Langfristiges Zähneknirschen ist kein harmloses Symptom und bleibt oft nicht ohne Folgen

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 19. März 2023

So ziemlich jeder Mensch kennt eine andere Person, die vorwiegend nachts mit den Zähnen knirscht oder ist sogar selbst davon betroffen. Das Zähneknirschen kann in ziemlich jeder Altersstufe in Erscheinung treten, das heißt, dass selbst kleine Kinder immer wieder vorrübergehend im Schlaf mit ihren Zähnen aktiv werden können, vor allem wenn sie viele Erlebnisse vom Tag zu verarbeiten haben.

Über eine begrenzte Zeitspanne von wenigen Tagen bis Wochen hinweg zu Knirschen, muss nicht unbedingt von langfristigen Folgesymptomen oder Zahnschäden begleitet werden. Auf Dauer negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat jedoch vor allem das ständige Zähneknirschen aufgrund von Stressfaktoren und damit einhergehenden psychischen Dauerbelastungen bzw. generellen Überlastungszuständen.



Das Zähneknirschen auf Dauer und seine Folgen

Während sowohl Kinder, als auch Erwachsene und selbst Senioren im höheren Alter ab und zu bei einer erhöhten Belastung oder einer besonderen Erlebniswelt, die sie am Tag erlebt haben nachts zum Knirschen neigen, sagt dies noch nichts über deren aktuellen oder langfristigen Gesundheitszustand aus.

Der Stress, der durch die Knirschbewegungen der Zähne über die Nacht hinweg abgebaut oder tagsüber durch festes Aufeinanderpressen der Zahnreihen über den Kiefer kompensiert wird, sollte jedoch nicht zum Dauerzustand werden.

Neben den klassischen Zahnschäden durch das ständige Knirschen, gibt es noch viele weitere Folgeerscheinungen dieser langfristig negativen Kompensation von Druck und Stressfaktoren. Während abgeknirschte Zähne bis zu einem gewissen Grad noch keinen großartigen Einfluss sowohl auf die Nahrungsaufnahme, als auch auf das Schmerzempfinden haben, werden stark abgekaute Zahnreihen und erste kleinere Bruchstücke der Zähne deutlich spürbar sein.

Die meisten dieser Schäden mit jeweils folgenden Behandlungen, zahlt eine gesetzliche Krankenversicherung genauso gut wie eine Private. Bei der gesetzlichen Variante gibt es allerdings bereits Zuschläge für spezielle Plastikfüllungen, die optisch wesentlich natürlicher wirken als der graue Standard-Zement.

Saftige Zuzahlungen gibt es hingegen für komplizierte Eingriffe, z.B. wenn ein Zahn durch das Knirschen über sehr lange und intensive Zeiträume völlig zerstört wurde und im teuersten Fall gegen ein Implantat ersetzt wird. Die Standard-Knirscherschienen zum Schutz der Zähne zahlen hingegen beide Versicherungen, dennoch lohnt ein Vergleich bei den Zahnzusatzversicherungen auf privater Basis.

Die Folgesymptome – Von Zahnschäden bis hin zu Krankheiten, die zunächst meist nicht mit dem Zähneknirschen in Verbindung gebracht werden

Am naheliegendsten sind bei jahrelangem Dauerknirschen zunächst simple Abnutzungserscheinungen der Zähne, dann herausgebrochene Ecken und ausgehöhlte Kauflächen und später auch sehr ernste und auf natürlichem Wege irreparable Zahnschäden.

Auch Schmerzen im Kieferbereich, insbesondere im Kiefergelenk, Fehlstellungen des Kauapparats und Muskelüberlastungen sowie Verspannungen sind möglich.

Weiniger werden jedoch folgende Symptome mit dem Knirschen in Verbindung gebracht:

  • Ohrgeräusche bis hin zu anhaltendem Tinnitus
  • Nervenschmerzen
  • Ausstrahlungen der Verspannungen bis in den Schulter- und mittleren Rückenbereich
  • Schlafprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Kloßgefühl im Hals (Tritt häufig in Kombination mit Stress und Verspannungen als ein psychosomatisches Symptom auf)
  • Schmerzen an den Seiten des Kiefers die bis in die Schläfen hochziehen können

Möglich Gegenmaßnahmen gegen das Zähneknirschen

Von der klassischen Knirscherschiene, die zahnärztlich verordnet werden kann und als erstes Instrument zur Verhinderung eines weiteren Zahnverschleißes oder sogar ernsten Zahnschäden dient, über Massagen, bis hin zu Entspannungstechniken, gibt es viele Möglichkeiten dem nächtlichen Zähneknirschen entgegenzuwirken.

Dies gilt auch für das etwas weniger verbreitete starke Zähne Pressen am Tag, welches häufig in Kombination mit der zusätzlichen Knirsch Bewegung in der Nacht auftritt.

Eine Knirschschiene ist dabei lediglich ein Verhinderer von weiteren Schäden oder Kieferfehlstellungs- und Knochenproblemen die mit der Zeit auftreten können. Die Schiene ist wichtig und sollte von einem erfahrenen Zahnarzt genau angepasst und geprüft werden.


