Sexuelle Unlust durch Stress und Depression? – Warum selbst kein Verlangen mehr bei Frau und Mann in solchen Situationen sehr häufig ist

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 10. April 2023

In der Natur paaren sich Tiere auch nicht in akuten Bedrohungslagen oder ständig vorhandenen extremen Stressituationen. Eine verminderte sexuelle Lust oder eine vorübergehend gänzlich fehlende Libido bei Stress, Depressionen und Burnout sind völlig normale Reaktionen. Aber die Lust kann wieder kommen, wenn man etwas dafür tut…

Stress und Depressionen hängen oft unmittelbar mit sexueller Unlust zusammen oder begünstigen diese stark. Auch die Einnahme von Psychopharmaka, wie z.B. viele gängige Antidepressiva, haben als häufige Nebenwirkung eine verminderte Libido zur Folge, was natürlich dann auch noch zusätzlich zu einem verminderten sexuellen Verlangen bis hin zur völligen Lustlosigkeit führen kann.



Ich bin persönlich gegen Antidepressiva und habe mich als ich unter mittleren- bis schweren Depressionen kurz nach dem Ausbruch meines damaligen Burnouts litt gegen die Einnahme entschieden. Das ist aber eine ganz persönliche Entscheidung gewesen und soll keinesfalls als Ratschlag gelten, denn Medikamente können in individuellen Fällen durchaus bei der Genesung hilfreich sein!

Aber auch ohne diese Medikamente mit ihren vielen und häufigen Nebenwirkungen, hatte ich zu dieser Zeit kaum bis keine Lust mehr auf sexuellen Kontakt. Weder mit jemand anderem, noch mit mir selbst. Warum die sexuelle Unlust bei hohem Stress, bei Depressionen oder Burnout ein häufiges Symptom ist und wie es mir bei meinen eigenen Erfahrungen damit ging, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen.

Wenig bis kein sexuelles Verlangen mehr? – Das trifft sowohl gestresste Frauen als auch Männer gleichermaßen vor allem wenn auch noch Depressionen mit im Spiel sind

Auch wenn die sexuelle Aktivität und Erregbarkeit bei gesunden Männern im Durchschnitt der Bevölkerung höher ist als bei Frauen, werden beide Geschlechter bei diesem Thema ganz massiv von der Psyche beeinflusst! Bei der sexuellen Unlust durch ständigen Stress und/oder einer Depression kommen mehrere Faktoren zusammen, die zu diesem lustlosen Zustand führen können. Dies sind unter anderem:

  • Starke negative hormonelle Auswirkungen durch den Stress, insbesondere geschlechtsspezifische Hormone wie Testosteron und Östrogen
  • Überschwemmung des Körpers mit Stresshormonen
  • Dadurch keine ausreichenden Mengen an Serotonin und Dopamin Botenstoffe im Gehirn
  • Ständiges Gedankenkarussell im Kopf
  • Keine Entspannung mehr, kein Abschalten von der Arbeit und den Sorgen
  • Angespannte Körperfunktionen, der dauernder Notfallmodus senkt das sexuelle Interesse drastisch
  • Bei all den Sorgen und Problemen stehen deren Lösungen oder die Gedanken an diese im Vordergrund, die Sexualität ist gar nicht mehr auf dem Schirm
  • Deutliche Schlafstörungen wirken sich negativ aus, Übermüdung selbstverständlich ebenfalls
  • Psychische und vor allem auch psychosomatische Leiden lassen die Lust in weite Ferne rücken
  • Der Partner fühlt sich nicht mehr wohl oder hat keine Lust mehr auf Sex wegen der aktuellen Situation
  • Das sympathische Nervensystem ist dauergestresst und angespannt und das parasympathische Nervensystem kaum noch in Aktion -> sexuelle Unlust ist dann fast schon garantiert
  • Gegebenenfalls kann der persönliche Druck oder der unbedingte Wunsch wieder sexuell leistungsfähig zu sein hinzukommen

Kommt die sexuelle Lust nach einer deutlichen Stressreduktion und einer Heilung von Burnout und Depressionen wieder?

Eine beruhigende Botschaft aus eigener Erfahrung gleich vorweg -> „Ja sie kommt wieder“, zumindest in meinem Fall und auch bei vielen Mitpatienten mit denen man sich ausgetauscht hat. Oft besteht die Sorge das die sexuelle Unlust sowohl bei Frau als auch Mann für den Rest des Lebens weiter bestehen bleiben könnte. In manchen Fällen ist es sogar schon so weit, dass das Sexualleben bereits vollständig abgeschrieben wurde oder nicht einmal mehr der Gedanke an eine der schönsten Sachen der Welt aufkommt, egal ob nun mit einem Partner oder Alleine.

Wenn die Depression geheilt oder der Zustand deutlich verbessert wurde, die Stressfaktoren nachhaltig massiv gesenkt werden und mit viel Ausgleich, Ruhe und freudvollen Unternehmungen und Tätigkeiten auch der Spaß wieder zurückkehrt, dann kommt auch bei den meisten Menschen die Sexualität gleichermaßen zurück.

Macht Euch auf keinen Fall Zeitdruck. Wenn ihr zum Beispiel ganz tief in einem Burnout mit Depressionen steckt, total ausgelaugt seid und gerade andere Probleme habt, dann macht es keinen Sinn sich zu diesem Thema zu zwingen. Es kommt von ganz alleine wieder. Wenn ihr aber trotzdem zwischendrin Lust bekommen solltet, dann nutzt diese Lust auch. Sex ist ein super Antidepressivum, macht viel Freude und überflutet den Körper mit positiv wirkenden Hormonen und Botenstoffen.


