Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 3. August 2019
Fertige Backwaren kaufe ich nur, wenn ich absolut sicher sein kann, dass sie entweder völlig frei von unnötigen Zusatzstoffen sind, oder noch besser in traditioneller Handarbeit mit ursprünglichen Rezepten hergestellt wurden. Auch Backwaren unter Verwendung von künstlichen Enzymen, sowie die immer gleich aussehenden Brote und Brötchen der Großbäckereien und der Industrie kommen bei uns nicht auf den Tisch. Es gibt viele Gründe sein Brot besser selbst zu backen. Nicht nur weil es viel frischer schmeckt und frei von Chemie und Kunstprodukten ist. Man kann es auch mit allerhand „exotischen“ und vor allem gesunden Zutaten produzieren. Preislich spart man auch eine Menge Geld und hat beste Qualität. Ich möchte hier mein Rezept für ein indisches Hefebrot vorstellen, was nicht nur hervorragend aromatisch duftet und herzhaft schmeckt, sondern auch einige besonders gesunde Zutaten enthält. Natürlich ist mein Brot völlig frei von Chemie oder künstlich zugesetzten Enzymen. Solche „Zutaten“ gehören meiner Meinung nach generell nicht in Lebensmittel jedweder Art. Das Rezept entstand während ich durch meine Kochleidenschaft wieder einmal mit der indischen bzw. orientalischen Küche experimentiert hatte. Nach ein bis zwei Versuchen kam dieses Brotrezept heraus.
Ein indisches Gewürz Hefebrot mit Kardamom, Kurkuma, Schwarzkümmelöl und Chili?
Wer die indische Küche liebt, der verbindet mit indischem Brot vor allem die sehr leckeren, oftmals zur Vorspeise gereichten „Pappadums“ Fladenbrote aus dem Tandoori Ofen. Auch Naan Brot ist äußerst bekannt und beliebt. So ein richtig schönes dickes Hefebrot, mit großen Scheiben, welche an deutsche runde Brotlaibe erinnern, findet sich allerdings zumindest in unserem Umkreis in keinem indischen Restaurant. Auch im Netz sind solche Rezepte rar oder überhaupt nicht vorhanden. Diese Art des „indischen“ Brotes findet sich nach meiner Kenntnis auch nicht in der traditionellen indischen Küche wieder, falls doch, bitte ich Euch die Kommentarfunktion weiter unten zu benutzen.
Die Zutaten für mein indisches Gewürz Hefebrot:
Ich möchte dringend darauf hinweisen, dass das Brot mit den angegebenen Zutatenmengen riesig wird und locker für 5 Personen reicht. Wer weniger möchte, muss die Zutaten einfach anteilsmäßig reduzieren.
- 1 kg Bio Weizenmehl (Typ 550 bis 1050 möglich)
- 1 Würfel frische Bio Hefe (Was ist der Unterschied zwischen frischer Hefe und Trockenhefe?)
- 600 ml lauwarmes Wasser (lieber bei zu festem Teig vorsichtig später etwas mehr nachdosieren!)
- 2 TL Meersalz (natur, ohne Trennmittel Natriumferrocyanid E535! z.B. Atlantik Meersalz ohne Trennmittel*)
- 4 TL Bio Kurkuma (Tipp von Azofan* aus eigener Erfahrung in Sachen Qualität)
- 1 TL Bio Koriander gemahlen
- 2 TL Schwarzkümmelsamen (Ich nutze die vom Kräuterhaus Sankt Bernhard*)
- Halber TL Pimentkörner frisch zerstoßen im Mörser
- 1 TL Chiliflocken, Schärfegrad individuell (Die Schärfetabelle für Chilis hilft zu Orientierung)
- 1 TL Pfeffer schwarz gemahlen
- Halber TL Anissamen (Kein Sternanis, sondern normales Anis, siehe Bild im kleinen Kräuterlexikon)
- 6-8 Kapseln grüner Kardamom im Mörser schön fein zerrieben, Schalen entfernen
- 1 TL Schwarzkümmelöl, wahlweise gefiltert oder ungefiltert möglich (ich nutze aktuell immer noch das von Mevlana, siehe auch meinen Bewertungsartikel zu diesem Schwarzkümmelöl)
- 1 TL Sonnenblumenöl, ideal Bio
- 100 Gramm Sonnenblumenkörner
Die Vorbereitung und Gehzeit bevor unser indisches Gewürz Hefebrot in den Ofen kann
Im Prinzip ist die Zubereitung ganz einfach, allerdings sollte man nicht alle Zutaten auf einmal wild in eine Teigschüssel geben. Hefe die direkt in einem Häufchen Salz landet oder in Schwarzkümmelöl badet geht z.B. nicht mehr so gut. Auch die Verteilung der Zutaten ist so deutlich schwieriger. Bewährt hat sich für mich folgende Reihenfolge.
