Wie Stress die Hormone völlig durcheinanderbringen kann und zu Hormonstörungen mit langfristigen negativen psychischen und physischen Folgen führt

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 25. März 2023

Stress und psychische Leiden haben einen enormen Einfluss auf das hormonelle Gleichgewicht und die Ausschüttung von körpereigenen Botenstoffen.

Das vor allem negativer Stress über längere Zeiträume absolutes Gift für die psychische und körperliche Gesundheit ist, wurde in unzähligen Studien eindeutig bewiesen. Es braucht letztendlich auch kein Mensch dazu einen wissenschaftlichen Beweis, der selbst schon einmal über Monate oder Jahre von heftigem Stress und Dauerüberlastung geplagt wurde. Wer in der Folge an Schlafstörungen, Angstzuständen oder Depressionen gelitten hat, weiß wohin der Stress und die Daueranspannung führen kann.



Jeder Mensch weiß wie schädlich die ständige Überlastung und Bombardierung mit Negativstress ist, insbesondere wenn kein ausreichender und akzeptabler Ausgleich dazu stattfindet. Leider sind davon aber Millionen Menschen täglich betroffen, mit fatalen Auswirkungen auf den Hormonhaushalt und die psychische und körperliche Vitalität.

Auswirkungen von Stress und Burnout auf die Hormone

Gerade Schlafstörungen, psychosomatische Symptome wie Verspannungen oder der typische „Kloß im Hals“ sind zusammen mit ebenso ernsten körperlichen Symptomen wie z.B. Herzrhythmusstörungen bis hin zu schweren Herzkrankheiten in unserer Gesellschaft sehr häufig anzutreffen. Der Einfluss diese anhaltenden Stresszustände auf das Hormonsystem ist vor allem mittel- bis langfristig verehrend.

Von sexueller Unlust, ungewollter Gewichtszunahme oder auch Gewichtsabnahme bis hin zu Ängsten und Panikattacken kann letztendlich die psychische Dauerüberlastung führen und manifestiert sich auf körperlicher Ebene mit der Ausschüttung von Stresshormonen und der Daueranspannung des sympathischen Nervensystems. Je länger dieser Zustand anhält, desto stärker wird auch die Gesundheit des Betroffenen beeinträchtigt und im ungünstigsten Fall auch über längere Zeiträume oder gar dauerhaft geschädigt.

Welche Einflüsse und Auswirkungen hat der negative Dauerstress konkret auf das Nervensystem die Hormonausschüttung im Körper?

Das wohl bekannteste Hormon, das bei Stress ausgeschüttet wird ist das Adrenalin. Es macht auch absolut Sinn aus evolutionstechnischer Sicht, dass der Mensch neben dem Adrenalin auch noch viele weitere Stresshormone produziert und jederzeit ausschütten kann.

Stresshormone machen kurzfristig hellwach, sehr konzentriert, erweitern und schärfen die Sinne und bereiten auf die Situation „Kampf“ oder „Flucht“ vor. Zudem können sie das Schmerzempfinden reduzieren und einen Menschen kurzfristig extreme Kräfte verleihen. Das war früher etwas sehr Sinnvolles, doch heute wo der Kampf z.B. am Arbeitsplatz keine Minuten oder Stunden dauert und die vermeintliche Bedrohung nicht nur kurze Zeit, sondern Wochen, Monate, Jahre oder gar Jahrzehnte existiert, ist dieses Hormonsystem und sein Verhalten nicht passend darauf ausgerichtet.

Während sich früher das Adrenalin und die anderen Hormone relativ schnell nach einer Jagd oder einer Flucht abbauen konnte, überschwemmen sie heute dauerhaft das Körpersystem und werden immer wieder neu ausgeschüttet. Das sympathische Nervensystem, welches für Anspannung, Kraft, Aktion und volle Leistung vorhanden ist, wird ständig überreizt. Der Gegenspieler, das sogenannte parasympathische Nervensystem wird wiederum gar nicht mehr richtig aktiv. Es kann auch gar nicht eine entspannende Wirkung entfalten, da keine Ruhe mehr vorhanden ist um überhaupt aktiv zu werden und selbst wenn kurz Ruhe sein sollte, dann drehen sich die Gedanken im Kopf oft weiter.

