Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 23. Juni 2021
Kosmetik- und Pflegeprodukte im Allgemeinen sollten für den Körper eigentlich unschädlich sein. Im Idealfall tragen sie sogar aktiv dazu bei unser Hautbild zu verbessern und unser größtes Organ gesund zu halten.
Leider besteht ein Großteil der konventionellen Kosmetikprodukte aus einer Zusammensetzung verschiedener mehr oder weniger bedenklicher Chemikalien, die nicht nur zu Schäden an der Haut, sondern im schlechtesten Fall sogar zu bleibenden gesundheitlichen Folgen für den gesamten Körper führen. Diese Folgesymptome können von einfachen Hautreizungen, Allergien, bis hin zu einem höheren Krebsrisiko und der Schädigung des Erbguts reichen.
Selbst häufige und leichte Erscheinungen wie z.B. Hautunreinheiten, werden nicht selten durch ungeeigneten Inhaltsstoffe hervorgerufen, die dazu führen können, dass die Poren verstopft werden.
Es ist nicht selten, dass auch teuer Kosmetik – der Preis ist kein grundlegendes Qualitätsmerkmal! – zu Rötungen, Pickeln, Hautveränderungen oder gar allergischen Reaktionen bis hin zu Schwellungen, nässenden Bläschen und Pusteln führt.
Wenn man bedenkt was im überwiegenden Teil der Kosmetika und Pflege an unterschiedlichen Chemikalien enthalten ist, dann ist dies nicht verwunderlich.
Welche bedenklichen Inhaltsstoffe können in den Kosmetik- und Hautpflegeprodukten beigemischt worden sein?
Chemikalien, die insbesondere der konventionellen Pflege hinzugefügt werden, kommen hauptsächlich aus den Gruppen der Konservierungsstoffe, synthetischen Farbstoffe, Weichmacher, dem künstlich modifiziertem Glycerin, Paraffinen sowie Industrie- und Erdöl-Derivaten.
Typisch sind aber auch Tenside, um die Reinigungskraft der Artikel zu verbessern sowie Silikone, UV-Filterstoffe, Schweißhemmer und Emulgatoren. Letztere werden eingesetzt damit sich die verschiedenen Inhaltsstoffe überhaupt miteinander zu einem Endprodukt verbinden können.
Die gilt vor allem im Fall von wässrigen Lösungen und Fetten, die sich sonst überhaupt nicht miteinander verbinden könnten. Ein einfaches Experiment mit etwas Sonnenblumenöl und Wasser in einem Glas macht dies schnell deutlich.
Man kann die beiden Flüssigkeiten schütteln wie man will, das Fett wird an die Oberfläche getrennt vom Wasser zurückfliesen. Mit einem Emulgator, im besten Fall einem natürlichen Stoff, wird dieser Vorgang unterbunden und alles wird zu einem homogenen Gemisch (Emulsion). Daher auch der Name „Emulgator“
Die gesundheitlich bedenklichsten Zusatzstoffe und Wirkstoffe in „Pflegeprodukten“ im Überblick
Einige der folgenden Zusätze sind wissenschaftlich bereits mehrfach als gesundheitsschädlich nachgewiesen worden und dürfen trotzdem weiter enthalten bleiben, wenn auch zum weit größeren Teil in gesetzlich verpflichtenden, zugelassenen Höchstmengen.
Bei vielen des inzwischen mehr als 8000 Zusätze umfassenden Chemiepools für Kosmetik und „Pflege“ sind die kurz und vor allem langfristigen Wirkungsweisen und Folgen für die menschliche Gesundheit nicht einmal vollständig erforscht und teils höchst umstritten.
Ich schreibe das Wort „Pflege“ hier bewusst in Anführungszeichen, denn meiner Meinung nach ist der Begriff bei derartig schädlichen bzw. umstrittenen Zusätzen völlig fehl am Platz.
Viele der folgenden Chemikalien, die sich in den Produkten wiederfinden, sind auch in der Haarpflege im Einsatz. Hier habe ich bereits vor einiger Zeit einen Artikel zu dem Thema Giftstoffe in Shampoos geschrieben.
Leider immer noch sehr beliebt sowohl in Kosmetika als auch in Hautpflegeartikeln sind folgende umstrittene und teils hoch Allergene sowie aktiv schädliche Inhaltsstoffe für Mensch und Umwelt:
Höchst bedenkliche Konservierungsmittel, insbesondere Parabene
In nahezu jeder Kosmetik sind Konservierungsstoffe enthalten. Diese können relativ harmlos sein, aber auch allergene oder hautagressiver Wirkung in Form von direkten oder verzögerten Reiz-Reaktionen zeigen.