Aus eigener Erfahrung ist so eine Schiene vor allem zu Beginn recht unangenehm zu tragen, mehr dazu aber gleich. Sie ist zwar ein wichtiger Schutzmechanismus, aber aus meiner Sicht auch keine Dauerlösung auf Lebzeit!

Stattdessen sollte man lieber die grundlegenden Ursachen für das Zähneknirschen nach und nach abstellen. Das heißt das Stressniveau so weit wie möglich herunterfahren, insbesondere den negativen Stress weitestgehend vermeiden oder zumindest deutlich reduzieren.

Ideale ganzheitliche Maßnahmen gegen das Zähneknirschen und dessen Symptome sind z.B. auch:

  • Meditation
  • Qi Gong /Thai Chi
  • Waldspaziergänge, viel raus in die Natur um zur Ruhe zu kommen und Stress abzubauen
  • Achtsamkeitsübungen
  • Gesichts, Nacken und Kopfmassagen
  • Progressive Muskelentspannung
  • Physiotherapie
  • Autogenes Training
  • Entspannende pflanzliche Naturheilmittel und Wirkstoffe die medizinisch belegt sind wie z.B. Hopfen, Baldrian oder Ashwagandha

Eigene Erfahrungen mit dem Zähne Aufeinanderpressen und nächtlichem Knirschen

Ich habe schon seit frühster Kindheit, ca. ab einem Alter von fünf Jahren sehr viel geknirscht. Das Zähneknirschen zog sich dann über die Pubertät, bis ins Erwachsenenalter hinein und selbst in der heutigen Zeit ist es noch ab und zu vorhanden.

Zwar ist die Situation jetzt wesentlich besser, was die nächtlichen Knirschattacken angeht, doch haben sich über die Jahre hinweg schon deutlich sichtbare Abnutzungserscheinungen der Zähne bemerkbar gemacht.

Mein Zahnarzt sagt immer bei den Kontrollen und jährlich neu verordneten Schienen: „So schöne gepflegte und kariesfreie Zähne und dann so abgenutzt durch das Knirschen“.

Ja ich hätte halt früher eine Schiene anziehen sollen oder besser gesagt die Knirscherschienen, die ich bis dahin bekommen hatte besser länger und nachhaltiger im Gebrauch gelassen. Heute habe ich daraus gelernt.

Es gibt sogenannte weiche und harte Schienen zum Schutz der Zähne. Die Weichen sind angenehmer zu tragen, waren aber in meinen Hochphasen des Zähneknirschens innerhalb weniger Monate komplett zerstört.

Die harten Schienen sind wiederum wesentlich stabiler, aber im Tragekomfort unbequemer. Vor allem zu Beginn oder bei starken nächtlichen Knirschattacken drücken diese Varianten doch arg auf die Zähne. Sie passen sich auch weniger gut an und müssen oft nachgefeilt bzw. vom Zahnarzt nochmals angepasst werden. Trotzdem kann ich jedem empfehlen auf diese Schienen zu setzen, auch wenn sie zunächst Einbußen im Schlafkomfort bedeuten können. Die Zähne werden auf jeden Fall durch diese Hilfsmaßnahme am besten geschützt.

Verspannungen, Muskelüberlastungen oder sonstige Schmerzen können die Knirschschienen jedoch nicht verhindern. Wenn man jede Nacht seine Kaumuskulatur bis zum Anschlag beansprucht, dann kommen Verspannungen und sonstige Symptome leider von ganz allein hinzu.

Bleiben vor allem die psychisch negativen Einflussfaktoren wie Stress oder sonstige Belastungen auf längere Sicht über dem individuellen Erträglichkeits-Niveau des Betroffenen bestehen, dann kommen neben diesem klassischen Knirsch-Symptom, welches zur Not-Regulierung des Überdrucks kompensierend wirkt, meist auch noch psychische und weitere physische Krankheitsbilder hinzu.

Fazit:

Wenn Ihr bemerkt, dass Ihr mit den Zähnen regelmäßig knirscht, Kiefer- und Muskelschmerzen im Gesicht oder unerklärlichen Verspannungszustände in diesen Bereichen habt, dann geht zu einem kompetenten Zahnarzt Eures Vertrauens.

Das Zähneknirschen für sich allein genommen und über kurze Zeiträume ist kein gefährliches Symptom, sondern dient unter anderem der Stresskompensation. Oft wird es begleitet von anstrengenden Träumen oder Schlafproblemen aller Art.

Hier ist nicht nur der Zahnarzt Eure erste Anlaufstelle, sondern gegebenenfalls auch ein guter Allgemeinmediziner sowie Psychologe. Letzterer ist vor allem für die langfristige Lösung des Problems entscheidend.


Es gilt die psychischen Ursachen des Zähneknirschens zu erkennen und zu bearbeiten. Oft verbessern sich dann auch noch weitere psychosomatische Leiden und physische Probleme und das nicht nur in diesem Körperbereich. Auch Kieferfehlstellungen und andere körperliche Ursachen sollten so unbedingt fachmedizinisch behandelt werden.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

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