Der Queller, oft auch Salicornes oder Meeresspargel genannt ist sehr gesund und kann sowohl selbst gesammelt als auch an gut sortierten Fischtheken gekauft werden

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 16. August 2022

Queller ist sehr gesund und schmackhaft, er wird auch oft unter dem etwas vornehmeren Namen „Salicornes“ geführt oder im Volksmund auch Meeresspargel bzw. Salzkraut genannt. Leider ist der nährstoffreiche Queller immer noch recht unbekannt und wird oftmals sogar fälschlicherweise als „Meeresalge“ verkauft.

Bei der Quellerpflanze handelt es sich jedoch keineswegs um eine Meeresalge, sondern um eine Pionierpflanze, die von der Wattgrenze bis tief hinein in die Salzwiesen hinter den Küstenlinien oder auf salzigen Böden im Inland wächst. Das Wissen über die wichtigen und äußerst gesunden Inhaltsstoffen, welcher frische Queller enthält ist ebenfalls nur im geringen Umfang verbreitet, insbesondere wie die Pflanze diese Stoffe in hohen Mengen speichert.



Während in Feinkostgeschäften oder an gut sortierten Fischtheken gekaufter Queller relativ teuer ist und oftmals gar nicht aus Deutschland oder Europa stammt, lässt sich die Pflanze jedoch auch kostenlos in der Zeit von frühestens Ende Mai bis Ende Juli an Deutschlands Küsten und Wattzonen sammeln. Der Beginn und das Ende der Quellersaison ist dabei von Wetter und Temperatur abhängig. Selbstverständlich darf dabei nicht in Naturschutzgebieten gesammelt werden!

Mein YouTube Video zum Thema Queller:

Was ist Queller genau und was macht ihn so gesund?

Queller ist eine Pionierpflanze der Küstenregionen und gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen. Der Queller hat die Besonderheit, dass er in Kammern bzw. Hohlräumen seines Inneren mit zunehmendem Wachstum und Alter immer mehr Salz und Mineralstoffe aus dem Meerwasser und den Böden akkumuliert. Die meisten anderen Pflanzen scheiden diese Überschüsse aus, während der Queller regelrecht „aufquillt“ daher auch der Name. Das was ihn so gesund macht, sind genau diese großen Mineralstoff- und Spurenelementedepots in seinem Inneren, sowie viele antioxidativ wirkende Pflanzenstoffe, jede Menge Chlorophyll und vor allem absolut natürliches und wichtiges Jod in hohen Mengen.


(Der Queller wächst entweder direkt auf den Salzwiesen und Sandfeldern hinter der Küstenlinie oder sogar schön von frischem Meerwasser umspült an der Grenze des Wattbereichs.)

Gesunde Inhaltsstoffe im Queller und seine Besonderheiten

Der Queller steckt voll von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, die er seinem besonderen Wachstumsbedingungen und seiner natürlichen Speicherung der Nährstoffe verdankt. Der Meeresspargel hat dabei so gut wie keine Kalorien und ist daher ein sehr gutes Lebensmittel zum Abnehmen, bei gleichzeitig hoher Nährstoffabgabe an den Körper. 100g der Salicornes enthalten nur 24-25 Kalorien mit einem guten für die Verdauung förderlichen Ballaststoffanteil von rund 7g und etwas über 2,5g pflanzliches Eiweiß. Daneben enthält der Queller:

Vitamine

  • Vitamin A
  • Vitamin B2
  • Vitamin B 9 (Folsäure)
  • Vitamin C

Mineralstoffe und Spurenelemente

  • Magnesium
  • Calcium
  • Zink
  • Eisen
  • Mangan
  • über 50 weitere enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente des natürlichen Meerwassers.
  • Hohe Mengen an natürlichem Jod! (schwankende Menge auf hohem Niveau naturbedingt)
    Achtung durch die sehr hohen Mengen an Jod ist eine Überdosierung im Verhältnis zur empfohlenen täglichen Aufnahmemenge möglich, wenn Salicornes zu häufig oder in sehr großen Mengen gegessen werden! Ich habe auch schon 400 Gramm und mehr am Tag gegessen, einen Dauerzustand dieser Art würde ich jedoch nicht empfehlen, jeder Mensch reagiert anders auf höhere Jodmengen und hat für seinen Körper, durch seine bereits vorhandenen gespeicherten Jodmengen in der Schilddrüse und seiner Lebenssituation einen individuellen Bedarf. Insbesondere bei Schilddrüsenerkrankungen sollte daher vor dem Verzehr auch bei solchen natürlichen Lebensmitteln ein Arzt zu Rate gezogen werden, bevor man gegebenenfalls zu viel Jod aufnimmt.