Wer psychisch über längere Zeiträume überfordert ist, der hat einfach aufgrund der wesentlich niedrigeren Produktion an Sexualhormonen weniger bis gar keine Lust mehr. Das ist auch ganz normal und kein Grund zur Panik. Das sollte auch der Partner verstehen, wenn man mit ihm ausgiebig und offen darüber gesprochen hat. Ansonsten ist er vielleicht nicht der Richtige, wenn er oder sie in einer solchen Ausnahmesituation nicht zu seiner Partnerin oder seinem Partner steht.

Psychischer Stress bringt vor allem über längere Zeiträume den Hormonhaushalt im Körper massiv durcheinander. Dafür sollte man Verständnis haben und wenn der Partner aktiv an seiner Heilung arbeitet, erst recht!

Eigene Erfahrungen mit sexueller Unlust währen meine Burnouts in der depressiven Phase

Das Thema ist sehr persönlich, aber trotzdem möchte ich es kurz anschneiden, wie es mir damals damit erging. Ich möchte das tun, um anderen Menschen die auch betroffen waren oder aktuell noch betroffen sind zu zeigen, dass dies völlig normal ist und sich niemand darüber Gedanken oder Druck machen braucht oder Schamgefühle haben muss.

Ich war vor dem Burnout sehr aktiv was das Thema Sexualität angeht. Ich würde es ziemlich weit über Durchschnitt einschätzen. Jeden Tag Lust zu haben war völlig normal, in der Regel auch mehrmals. Als es jedoch immer extremer wurde mit dem Stress, der Unzufriedenheit und andauernden Überlastung am Arbeitsplatz und kaum noch Ausgleich oder gar Spaß vorhanden war, sondern Dauerärger und eine ständiges ausgelaugt sein dominierte, ging es bei mir damals auch Berg ab mit der Lust auf Sexualität in jeglicher Form.

Als es dann in die ersten Depressionen ging und einige psychosomatische Symptome hinzukamen, war ich diesbezüglich fast völlig am Ende. Ich hatte vielleicht noch 1-2 Mal in der Woche geminderte Lust, wenn man das noch so bezeichnen kann, im Vergleich meinem persönlichen Normalzustand. Das war für mich auch zunächst ein schockierender und völlig krankhafter Zustand. Am Tiefpunkt hatte ich gar keine Lust mehr. Das kam dann zustande, als noch häufiger Angstzustände und Panikattacken hinzu kamen und ich für einige Wochen in eine schwere Depression viel.

Aus heutiger Sicht und auch schon einige Zeit nach dem Tiefpunkt machte ich mir darum aber keine Gedanken mehr. Es ging ganz langsam in die Richtung Berg auf mit dem Thema, da ich etliche Maßnahmen und Umstellungen in meinem Leben ergriff. Eine radikale Stressreduktion auf ein mögliches Minimum, Ausgleichsmöglichkeiten, eine wesentlich gesündere Ernährung, sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel mit regelmäßigen Bluttests beim Arzt und vor allem sehr viel Ruhe und einige weitere Maßnahmen trugen zunächst unter Schwankungen zu einem Aufwärtstrend bei.

Heute geht es mir in diese Richtung wieder sehr gut. Es ist vom Verlangen und dem Spaß an der Sache wie vor dem Burnout, oft sogar noch besser als früher. Die sexuelle Unlust ist gänzlich weg und es fühlt sich für mich wieder gesund an.

Vor allem ist es wieder mit einer Menge Spaß und Freude verbunden. Nach vielen Konversationen mit ebenfalls betroffenen Menschen kamen mir deren Storys diesbezüglich alle sehr bekannt vor. Wer hat den auch bitte schon noch sexuelle Lust zwischen schwerer Depression und Angstzuständen mit Panikattacken? Wohl niemand… Die Natur hätte auf gut deutsch gesagt dem Steinzeitmenschen auch keine Latte verpasst, wenn er gerade vor einem Mammut davonläuft, dass ihn Überrennen will.

Persönliches Fazit:

Viel negativer Stress, Dauerüberlastung, wenig entspannender und ausreichender Ausgleich und vor allem Depressionen sind Gift für die sexuelle Lust. Sind diese Faktoren deutlich reduziert oder beseitigt, dann kommt die Lust meist von ganz alleine wieder zurück. Setzt Euch nicht unter Druck mit diesem Thema. Wenn ihr Lust habt, dann legt natürlich los.


Guter Sex oder auch eine erfüllte Selbstbefriedigung ist sehr positiv gerade auch dann, während akuter Stress vorhanden ist. Zudem ist die Lust und deren Erfüllung auch ein perfektes natürliches Antidepressivum. Der Akt an sich, egal ob zu zweit oder allein schüttet Unmengen Serotonin, Dopamin und Noradrenalin aus. Die sind nicht nur für die Freude, Lust und den Antrieb gut, sondern auch aktive Gegenspieler von Cortisol, Adrenalin und anderen Stresshormonen. Sie entspannen den Körper, ein Grund warum man danach auch müde werden kann oder zumindest wesentlich entspannter ist als zuvor. Zudem helfen diese Hormone aktiv einen guten Schlaf zu fördern, Serotonin wird nachts beispielsweise in das benötigte Schlafhormon Melatonin umgewandelt. Wenn es geht und ihr Lust bekommt, dann legt los, wenn nicht, dann entspannt Euch und arbeitet positiv an Euch selbst und Eurem Leben. Die Sexualität kommt auf dem Weg in Richtung Heilung und neues Leben von ganz alleine wieder zurück.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

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