Die Stresshormone sind dann aber immer noch im Körper in viel zu großer Menge vorhanden und es besteht keine Zeit sie vollständig abzubauen. Der Parasympathikus braucht aber selbst spezielle Hormone um so richtig seine entspannende Wirkung zu entfalten.

Folgende Hormone sind besonders bei negativem DAUER-Stress aktiv erhöht oder vermindert sowie in ihrem Gleichgewicht häufig gestört

Es handelt sich bei Stresshormonen nicht um generell schädliche Stoffe, sondern im Gegenteil um lebenswichtige Hormone, die jedoch auch wieder schnell abgebaut werden sollten. Die Hormone die für Glücksgefühle, Entspannung, sexuelle Lust, Antrieb und Lebensfreude sorgen sind hingegen bei den Betroffenen oft dauerhaft unterdurchschnittlich oder sehr stark vermindert messbar. Beides sind vor allem auf Dauer sehr bedenkliche Zustände für Psyche und Körper. Folgende Werte sind vor allem bei andauerndem Stress (je länger desto stärker) in ihrem hormonellen Gefüge in einem ungesunden Verhältnis beeinflusst.

  • Adrenalin (erhöht)
  • Cortisol (erhöht)
  • Noradrenalin (erhöht, bei Dauerstress oft auch zu niedrig)
  • Dopamin (kurzfristig erhöht, bei Dauerüberlastung und Depression oft niedrig), Stichwort: Antriebslosigkeit
  • Testosteron bei Männern (erniedrigt)
  • Östrogen bei Frauen (erniedrigt)
  • Serotonin (erniedrigt) Freudlosigkeit

Diese Hormone zählen zu den bekanntesten Stoffen die unseren Körper ganz erheblich beeinflussen. Unter den sogenannten Glukokortikoide zu denen auch das Stresshormon Cortisol zählt, gibt es aber noch etliche weitere Hormone und Prozesse die sich negativ bei ständigem Stress verändern.


Es kann aber auch sein das die Hormone kurzeitig stark hin und herschwanken. So kann man zu Beginn noch völlig unter extremen Antrieb, Adrenalin, Cortisol und einer hohen Menge am Antriebshormon Dopamin stehen. Irgendwann kippt dieser Zustand aber bei dauerhaften Negativstress. Es macht sich die Antriebslosigkeit breit, das Cortisol überschwemmt in Massen den Körper und Dopamin wird zu wenig produziert oder hat zu viele Gegenspieler.

Körperliche Auswirkungen auf eine ständige hormonelle Fehlkonzentration und Fehlverteilung der Botenstoffe im Körper

Wenn der Hormonhaushalt durch Stress und die meist folgenden psychische Probleme nicht mehr im Einklang ist, dann hat das nicht nur klassische psychische Auswirkungen, die für sich genommen meist schon schwer genug sind, sondern es wirkt sich auch ganz deutlich auf die körperliche Gesundheit aus.

Sehr häufig treten ab einem gewissen Zeitpunkt der Dauerüberlastung als Folge davon typische und sehr bekannte körperliche Symptome auf:

  • Ungewollte Gewichtszunahme
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Hoher Blutdruck
  • Hoher Puls
  • Ohrgeräusche bis hin zu chronischem Tinnitus
  • Kopfschmerzen
  • Starke Verspannungen
  • Taubheitsgefühle
  • Kribbeln in den Gliedmaßen
  • Magenschmerzen
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Sodbrennen
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Hormonelle Folgestörungen z.B. der Schilddrüse
  • Durchfall
  • Reizdarmsyndrom
  • Lähmungserscheinungen
  • Atembeschwerden bis hin zu psychosomatischem Asthma
  • Druckgefühl auf der Brust
  • Kloß im Hals Gefühl „Globus hystericus“
  • Im schlimmsten Fall plötzlicher Herztod

Wenn ihr eines oder mehrere dieser Symptome haben solltet, dann lasst Euch bitte schnellstmöglich und vor allem gründlich von einem guten Facharzt untersuchen!