Weitere Bestandteile

  • Antioxidantien
  • Chlorophyll
  • Ballaststoffe

Wie schmeckt Queller?

Zum Geschmack der Salicornes ist zu sagen, dass sie roh zumindest etwas an Gras oder kräftigen Blattsalat erinnern, dabei aber schön bissfest und saftig sind und nebenbei eine angenehme frische Salznote, wie frisches Meerwasser haben, nur eben nicht so salzig sind wie reines Meerwasser. Kurz abgeschwenkt in Leitungswasser ist die Salznote nahezu perfekt und sehr angenehm. Ungewaschen kann man nicht viel der Pflanze essen, denn der hohe natürliche Salzgehalt ist nicht zu unterschätzen, zu viel Salz in der täglichen Ernährung ist definitiv ungesund!


(Mir schmeckt der Queller am besten im Rohzustand und nur kurz abgewaschen, damit er nicht mehr ganz so salzig ist und vor allem von Sandkörnern vollständig befreit wurde. Am frischesten, gesündesten und vor allem schmackhaftesten ist er natürlich direkt gepflückt von der Salzwiese.)

Wie wird Salicornes zubereitet?

Einige Queller Rezepte schreiben, dass sie den Queller regelrecht „totkochen“. Ich bevorzuge den Seespargel entweder einfach nur kurz kalt abgewaschen zum Knabbern oder als Salateinlage sowie zum Ende der Kochzeit in Suppen als Suppeneineinlage. Man kann die Salicornes auch für nur 1-2 Minuten bei der Zubereitung eines Pfannengemüse mitbraten. Auch als Gemüsebett im Ofen verwendet z.B. zu Fisch schmeckt der Queller ganz hervorragend.


Wo und wann kann man zur Quellersaison den „Seespargel“ ernten?

Die komplette Wattenmeer sowie Salzwiesenzone der Nordsee und Ostsee sowie den deutschen Inseln, darunter sehr bekannte Standorte wie Sylt, Westerland und Amrum sind mehr oder weniger stark von der Queller-Vegetation bewachsen. An einigen Stellen ist er eher in magereren Vorkommen zu finden, an anderen wiederum wuchert er wie Unkraut in gigantischen Feldern. Die absolute Hauptsaison des Quellers liegt zwischen Anfang Juni bis Ende Juli. Die Pflanze gedeiht zwar schon im April und verabschiedet sich in manchen Jahren erst Ende Oktober, doch haben diese Monate entscheidende Nachteile. Zur früh im Jahr, vor allem bei unpassendem Wetter ist der Queller noch viel zu klein. Zu spät im Jahr ist er meist holzig, viel zu fest oder gar nicht mehr verwendbar (bei voller Blüte, Samenabwurf).


(Queller lässt sich sehr leicht sammeln und ist an manchen Strandflächen die dominierende Pflanzenart. Schnell wird dann ein Spielsandeimer zum Sammelbehältnis umfunktioniert und ist an manchen Strandabschnitten in wenigen Minuten voll.)

Wo sollte man Queller bzw. Salicornes am besten kaufen und wie erkennt man frische Ware?

Ideal ist der Kauf von Salicornes an einer Frischfischtheke, auch wenn es dort nur selten echten deutschen Queller zu kaufen gibt. Meistens kommt er aus ganz anderen Regionen, die von Frankreich über Mexiko bis hin zu Israel reichen. Preislich liegt er im Durchschnitt zwischen 2,20 Euro und 3,00 Euro pro 100 Gramm. Der Kauf im Internet birgt zumindest, wenn man den Lieferanten noch nicht kennt bei der Erstbestellung und teils auch bei Folgebestellungen das Risiko, dass man sich vorher nicht vom Grad der Frische hat überzeugen können. Selbst auf dem Amazon Marketplace* findet man hier entsprechende Feinkostverkäufer. Salicornes gibt es dort auch zum Würzen oder als Salzersatz in getrockneter Form*. Wer die Ware in einem klassischen Supermarkt bestaunen kann oder bei einem direkten Händler an der Küste einkaufen geht, der sollte bei Queller auf folgende Frische- und Qualitätsmerkmale achten:

  • Dicke und knackige Stengel
  • Helles grün
  • Druckfest (leichter Druck auf die Ware erzeugt keinen Matsch)
  • Keine dunkl- bis schwarzgrünen wässrigen Stellen oder Enden
  • Keine gelben Segmente der Pflanze
  • Frische knackige Triebe, keine alten dicken und holzigen Stücke
  • Der Queller sollte nicht von oben direkt mit Scherbeneis vereist worden sein (Frostschaden!)

Kann ich Queller zu Hause selbst anbauen oder nachzüchten?