- Alle Zutaten außer das lauwarme Wasser und die Hefe in eine Schüssel geben und gut vermischen
- Etwas mehr als die Hälfte des lauwarmen Wassers in die Schüssel geben, gut verkneten
- Die andere Hälfte des lauwarmen Wassers mit der Hefe grob vermischen und ebenfalls mit der bestehenden Masse in der Schüssel vermengen
- Ein Handtuch über die Schüssel mit dem rohen Teig geben und bei Zimmertemperatur geschützt stehen lassen, alternativ kann man aus dem Teigklumpen auch schon einen runden Brotlaib vorformen und in den noch ausgeschalteten Ofen geben (Auf Backpapier)
- Egal ob man den Brotteig direkt oder später in den Ofen gibt, lohnt es sich das Brot außen mit etwas Mehl und/oder Sonnenblumenöl einzureiben. Dies erleichtert deutlich die Handhabung mit dem sehr klebrigen Teig.
Die Gehzeit unsere indischen Gewürz-Hefebrotes
Die Zeit bis ein Hefeteig richtig aufgegangen ist, hängt von der Temperatur seiner Umgebung, sowie den verwendeten Zutaten im Brot selbst ab. Ich habe gute Erfahrungen mit 20-30 Minuten „Gehzeit“ bei ca. 25 Grad Raumtemperatur gemacht. Da ich das Brot im Rohzustand bereits im ausgeschalteten Ofen auf Backpapier gehen lasse, kann ich ohne den Ofen zu öffnen schön erkennen, wie weit der Teig schon ist. Auf dem Bild oben finde ich den Teig genau richtig, in diesem Zustand schalte ich den Ofen dann auch ohne Vorheizen ein.
Wie lange muss das indische Gewürz-Hefebrot backen?
Ich verstoße so ziemlich gegen alle großen Regeln beim Brotbacken, da ich weder 180-220 Grad Backtemperatur nutze, noch den Ofen vorheize. Das hat aber zwei gute Gründe. Zum einen habe ich sehr viel Zeit mein Brot zu backen, zum anderen erhalten niedrigere Temperaturen mehr Nährstoffe und andere gesunde Inhaltstoffe im Brotlaib. So beträgt meine Backtemperatur nur zwischen 150-160 Grad und dauert locker über eine Stunde. Die genaue Backdauer hängt von der individuellen Stärke des Ofens und der Größe des Brotes ab. Nach gut einer Stunde gebe ich ein letztes Mal mit der oberen Grillfunktion für wenige Minuten ordentlich „Feuer“, um eine feste Kruste und etwas Bräune zu erzielen, jedoch nicht das Brot bis in den Kern zu „grillen“. Die Nährstoffe und Vitamine im Brot und in dessen Zutaten sollen ja möglichst erhalten bleiben. Sehr wichtig ist zum Ende hin, dass auf keinen Fall Backpapier an die obere Heizspirale des Backofens kommt, denn auch Backpapier kann brennen. Es empfiehlt sich das Brot ständig zu überwachen und seinen inneren Garpunkt mit einem langen Holzspieß nach spätestens 40 Minuten das erste Mal zu überprüfen.
(Auch zu Festtagen wie Weihnachten passt das Brot zu herzhaften und exquisiten Speisen. Serviert wurde es im Beispiel zu einer Lachrückenfilet Trilogie mit Koriander-Butter Eismeergarnelen. Das sehr aromatische und herzhafte Brot, passt gerade im warmen und noch dampfenden Zustand perfekt dazu. Der Duft ist überwältigend!)
Fazit:
Wer ein exotisches Brotrezept gesucht hat, oder auch gerne mal ein etwas schärferes Gewürzhefebrot nach indischer Art probieren möchte, dem kann ich mein Rezept wärmstens empfehlen. Neben dem herzhaften Geschmack und dem leckeren Duft, hat es durch seine Zutaten auch in Sachen Gesundheitswert einiges zu bieten. Zum Thema Gesundheit kann ich vor allem die Beiträge über Schwarzkümmelöl und Kurkuma empfehlen
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