Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 24. November 2021
Seit mehr als zehn Jahren schon werden Mini-PV-Anlagen für die Terrasse oder den Balkon in der Mietwohnung angeboten. Die Installation ist größtenteils auch vom Laien durchzuführen und es bedarf nicht unbedingt eines Fachmanns. Mitte des letzten Jahrzehnts geriet der Vertrieb dieser für die dezentrale Energieversorgung so wichtigen Anlagen jedoch ins Stocken. Der mächtige Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) legte ein Veto ein.
Er begründete seinen Einspruch damit, dass die Anschlusstechnik der Module noch nicht ausgereift ist. Deshalb sei die Gefahr von Kurzschlüssen gegeben, die zu Hausbränden führen könnten. Kritische Stimmen sahen dagegen im Verhalten des Verbandes eine Maßnahme, um seine Mitglieder zu schützen.
Seit 2018 sind diese Konflikte überwunden. Die ehemalige Guerilla-PV wurde als Balkonkraftwerk getestet und ist nun auf dem freien Markt legal für jedermann zugänglich.
Was ist ein Balkonkraftwerk?
Im Prinzip ist ein Balkonkraftwerk eine Mini-Photovoltaikanlage. Genau wie die schon bekannten größeren Anlagen auf Dächern und Feldern wandelt sie die Sonneneinstrahlung in elektrischen Strom um. Das kleine Kraftwerk wird nur für den Eigenverbrauch genutzt, eine vergütete Einspeisung ins öffentliche Stromnetz ist nicht möglich.
Die großen Anlagen sind nur Hausbesitzern zugänglich oder werden von Firmen gewerblich genutzt. Mit den Mini-PV-Modulen können nun erstmals Bewohner von Mietwohnungen sauberen Strom selbst produzieren.
Anbringungsmöglichkeiten von Mini-Solaranlagen
Die Optionen einer Befestigung sind vielfältig. Sie lassen sich sowohl an Fassaden und Balkonen anbringen oder in Gärten aufstellen und auf Dächer montieren. Aufbau und Montage sind nicht sehr anspruchsvoll, am einfachsten werden sie an der Balkonbrüstung angebracht.
Dabei bleibt allerdings die Ausrichtung zu berücksichtigen. In Deutschland wird der beste Ertrag erzielt, wenn die Solaranlagen in einem Winkel von 30 Grad gen Süden positioniert sind. Nicht immer ist das möglich, dann müssen kleine Verluste in Kauf genommen werden.
Aufbau und Funktionsweise einer Plug-and-Play Photovoltaikanlage
Der Anschluss eines Balkonkraftwerks unterscheidet sich von dem einer herkömmlichen PV-Anlage. Er funktioniert über ein handelsübliches Schutzkontakt-System (Schukostecker). Der notwendige Mikro-Wechselrichter, der den produzierten Gleichstrom in netzüblichen Wechselstrom umwandelt, ist dabei im Verbindungsstück zwischen Stecker und PV-Anlage verborgen. Er ist mit einem Display ausgestattet, das den gewonnenen Strom in Echtzeit anzeigt. Es ist möglich, eine klassische Solarbatterie anzuschließen. Damit kann überschüssige Energie für die spätere Verwendung gespeichert werden.
Ein Balkonkraftwerk kann zudem als Inselsystem genutzt werden. Dann wird der Strom nicht ins Hausnetz eingespeist, sondern lädt die gewonnene Energie direkt in eine Solarbatterie. Diese wird dann mobil verwendet. So kann außerhalb des Hauses oder auf Reisen im Campingbus oder Wohnwagen eine Stromversorgung in abgelegenen Gebieten gesichert werden.
Balkonkraftwerke sind in Deutschland erlaubt
Seit einiger Zeit sind Mini-PV-Anlagen auch in Deutschland gestattet, sofern ihre Gesamtleistung 600 Watt nicht übersteigt. Mit zwei entsprechenden Modulen wird diese Leistung problemlos erreicht. Allerdings muss, sofern nicht schon vorhanden, beim Energieversorger ein Zähler mit Rücklaufsperre beantragt werden.
Bedarf es einer Genehmigung?
Zur Installation eines Balkonkraftwerks bedarf es keiner gesonderten Genehmigung. Es muss allerdings beim örtlichen Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden, zudem sollten sie natürlich ihren Vermieter fragen.
Wann amortisiert sich ein Balkonkraftwerk?
Eine exakte Berechnung muss für jede Anlage gesondert durchgeführt werden. In Norddeutschland ist die Produktivität geringer als in den sonnenreichen Gebieten Süddeutschlands. Zudem spielt die Positionierung eine Rolle.
Wer die Möglichkeit besitzt, die Anlage nach Süden auszurichten, erzielt höhere Erträge, weil dann die Sonneneinstrahlung stärker ist und länger andauert. Trotzdem lohnt sich eine Mini-PV-Anlage in den meisten Fällen. Zum einen kann der Betreiber seinen Teil zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels leisten und die Umwelt schützen. Zum anderen besitzen sie auch rein wirtschaftliche Vorzüge.
Die Hersteller geben auf die Module in der Regel 25 Jahre Garantie. Verlässliche Berechnungen gehen davon aus, dass sich bei einem herkömmlichen Haushalt ca. 80 Euro im Jahr an Stromkosten einsparen lassen, ohne dass der zu erwartende Preisanstieg für Energie in die Kalkulation einfließt. Angenommen werden dabei Kosten im Einkauf von 400 Euro für Module, Befestigungssysteme und sonstiges Zubehör. Laut dieser Rechnung hat sich das Balkonkraftwerk damit innerhalb von fünf Jahren amortisiert.
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