Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 27. März 2023
Zwischen Mitte und Ende 2016 lag ich am Boden,
…es fühlte sich damals sogar eher so an, als ob da gar kein Boden mehr existiert. Ich hatte nach mehreren Nervenzusammenbrüchen und etlichen entstandenen psychischen und physischen Symptomen den Tiefpunkt eines schweren Burnout erreicht. Dieser war mit Depressionen, Angstzuständen, Panikattacken und mehr als 20 weiteren psychosomatischen Symptomen verbunden. Es war das Schlimmste was ich bis dato erlebt hatte, gleichzeitig sollte es aber auch maßgeblich zu einer der größten positiven Wandlungen in meinem Leben beitragen.
Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Burnout, mein individueller Weg raus und mein Anliegen dieser Webseite
Ich schreibe hier auf meiner Webseite in der Beitrags-Kategorie „Psyche“ aus erster Hand und aus eigenen Erfahrungen. Ich bin kein Arzt und kann und darf Euch rechtlich daher keine individuellen und konkreten Handlungsempfehlungen geben. Selbst wenn ich ein Arzt oder Psychotherapeut wäre, dann sind solche „Online-Beratungen“ überhaupt nicht ausreichend möglich, vor allem bei einer derart individuellen Angelegenheit mit einer sehr großen Bandbreite an möglichen Symptomen und vor allem auch spezifischen Ursachen! Trotzdem kann ich natürlich meinen persönlichen Weg aus dem Burnout aufzeigen und das erklären und erläutern was mir auf diesem Weg sehr geholfen hat. Zudem kann ich meine eigene Erfahrungsgeschichte erzählen sowie etwas konkretes zu den individuellen Burnout Symptomen schreiben, welche ich damals hatte.
Holt Euch jedoch unbedingt gute fachärztliche Hilfe und lasst Euch von einem zugelassenen und erfahrenen Therapeuten bei Eurem Weg unterstützen. Sowohl Arzt als auch Therapeut und gegebenenfalls auch die entsprechende Klinik müssen zu Euch passen und sich viel Zeit nehmen. Es ist völlig normal nicht gleich den erstbesten Arzt zu nehmen oder bei irgendeinen Therapeuten zu bleiben der Euch nicht zusagt. Auch ich musste zunächst ordentlich suchen und hatte von extrem schlechten Erlebnissen beim Arzt bis hin zum Top Therapeuten und einer super Klinik alles dabei.
Nur mal zum Vergleich:
- Negatives Beispiel: Die erste Neurologin bei der ich war nahm sich nur 8-10 Minuten Zeit, wollte mich mit halben Nervenzusammenbruch schnell loswerden, drückte mir ein Zettel eines Pharmaherstellers in die Hand der über Depressionen „aufklärt“, vermerkte dies in der Akte mit „Aufklärung des Patienten“ und wollte mir ein Antidepressiva, ein Schlafmittel sowie einen Protonenpumpenhemmer (gegen mein damaliges extremes Sodbrennen) verschreiben. Auf Herzrhythmusstörungen, Panikattacken und die anderen psychosomatischen Symptome ging sie gar nicht erst ein. „Es sei normal und häufig in der heutigen Berufswelt und ich sei nun depressiv“. Ich lehnte alle Medikamente ab und ging, dabei ging es mir natürlich schlechter als zuvor…
- Positives Beispiel: Ein Hausarzt den ich bereits kannte und dem ich dann die ganze Story schilderte nahm sich im Gegensatz zur ersten Erfahrung mehr als 1 Stunde Zeit, befürwortete einen Klinikbesuch, schrieb eine Empfehlung dafür und baute mich schon im ersten Gespräch mit Worten auf. Er machte mir Mut und hörte auch in den vielen Folgewochen bei jedem Besuch genau zu. Medikamente empfahl er mit hingegen nicht, stattdessen sorgte er erst einmal dafür, dass ich für lange Zeit (10 Monate) aus meinem damaligen Beruf herausgenommen wurde.
Traut keinem selbsternannten Guru, einem Laien der nicht selbst betroffen war oder sonstigen „Burnout-Schnelltipps“ aus dem Internet!
Im Internet gibt es jede Menge „toller Tipps“, wie man ein Burnout schnell wieder los wird, irgendwelche Mittelchen und spezielle Nahrungsergänzungsmittel oder lieblos zusammengefasste und abgeschriebene Empfehlungen irgendwelcher Laien, die teils selbst nie von Burnout, Depressionen und Angstzuständen sowie verschiedenen Psychosomatiken betroffen waren. Auch das worüber ich hier schreibe und was meinen individuellen Weg begleitet hat, solltet Ihr ebenfalls immer für Euch selbst hinterfragen. Jeder Weg aus dem Burnout ist ein individueller und ganz persönlicher Weg. Mit diesem Weg verbunden sind ebenso eine Vielzahl von Änderungen im Leben sowie eine große Bandbreite an Maßnahmen die man gezielt treffen kann.
Es ist völliger Quatsch wenn jemand sagt, dass man in wenigen Wochen oder 2-3 Monaten ein schweres Burnout „heilen“ kann!
Wenn man hier von „Heilung“ spricht, dann sind Zeiten jenseits der 6 Monate so ganz langsam im Bereich des Realistischen. Klar ist bei den Tipps generell nicht alles schlecht. Neben der extrem wichtigen psychischen Aufarbeitung und Therapie sowie deutlichen Änderungen der Lebensumstände, können natürlich auch zusätzlich die Ernährung, gezielte Nahrungsergänzungsmittel (vorher Blutbild vom Arzt machen lassen!), Bewegung, Entspannungsübungen wie Meditation und Qi Gong sehr positive Effekte zeigen.
