Ohrgeräusche – Bleibender oder temporärer Tinnitus bei häufigem Stress und Überlastung?

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 15. April 2023

Ohrgeräusche, vor allem abends in der Ruhephase und während des Tages bei stressigen Situationen sind nicht selten. Mehrere Millionen Menschen sind allein hierzulande davon betroffen und es werden ständig mehr. Bei den Klängen der Ohrgeräusche handelt es sich sehr häufig um ein variables oder gleichbleibendes Rauschen, dass in verschiedenen Tonlagen auftreten kann, meist ist es ein dumpfes Rauschen oder ein permanenter Brummton. Die Geräusche können sich aber auch durch hohe Pieptöne bemerkbar machen.

Man sollte die Ohrgeräusche auf keinen Fall einfach ignorieren, sondern der Sache auf den Grund gehen. Neben einem Besuch zur ausführlichen Untersuchung bei einem guten Facharzt, sind es jedoch auch vor allem eigene Beobachtungen, die von den möglichen Auslösern, den Tageszeiten an dem die Ohrgeräusche am häufigsten auftreten bis hin zu den unterschiedlichen Intensitätsgraden reichen.



In einigen Fällen kann sich aus den meist recht harmlosen Ohrgeräuschen auch ein langfristiger Tinnitus entwickeln. Ich habe selbst Erfahrungen mit Ohrgeräuschen während meines Burnouts sammeln können. Diese bestanden auch noch eine lange Zeit nach meinem Burnout. Die Geräusche kommen selbst heute ab und zu noch vor, jedoch selten und kurzfristig. Ich bin der festen Überzeugung, dass sie wohl bald ganz verschwunden sein werden, da ich mein Leben kontinuierlich weiter in eine positive Richtung verändere und etliche nachhaltige Maßnahmen dazu getroffen habe.

Ohrgeräusche durch Stress und Überlastung?

Je nach Quelle, geht man in mindestens 15-25 Prozent der Fälle davon aus, das Fremdgeräusche im Ohr oder auch der gefürchtete langanhaltende bis chronische Tinnitus durch Stress und somit psychische Ursachen ausgelöst wird. Diese Erkenntnisse wurden aus Umfragen unter Betroffenen gestützt, wonach gut 25 Prozent der Teilnehmer mit entsprechend hoher Stressbelastung konfrontiert waren und diese auch in ihren Antworten vermerkten.

Es wird stark vermutet, dass an den Auslösern der Ohrgeräusche zum einen das Stresshormon Cortisol und zum anderen die Substanz Glutamat beteiligt sind, die vom Körper massiv ausgeschüttet werden und dann die Hörsinneszellen im Ohr über eine vermehrte Calciumausschüttung und Reizung angreifen könnten. Ganz sicher scheint man sich aber noch nicht diesbezüglich zu sein. Fakt ist aber, das Ohrgeräusche besonders häufig Stress geplagte Menschen treffen und diese Geräusche auch durch Verspannungen im Nacken-, Hals- Kiefer- und oberen Rückenbereich entstehen können. Da diese Verspannungen meist ebenfalls ein Symptom von zu viel Stress sind, scheint ein Zusammenhang zwischen Stress, daraus resultierenden Verspannungen und Ohrgeräuschen logisch. Diesen Zusammenhang konnte ich auch bei mir eindeutig feststellen, siehe meine persönlichen Erfahrungen weiter unten im Beitrag.

Weitere Möglichkeiten für Ohrgeräusche und Tinnitus außerhalb psychischer Ursachen

Abseits der rein psychischen Ursachen wie Stress und dessen mögliche Sekundärsymptome, gibt es natürlich auch ganz klare körperliche d.h. physische negative Einwirkungsmöglichkeiten auf das Gehör. Diese können zu einer Schädigung oder einer zumindest vorübergehenden Geräuscherzeugung ohne externe Geräuschquelle führen.

Mögliche Ursachen können hierfür folgende sein:

  • Medikamente (Nebenwirkungen)
  • Entzündungen im Ohr, z.B. Mittelohrentzündung
  • Bluthochdruck (der kann natürlich auch vom Stress kommen und psychisch sein)
  • Diabetes Begleiterscheinungen
  • Alkoholmissbrauch
  • Verkalkung der Gehörknöchelchen
  • Halswirbel Abnutzungen und Beschädigungen
  • Hörsturz (sofortige ärztliche Hilfe aufsuchen!)
  • Morbus Menière Erkrankung
  • Fremdkörper im Ohrkanal bzw. Gehörgang
  • Ablagerungen von Ohrenschmalz der z.B. mit Dusch oder Badewasser gemischt ist
  • Salz und Planktonablagerungen durch das Baden im Meerwasser
  • Langfristige oder vorübergehende Schädigungen durch fehlenden Druckausgleich beim Tauchen
  • Ein Lärmtrauma (z.B. Fabrikarbeiter ohne Gehörschutz, ständiger Discobesuch oder laute Konzerte ohne Schutz)
  • Knalltrauma (z.B. durch Feuerwerkskörper, Sprengkörper, Pistolenknall in Ohr Nähe)

Allein schon um all diese körperlichen Ursachen auszuschließen, sollte man einen guten Facharzt aufsuchen und sich von diesem ordentlich die Ohren und Gehörgänge untersuchen lassen!


