemäht? Wenn Sie die sehr zarten Sprossen bis ca 5cm Wuchshöhe im April oder das voll im Bestand stehen Gras im Juni essen wollen, so sind das Welten in der Verdaulichkeit. Esse ich vom Gras den ganzen Halm samt seiner verholzten Stängel oder esse ich nur die zarten Blätter? Esse ich die mit Saat gefüllten Grasähren oder Rispen? In dem Fall ist es so als wenn sie Getreidevermährungsorgane essen würde.
    Wie, wir Menschen können kein Gras kauen? Selbstverständlich können wir das! Die Backenzähne sind echte „Mühlensteine“ und der Blinddarm ist ein Merkmal von Pflanzenfressern, auch wenn er erheblich in seiner Größe und Funktion eingebüßt hat.
    Entscheident ist: Die Verdaulichkeit und die Energiemenge je kg Trockenmasse Grass.
    Ganz junges, schossendes Gras enthält viel Energie je kg Trockenmasse bei höchster Verdaulichkeit und müsste als Essen funktionieren ebenso wie die Blüten oder frischen Rispen, aber erst nach einer langsamen Umstellung. MFG J. Ott
    P.S. Wenn Pflanzen ohne Waschen gegessen werden, erhält man die Mikroorganismen, die die Verdauung dessen was man ist unterstützen.

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