Für ihre stark antimikrobielle und antifugale Wirkung sind Parabene bekannt. Parabene gehören zu den Konservierungsmitteln und sind recht vielfältig am Markt vertreten. Sie sind preiswerte, synthetische Beigaben die ihren Zweck hochwirksam erfüllen, jedoch gleichzeitig auch im dringenden Verdacht stehen hormonell auf den Körper zu wirken, krebserregend zu sein und zu Langzeitschäden an der Gesundheit zu führen.
Auch umstritten und relativ aggressiv zur Haut, befinden sich unter den Konservierungsstoffen: Methylisothiazolinone und Formaldehyd, auch Formalin oder „mnm“ abgekürzt. Letzteres möchte man am liebsten schon nicht als Wohngift in seinen Möbeln haben, schmiert es sich aber unwissend auf die Haut.
Aluminiumsalze/Aluminiumpulver
Inzwischen gibt es vor allem bei den Deodorants immer mehr Produkte ohne Aluminiumgehalt und auch selbst gemachte Deos können problemlos darauf verzichten und dabei trotzdem für mehr als 24 Stunden sicheren Geruchsschutz bieten.
Aluminium, besser gesagt „Aluminiumsalze“ halten zwar den Schweiß gut zurück, sind aber auch eine unnötige, zusätzliche Aluminiumbelastung für den Körper und letztendlich auch nach jeder Nutzung für die Umwelt und das Grundwasser.
Die Studienlage ist hierzu umstritten, von Alzheimer- und krebsauslösend bis hin zu „harmlos“ ist alles dabei. Fakt ist jedoch, das man den Stoff überhaupt nicht braucht und sich damit auch keinem Gesundheitsrisiko oder der damit einhergehenden Umweltverschmutzung aussetzen muss.
Tenside – Sodium Lauryl Sulfat + PEG
Den Begriff „Sodium Lauryl Sulfat“ findet man immer noch sehr häufig auf den Verpackungsangaben. Es ist ein stark schäumendes und hervorragend reinigendes Tensid, das in seiner Wirkung unbestritten gut ist.
Wesentlich umstrittener sind im Gegensatz dazu jedoch seine kurz- und langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit. Der Stoff wirkt zudem vor allem bei empfindlicheren Personen stark reizend für die Haut.
Früher kam es bei diesem Chemiereiniger auch zu Verunreinigungen mit Dioxan. Der Stoff wird inzwischen jedoch besser kontrolliert, auch gehen einige Hersteller zu einer Reduktion oder einem Ersatzstoff über.
PEG (Polyethylenglykol) gehört ebenfalls zur Tensid Gruppe. Es ist vor allem wegen seiner möglichen erbgutschädigenden und krebserregenden Wirkung in der Diskussion.
Synthetische Farbstoffe
Hierunter fallen viele Farbstoffe die aus Erdöl-Derivaten, Nanoteilchen und synthetischen Pigmenten hergestellt werden.
Einige befinden sich in Zahnpasta oder sogar direkt und legal im Essen. Titandioxid (Lebensmittelzusatzstoffnummer E171) und Azofarbstoffe sind besonders beliebt.
Es gibt kaum ein weißeres Weiß als das von Titandioxid und die intensiven Farben auf Erdölbasis, gewonnen durch Azokopplung, finden sich in Schminke und Ostereierfarbe oder eben wie das erwähnte Titandioxid in der Wandfarbe für Tapete und Fassade wieder.
Gerne werden sie auch als „Lebensmittelecht“ bezeichnet. Abgerundet mit Aluminium ergeben sie einen wunderbaren Glanz. Das ist weder förderlich für die Gesundheit, noch für die Umwelt und einfach unnötig!
Künstliche UV Filter
Sonnencreme soll eigentlich vor Hautkrebs schützen und auf keinen Fall in den Hormonhaushalt eines Menschen eingreifen.
Mit Stoffen wie Ethylhexyl Methoxycinnamate oder Benzophenone schmiert man sich jedoch hormonverändernde Substanzen direkt auf die Haut, teils stehen diese unter krebsverdacht.