Dumpfe Ohrgeräusche und Piepen durch stressbedingte Verspannungen?

Auch eine Möglichkeit die vorhanden sein kann, sind stressbedingte Verspannungen, die zunächst nur eine körperliche Ursache zu sein scheinen. Jedoch kann eine derartige Verspannung oder Dauerüberlastung z.B. der Kiefermuskulatur, des Halses sowie des Nackens zu den sehr bekannten dumpfen Brummton- und Pfeifgeräuschen aber auch zu einem temporären oder dauerhaften Rauschen im Ohr führen. Bei meinen eigenen Erfahrungen, die ihr etwas weiter unten im Beitrag findet, war dies ebenfalls der Fall.

Warum kommen die Ohrgeräusche abends so häufig zum Vorschein?

Die meisten Betroffenen berichten hauptsächlich von abendlichen Ohrgeräuschen oder direkt auftretenden Tönen während akuten Stresssituationen. Meist treten diese dann am Arbeitsplatz auf oder in stressigen privaten Angelegenheiten.

Doch warum sind gerade abends die Ohrgeräusche so häufig anzutreffen? Es liegt an der Ruhe und an der Haltung. Wenn man abends ruhig liegt, sitzt oder in einer Position mit wenig Bewegung vor dem Fernsehgerät oder Computer praktisch verharrt, dann fährt auch die Muskelbewegung zurück. Verspannungen sind deutlicher zu spüren, der Körper ächzt über die Belastungen des Tages. Natürlich ist es spätestens abends im Bett dann ganz ruhig, was die Geräusche noch lauter als sonst erscheinen lässt.

Nachts zum „Entspannen“ vor dem Fernseher oder Computer sitzen ist dann natürlich erst recht Gift für diese verspannten Muskeln. Am schlimmsten ist jedoch die Smartphone Nutzung mit ihrer völlig unnatürlichen und verkrampfen Haltung. Diese gibt dem Körper am Abend dann noch zusätzlich den Rest. Sinnvoll wären da als Ausgleich andere Dinge, wie z.B. Massagen (geht auch alleine), Entspannung, ein Bad nehmen, ganz gemütlich hinlegen, alle Elektrogeräte ausschalten, meditieren oder Yoga machen.

Was tun bei Ohrgeräuschen? – Eigene Erfahrungen

Stressbedingte Verspannungen waren auch bei mir der Auslöser für meine damaligen stundenlangen Ohrgeräusche in Form von tiefen Brummtönen und Rauschen. Heute treten diese nur noch in sehr abgemilderter und kurzer Form auf, wenn ich mich ein oder zwei Tage wenig bewegt und viel Zeit am PC verbracht habe.

Die Verspannungen damals konnte ich hingegen eindeutig mit dem hohen Stresslevel in Zusammenhang bringen und mit dem dadurch einhergehenden nächtlichen Zähneknirschen. Dieses führte nicht nur zu einer übertriebenen Belastung der Kiefer und Halsmuskulatur, sondern auch zu noch stärkeren Verspannungen des Halses und Nackens. Heute weiß ich genau wie ich den Kopf drehen und welche Punkte ich massieren muss, wenn einmal ein Geräusch kommt. Es verschwindet dann innerhalb weniger Minuten wieder. Früher hielt es Stunden durchgehend an.

Meine Maßnahmen dagegen waren gezielte Bewegungs- und Entspannungsübungen im Hals, Kiefer und oberen Rückenbereich. Qi Gong, leichte Dehnungen und Übungen zum Muskelaufbau sowie tägliche Bewegung im Wald mit entsprechenden Entspannungsphasen dazwischen, halfen mir sehr gut die Geräusche nach ein paar Monaten deutlich zu reduzieren. Zudem nehme ich zusätzlich Magnesium* zur Muskelentspannung. Achtet aber bitte beim Kauf unbedingt auf eine hochwertige und saubere Qualität, das heißt zum einen standardisierte Produkte und zum anderen ohne unnötige Zusatzstoffe!

Fazit:


Ohrgeräusche gehören zu den häufigsten Stresssymptomen. Sie bilden auch meist schon die ersten Anzeichen bevor weitere psychosomatische Probleme folgen. Man sollte sie wie alle Symptome ernst nehmen und ihrer Sache auf den Grund gehen. Wenn man die Geräusche körperlich von einem Arzt hat abklären lassen und dann weiß, dass gegebenenfalls eine psychosomatische Ursache vorhanden ist, dann sollte man zeitnah die ersten Gegenmaßnahmen treffen. Einfach ignorieren und weitermachen kann letztendlich bis hin zu einem dauerhaften Tinnitus führen. Das muss aber nicht sein, zudem kann man sehr viele Maßnahmen gegen den Stress und somit auch die Ohrgeräusche unternehmen.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

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