Sind basische Körperpflegeprodukte sinnvoll?

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 13. August 2019

Neben der basischen Ernährungslehre die aus dem Alternativbereich stammt, rückt nun auch zusehends die basische Körperpflege in den Fokus der gesundheitsbewussteren Bevölkerung. Es handelt sich hierbei um eine Art der Haut- und Haarpflege, die noch bis in die 1970er Jahre im Grunde den Standard bei nahezu allen Pflegeprodukten bildete. Dieser Standard basierte hauptsächlich auf leicht basenüberschüssigen Seifen. Die alkalischen Seifenprodukte wurden im Prinzip von Geburt an bis ins hohe Alter als Grundlage zu Reinigung und somit auch Ganzkörperpflege verwendet, ehe die modernen Reinigungs- und Pflegemittel mit neutralem PH Wert in Mode kamen.

Die neueren Errungenschaften der Kosmetikindustrie sollen den Säureschutzmantel der Haut schützen und dabei vor allem intensiv reinigen, Fette entfernen, das Haar glänzend machen und die Struktur sowie das Volumen verbessern. Meist werden sie jedoch dabei von etlichen synthetischen und gesundheitlich bedenklichen Chemikalien unterstützt.



Viele dieser Mittel tragen massiv den natürlichen Fettfilm und Schutzmechanismus der Haut ab und stören ihren PH Wert. Die Haut erholt sich davon nicht innerhalb von wenigen Minuten, ganz im Gegenteil, es dauert mehrere Stunden oder sogar Tage bis die Hautoberfläche wieder ihr Gleichgewicht und eine akzeptable Rückfettung erlangen kann.

Durch den Einsatz vieler konventioneller Pflegeprodukte, nimmt die Belastung der Haut und des gesamten Körpers aufgrund unzähliger Zusatzstoffe zu, die bei der Herstellung dieser Pflege- und Reinigungsmittel oft in großem Umfang verwendet werden. So gibt es etliche bedenkliche Stoffe in Duschgels und Shampoos, die weder auf der Haut noch in den Haaren eines gesundheitsbewussten Menschen etwas zu suchen haben!

Ist die Haut und ihr natürlicher PH Wert basisch?

Nein, die Haut hat einen leicht sauren PH Wert von durchschnittliche 5,5 mit geringen individuellen Abweichungen. Wasser hat zum Beispiel einen neutralen PH Wert von 7. Alles darüber wird im ansteigenden Grad als basisch oder auch „alkalisch“ bezeichnet. Unser Blut liegt mit einem Wert von durchschnittlich 7,4 im leicht basischen Bereich. Andere Organe wie der Magen oder der Dickdarm liegen wiederum im leicht sauren Bereich.

Ein Mensch ist somit nicht durch und durch basisch oder sauer. Beides wären katastrophale Zustände für den Organismus. Eine Übersäuerung des Blutes (Azidose) endet im Extremfall sogar tödlich. Ein basischer Magen könnte hingegen nichts verdauen.

Warum sollte man dennoch für die leicht säureüberschüssige Hautoberfläche eine basische Körperpflege verwenden?

Es hat nicht nur einen praktischen Sinn, dass unsere Haut von einem Säureschutzmantel umgeben ist. Die Haut schützt sich damit selbst und den Körper vor Krankheiten, diversen unerwünschten Bakterien, Pilzen und Schadstoffen. Gibt man nun eine alkalische, d.h. basische Körperpflege hinzu, dann werden Teile der Säuren neutralisiert. Die Haut hat also das Bedürfnis den natürlichen Säureschutzmantel wieder zu erneuern.

Ein großer Zweck der Haut ist ihre Aufgabe als Entgiftungsorgan. Über die Poren scheidet unsere Haut permanent allerhand Schadstoffe aus. Viele Dekaden war die natürliche basische Hautpflege dabei ein Unterstützer, denn sie sorgte dafür, dass im Gegensatz zu den heutigen meist übertrieben stark reinigenden und im PH Wert neutralen bis sauren Pflegemitteln die Haut schonender von Schmutz und Fremdstoffen befreit wurde.

Die basische Reinigung sorgt dafür, dass die Haut sanft gereinigt wird, sich ihr Säureschutzmantel ständig erneuert und über die Poren, Talk- und Schweißdrüsen die Schadstoffe leichter ausgeschieden werden können. Sie trocknet zudem die Hautoberfläche nicht so schnell aus.

Neutrale oder säurehaltige Produkte reizen häufig die Haut. Die Hautoberfläche wird angegriffen, der PH Wert kommt durcheinander, die Haut hat Probleme sich zu regulieren und sich zu regenerieren, was den Einzug von Pilzen, Bakterien oder Hautausschlägen sowie Ekzemen fördern kann. Die übertrieben scharfen und aggressiven Hautpflegeprodukten schädigen die Haut durch die häufige Beimischung von oftmals bedenklichen Chemikalien nachhaltig.