Lasst bloß die Finger von irgendwelchen Wunderpillen oder teuren Seminaren die Versprechen in 2 Wochen das Burnout, die Depressionen und die psychosomatischen Symptome „zu besiegen“!
Ich werde oft gefragt, was ich den so alles eingenommen habe, weil es mir heute so gut geht. Die Antwort ist ganz einfach: Keine Wunderpillen und keine Medikamente. Das was ich genommen habe waren nur temporär eingenommene Vitamine und Mineralstoffe sowie Spurenelemente, da nach einem sehr ausführlichen Blutbild bei mir erhebliche Mängel festgestellt wurden. Als diese Mängel dann beseitigt waren, habe ich bis auf Vitamin D kein Nahrungsergänzungsmittel mehr eingenommen und stattdessen meine Ernährung drastisch umgestellt. Ein wenig hat mir Abends die Einnahme von natürlichen Baldrian und Melisse Präparaten zur Beruhigung geholfen.
Was habe ich gegen mein damaliges Burnout unternommen?
Ich hatte mit eigener gesundheitlicher Weiterbildung und Umsetzung des Gelernten sowie über 9 Wochen sehr guter Therapie in einer Psychiatrie (Hypnose-Klinik) sehr viel als Basis für danach erarbeitet. Zusätzlich 10 Monaten Krankschreibung und seit August 2017 tägliche Meditation sowie regelmäßiges Qi Gong und eine deutliche Ernährungsumstellung und viele weitere Maßnahmen führten dazu, dass ich nach gut einem Jahr aus dem Gröbsten heraus war. Dann folgte ein weiteres Jahr, um eine nachhaltige psychische Stabilität zu erreichen. Jetzt im dritten Jahr geht es mir viel besser als vor dem Burnout und meine Lebensqualität hat ein für mich vorher nicht gekanntes Niveau erreicht. Trotzdem arbeite ich weiter an meiner Psyche und führe den jetzigen Lebensstil ebenfalls konsequent fort. Auch heute noch kommt recht selten das ein oder andere psychosomatische Symptom in stark abgemilderter Form zurück. Ich nehme es dann dankend als Zeichen meines Körpers an, denn immer wenn sich ein Symptom meldet, dann hat es bei mir einen Grund bzw. konkreten Auslöser.
Was ich mit meinen Lesebeiträgen bewirken will
Ich möchte hier einfach meinen Weg und meine Erfahrungen aufzeigen, die mich aus dem Burnout heraus gebracht haben. Dazu möchte ich die Symptome beschreiben die ich hatte und meine vielen Maßnahmen die mir sehr geholfen haben und auch heute noch helfen auf dem Niveau zu sein auf dem ich jetzt bin und mich weiterzuentwickeln.
Vor allem möchte ich Euch jedoch absolut berechtigte Hoffnung machen, denn es gibt einige Wege aus dem Burnout und den Depressionen sowie den damit verbundenen Symptomen.
Als ich am damaligen Tief meines Burnout angekommen war, stellte ich auch schon direkt meine ersten Fragen: „Ist das heilbar?“ und „Wie lange dauert es bis ich aus so einem Burnout wieder raus komme?“
Die erste Frage kann ich aus eigener Erfahrung heute ganz klar mit „Ja“ beantworten. Ich bin im Nachhinein sogar dankbar für das damalige Burnout, denn so wie ich gelebt hatte und wie meine Umgebung auf mich einwirkte, war dieser Zustand unvermeidlich.
Zur Frage der Dauer eines Burnout und bis du es wieder „los wirst“, kann ich Dir aus eigener Sicht folgendes antworten: „Es ist die falsche Frage“. Sich ein Zeitlimit zur Heilung zu setzen macht Stress, es ist nicht förderlich und es ist kein Wettkampf „wer heilt am schnellsten“ oder „ich muss wieder einsatzfähig sein“. Ein Burnout vergeht nicht einfach über Nacht oder in wenigen Wochen. Es ist viel lohnenswerte Arbeit an einem selbst nötig, um wieder gesund zu werden.
Das Wichtigste zum Schluss:
Ein Burnout ist nicht das Ende, es ist sogar oft der Anfang eines völlig anderen, positiven, glücklichen und gesunden Lebens.
Es gibt immer Hoffnung und die Möglichkeit aktiv etwas zu tun, auch wenn es vielleicht gerade sehr dunkel und hoffnungslos für Dich erscheint! Ich hatte in der schlimmsten Phase Unterlagen einer Lebensversicherung geordert, um meine Familie abzusichern… Nicht weil ich mich umbringen wollte, sondern weil ab und zu die Gedanken kamen „Ob ich das überlebe?“
Wenn es Dir gerade sehr schlecht geht, dann geh zu einem Arzt, zu einem Therapeuten oder lass Dich bei Selbstmordgedanken in eine Akutklinik einweisen. Du kannst auch die kostenlose Hotline der Telefonseelsorge anrufen, wenn Du jemanden zum Reden brauchst.
Die Mitarbeiter dort helfen Dir gerne weiter!
Nummer der Telefonseelsorge: 0800/111 0 111
Gerne kannst Du auch an meinem ausführlichen Burnout Test teilnehmen, selbstverständlich ist dieser kostenlos und ohne Angabe Deines Namens oder Deiner E-Mail Adresse nutzbar.
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