Eigene Erfahrungen mit temporären Hormonveränderungen durch Stress und deren Auswirkungen auf meine Psyche und meinen Körper während meines damaligen Burnouts

Ich hatte vor allem in der Tiefpunktphase des Burnouts erheblich mit vielen psychosomatischen Symptomen zu kämpfen. „Kämpfen“ ist aus meiner heutigen Sichtweise aber das falsche Wort, nennen wie es „zu arbeiten“.

Ich hatte massive Schlafprobleme, mein Blut war mit Cortisol nur so überschwemmt und meine Vitalstoffwerte teils bedenklich niedrig. Ein Blutbild beim Arzt wurde dazu mehrfach in zeitlichen Abständen gemacht. Ich litt zudem vor allem durch die hohe Konzentration an Stresshormonen über Monate an heftigen Schlafstörungen mit Alpträumen, Zittern und Schweißausbrüchen. Meine Haut war übersäht mit Pickeln, ich war sehr Infekt anfällig und hatte eine vorher noch nie vorhandene sexuelle Unlust.

Selbst in meinen Händen fing sich die Haut an zu schälen und ich bekam Fremdgefühle im Gesicht. Dazu kam ein starkes Kloßgefühl im Hals und heftiges Sodbrennen. Eine Gastritis kam hinzu und ich stand ständig unter Angst. Das waren nur einige der Dinge die mir damals wiederfahren sind.

Die Hormone haben einen extremen Einfluss auf den Körper. Doch meiner eigenen Erfahrung nach kommen zuvor die Gedanken und Handlungen, die zu dieser Imbalance des Hormonhaushalts führen. Der Gedanke kommt zuerst, dann folgen ihm die Hormone. Diese persönliche Erfahrung hat mich in meinem Leben ganz erheblich vorangebracht. Natürlich gibt es auch noch einige mögliche Nebenfaktoren. War die Ernährung zuvor z.B. nicht optimal, dann können die fehlenden Nährstoffvorräte im Körper die Hormonstörungen natürlich noch beschleunigen oder verstärken. Ein häufig vorkommender Magnesiummangel, welche auch bei mir anhand des Blutbildes diagnostiziert wurde, führt recht schnell zu Unruhezuständen und vermehrten Muskelkrämpfen sowie weiteren Symptomen. Ich habe deshalb als eine von vielen Maßnahmen für meine Genesung auch Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, was mir sehr geholfen hat.

Gerade bei Stress verbraucht der Körper noch mehr Vitalstoffe in Form von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen als sonst. Auch bestehende Krankheiten z.B. der Schilddrüse oder der Nebennieren können einen massiven Einfluss auf die Hormonproduktion haben! Weshalb eine Abklärung und genaue Untersuchung durch einen guten Facharzt immer anzuraten ist.

Fazit:

Auch wenn dauerhafter negativer Stress natürlich krank macht und man es früher oder später mit den Folgen zu tun bekommt, so ist dieser Zustand in den meisten Fällen nicht unumkehrbar! Ganz im Gegenteil! Wer die Symptome und Zeichen seines Körpers und der Psyche ernst nimmt, sein Leben grundlegend verändert und endlich einsieht, dass dieser ganze Stress ein Ende haben muss oder besser gesagt zumindest deutlich reduziert werden sollte, der hat gute Chancen wieder vollständig gesund zu werden.


Natürlich kann man nicht einfach pauschal bei allen Betroffen jeden gesundheitlichen Schaden zu 100 Prozent wieder heilen und den ursprünglichen Zustand einwandfrei wiederherstellen, zum Beispiel wenn der Stress bereits zu einem schweren Herzinfarkt geführt hat und bleibende Schäden vorhanden sind. Doch auch dann lohnt es sich immer eine grundlegende Veränderung in seinem Leben und seinen Verhaltensweisen einzuschlagen, denn das Fortführen der alten Lebensumstände und Verhaltensmuster, die erst dazu geführt haben ist ganz sicher nicht die Lösung! Es gibt immer eine Möglichkeit auf Veränderung, viele gesunde Maßnahmen und einen positiven persönlichen Weg in eine andere Richtung.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

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