Die basische Hautpflege soll zudem die Talgdrüsen zur Rückfettung der Haut stimulieren und den ständigen Wiederaufbau des natürlichen Säureschutzmantels, was die Ausscheidung von Schadstoffen begünstigen kann. Im Falle der Rückfettung der Haut und einem besseren Hautbild kann ich aus eigenen Erfahrungen ebenfalls Positives berichten…

Basische Körperpflege – Meine eigenen Erfahrungen

Ich bin vor über einem Jahr eher zufällig auf das Thema gekommen, da ich mich zu dieser Zeit von meinem letzten konventionellen Pflegeprodukt verabschiedet hatte, das nicht auf Basis von reiner Naturkosmetik war. Ich hatte auf der Suche nach einer Alternative mehrere Naturkosmetikhersteller durchprobiert und bin am Ende mehr oder weniger zufällig auf ein basisches Duschgel gestoßen.

Die basischen Eigenschaften waren mir am Anfang nicht wichtig. Ziel war es keine Giftstoffe mehr in meiner Pflege zu haben, die sowohl die Gesundheit als auch die Umwelt schädigen. Die Auswirkungen auf die Haut waren allerdings darüber hinaus sehr positiv. Abgesehen davon, dass ich meine Haut nicht mehr mit synthetischen Chemikalien belastete, konnte ich auch einen direkten Vergleich zu einem nicht basischen Pflegeprodukt, ebenfalls aus dem Bereich der Naturkosmetik und desselben Herstellers ziehen.

Beide Produkte wirkten sich nach kurzer Zeit bereits deutlich besser auf meine Haut aus, als die konventionelle Pflegekosmetik die ich zuvor nutzte. Meine Haut wurde wesentlich reiner von Pickeln und entzündlichen Prozessen, zudem fühlte sie sich auch besser an und die natürliche Fettschicht der Haut verbesserte sich ebenfalls zunehmend, ohne dabei zu überfetten. Die basische Duschgelvariante zeigte jedoch bei mir einen zusätzlichen, merklich positiven Effekt auf die Feuchtigkeit und gleichmäßige Verteilung des natürlichen Fettfilms. Heute benutze ich für die Pflege und Reinigung meiner Haut nur noch Naturkosmetik mit basischen Eigenschaften, insbesondere als Duschgel.

Woraus es wirklich bei der Hautpflege ankommt

Es ist vor allem aus gesundheitlicher Sicht äußerst wichtig, dass die Pflegeprodukte Inhaltsstoffe enthalten, die so naturnah wie möglich ausgewählt wurden. Synthetische Tenside, Mikroplastik, hormonverändernde Weichmacher, aggressive Konservierungsstoffe und Silikone sowie Parabene haben meiner Meinung nach nicht nur der Gesundheit zuliebe definitiv nichts in einem guten Kosmetikprodukt egal welcher Art zu suchen, sondern auch aus Sicht der Umwelt.

Das Hautprobleme, Allergien und Umweltverschmutzung durch einen Großteil der konventionellen Produkte zunehmen, ist bei den Giftstoffen die teils damit an den Körper und in die Natur gelangen kein Wunder. Über das Abwasser landen diese dann in den Flüssen und werden bis ins Meer getragen. Hier sorgen sie für Krankheiten, Entzündungen (z.B. bei Muscheln) sowie weiteren massiven Folgeschäden für Flora und Fauna. Am Ende kommen sie dann wieder über die Nahrungskette durch Feldbewässerung und Fischfang zurück auf den Teller.

Meine Entscheidungskriterien für den Kauf einer guten Körperpflege sind daher:

  • Keine bedenklichen Zusatzstoffe in Bezug auf Gesundheit und Umwelt
  • Kein Mikroplastik!
  • Idealerweise basische Pflegeprodukte wählen

Die Haut ist nicht undurchlässig für Fremdstoffe über die Kosmetik und Körperpflege!

Die Haut lässt zwar als Schutzbarriere nicht alle Fremdstoffe durch, doch ist sie definitiv nicht undurchlässig und agiert mit der Umwelt im Austausch. Gerade deshalb sollte man sich genau ansehen, was man sich gegebenenfalls über die Kosmetikprodukte so alles auf seinen Körper aufträgt. Weichmacher, PAK, Nanoteilchen und selbst einige gesundheitsschädliche Bestanteile aus Sonnencremes können problemlos die Haut passieren und dann über die Blutbahn im ganzen Körper verteilt werden.

Fazit:


Wer seine Körperpflege von konventionellen Produkten auf eine nachhaltige und sanfte Naturkosmetik umstellen möchte, der kann auch direkt die basische Variante davon in Erwägung ziehen. Ich bin persönlich seit meiner Umstellung gut mit diesen Pflegeprodukten gefahren und nutze sie daher auch heute noch. Der eigenen Gesundheit und auch der Umwelt zuliebe, sollte man sich vor jedem Produktkauf unbedingt über die genauen Inhaltsstoffe der Pflege- und Körperreinigungsmittel informieren. Wer diese Zusätze einmal genauer unter die Lupe genommen hat und auch persönlich Nachforschungen über diese teils sehr bedenklichen Chemikalien betreibt, der wird die meisten konventionellen Pflegeprodukte nicht mehr freiwillig nutzen wollen.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

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