Zusätze im Nanobereich von Titandioxid haben ebenfalls die Möglichkeit in den Körper einzudringen. Einige Stoffe können nach einiger Zeit auf der Haut und vor allem nach mehrmaligem Anwenden – wie es im Sommer relativ normal ist – im Blut nachgewiesen werden.
Als Alternative bieten sich mineralische Sonnencremes auf Basis von Naturkosmetik an.
Weichmacher (Phthalate)
Leider immer noch sehr häufig im Einsatz und sowohl für die Gesundheit als auch die Umwelt äußerst schädlich sind Weichmacher, die ebenfalls hormonell wirksam sind.
Zudem bleiben sie nachhaltig in unseren Gewässern und können nur sehr langsam abgebaut werden.
Silikone
Diese sind zwar nicht hormonverändernd, führen aber neben den möglichen gesundheitlichen Folgen vor allem bei empfindlichen Personen zu ernsthaften Umweltschäden und sind für Wasserorganismen und Bakterien eine Katastrophe.
Die Abbauzeit beträgt etliche Jahre und zusammen mit den vielen anderen Giftstoffen werden sie weltweit täglich tonnenweise vom Körper gewaschen und den Abfluss heruntergespült, weshalb sie sich letztendlich im Wasserkreislauf immer höher anreichern.
Weitere unnötige und bedenkliche Inhaltsstoffe für Kosmetika
Zu guter Letzt noch ein kurzer Hinweis zum Thema künstliche Aromastoffe und Mikroplastik.
Beide Inhaltsstoffarten sind völlig unnötig und sowohl gesundheitlich nicht vorteilhaft, als auch ein ernstzunehmendes Umweltproblem.
Mikroplastik reichert sich noch langfristiger im natürlichen Kreislauf als Silikone oder Parabene an und wird über die Nahrungskette in Mirko- und Nanoform wieder auf unseren Teller gebracht.
Gerade Mikroplastik gehört aus meiner Sicht sofort weltweit verboten!
Wissenswert!
Allein die folgenden acht in ihrer hormonverändernden Wirksamkeit höchst umstrittenen Stoffe kommen für sich allein genommen in über 45 Tsd. Kosmetik und Pflegeprodukten vor! (Quelle: Bund offizielle Studie veröffentlicht zum Thema Kosmetikprodukte und ihr Einfluss auf das Erbgut durch verschiedene Kosmetikzusätze. Das pdf kann kostenlos gelesen werden)
- Methylparaben
- Propylparaben
- Ethylparaben
- ButylparabenEthylhexyl
- Methoxycin-namate
- Butylhydroxyanisol BHA
- Resorcinol
- Benzophenone-1
Diese acht Stoffe sind nur ein winzig kleiner Ausschnitt des Gesamtumfangs der zugelassenen Inhaltsstoffe!
Fazit:
Einfache Kosmetik, wie z.B. Deodorants kann man ganz leicht selbst herstellen. Für alles was man sonst zukaufen möchte, kann man problemlos Alternativen im Bereich der Naturkosmetik finden, die ohne diese gesundheitsgefährdenden und umweltschädlichen Inhaltsstoffe auskommen.
Es ist erschreckend das immer mehr dieser Stoffe zugelassen werden, für die es weder ausreichende Langzeitstudien am Menschen noch eine Umweltverträglichkeitsanalyse und eine Betrachtung der Langzeitfolgen auf Flora und Faun gibt.
Gerade in den Industrieländern sinkt die Zeugungsfähigkeit von Paaren jeder Altersgruppe von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer deutlicher. Ist das ein Wunder bei dem ganzen Gift das wir uns unbewusst oder gar freiwillig täglich auf die Haut schmieren, über das Trinkwasser aufnehmen oder sogar ohne es zu wissen essen?
Natürlich kann ein Einzelner nicht von heute auf morgen das ganze System ändern. Doch wenn jeder allein schon damit anfängt sich solche Chemikalien nicht mehr zu kaufen und auf die Haut aufzutragen, sich damit die Zähne zu putzen und sich zu Schminken, dann hat man den ersten wichtigen Schritt für seine eigene Gesundheit und die Umwelt bereits getan.
Auch ganz wichtig ist die Aufklärung. Klärt andere Menschen darüber auf was sie da auf ihre Haut schmieren, sich abends beim Zähneputzen in den Mund stecken oder gar essen und trinken. Jeder der bei diesem ungesunden Kreislauf für Mensch und Umwelt nicht mehr mitmacht ist ein Gewinn für die Zukunft.
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