Salicornes kann man tatsächlich relativ einfach zu Hause kultivieren. Wichtig ist in die Erde eine gewisse Menge Sand und vor allem eine milde Grundkonzentration an Meersalz zu mischen. Die Dichte des Meeres beträgt in der Regel 1,23. Wer kein Meerwasser zur Hand hat, der kann die Erde zur Salzversorgung das erste Mal auch mit frisch gelöstem Meersalz in Leitungswasser durchfeuchten. Achtung, nehmt unbedingt sauberes Meersalz, das heißt ohne gesundheitsschädliche Zusatzstoffe oder bedenkliche Rieselhilfen wie z.B. Natriumferrocyanid!) Es muss kein sehr teures Salz sein, es reicht auch eine gute Basisqualität wie z.B. das Meersalz von Alnatura*.

Auf einen halben Liter Wasser reichen da locker ein bis zwei gehäufte Teelöffel zur „Salzung“ der Erde, auch wenn man ohne Dichtemesser so eher nicht die 1,23er Dichte von Meerwasser erreicht. Das Meersalz ist lebensnotwendig für den Queller sowie eine gute Wasserversorgung zur Kultur der Pflanze und natürlich die passenden Samen. Entweder man greift hier auf selbst gesammelte Samen zurück, oder zu Samenpäckchen aus dem Netz bzw. von spezialisierten Saatguthändlern. Wesentlich einfacher ist die Kultur von bereits gekeimten sehr jungen Quellerpflanzen.

Wie lange ist frischer Queller haltbar und wie sollte ich ihn aufbewahren?

Am besten ist frischer Meeresspargel im Kühlschrank aufgehoben, ideal im Obst und Gemüsefach. Er hält dort bei sehr guter Ausgangsqualität bis zu 5 Tage, sollte aber aufgrund der Frischeparameter und des möglichst besten Geschmacks so frisch wie möglich verzehrt werden. Persönlich lagere ich die Salicornes nicht länger als 3 Tage im Kühlfach.

Queller bzw. Salicornes für Vegetarier und Veganer zur Jodversorgung anstelle von Fisch geeignet?

Zur natürlichen Jodversorgung eigenen sich neben Algen selbstverständlich auch Pflanzenarten wie der weit verbreitete europäische Queller. Wer also nicht nur auf Kelpalgen*, Wakame* oder Nori* setzen möchte und lieber in frische saftige Seespargelstengel beißen will, für den ist der Queller ideal zur ergänzenden natürlichen Jodversorgung geeignet. Übertreiben sollte man es jedoch mit dem Konsum nicht. Eine ständig übertriebene Menge aufgenommen Jods ist genau wie eine dauerhafte Unterversorgung nicht gesund.

Fazit:

Ob man den sehr gesunden Queller in guter Qualität nun kauft, selbst sammelt oder zu Hause bzw. im eigenen Garten anbaut ist letztendlich egal. Natürlich schmeckt die absolut frisch geerntete Variante am besten. Die Inhaltsstoffe, vor allem der hohe Jodgehalt und die Mineralien variieren jedoch bei einer gekauften sehr hochwertigen und frischen Salicornes Qualität im Vergleich zur direkten Ernte nicht dramatisch. Zur natürlichen Jodversorgung ist der Queller ideal, ebenso in Sachen Chlorophyllgehalt, Vitaminen und Mineralstoffen sowie essentiellen Spurenelementen.


Salicornes gehören zu den gesündesten Pionierpflanzen des heimischen Küstenbereichs und sollten zumindest einmal von jedem Nord- oder Ostseebesucher entweder von der Salzwiese geerntet oder vom Wattrand direkt frisch vom Meerwasser umspült probiert werden. Man wird bei einigen Versuchen merken, das sich die Geschmäcker des Quellers teils deutlich voneinander unterscheiden und je nach Untergrund und Gebiet etliche Geschmacksnuancen aufweisen. Dieser Effekt tritt teils sogar nur weniger Meter voneinander entfernt auf.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

4 Gedanken zu „Der Queller, oft auch Salicornes oder Meeresspargel genannt ist sehr gesund und kann sowohl selbst gesammelt als auch an gut sortierten Fischtheken gekauft werden“

    • Hallo Dagmar,

      Queller ist eine einjährige Pflanze und wird den Winter nicht überleben. Du musst ihn einfach neu säen oder mit mini Pflanzen im Frühjahr neu kultivieren.

      LG
      Marco

      Antworten
    • Hallo Andrea,

      vielen Dank für Deinen Kommentar, im Text steht extra „Selbstverständlich darf dabei nicht in Naturschutzgebieten gesammelt werden!“.

      LG
      Marco

      Antworten

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