Was ist der Unterschied zwischen Maronen und Kastanien und welche schmecken besser?

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 12. Oktober 2022

Jedes Jahr zur Herbstzeit kommt bei vielen die Frage auf „Was ist eigentlich der genaue Unterschied zwischen Kastanien und Maronen?“ Der Unterschied liegt natürlich nicht nur im Geschmack, sondern auch hauptsächlich in der Größe, Form und Herkunft.

Für viele Gourmets gilt die Marone der „einfachen“ Esskastanie, oder „Keschde“ wie man bei uns in der Pfalz auch gerne im Dialekt sagt als geschmacklich überlegen und hochwertiger. Stimmt das? Schmeckt eine Marone wirklich besser als eine Kastanie und wie gesund sind beide Sorten überhaupt?



Mein YouTube Video aus dem Pfälzer Wald mit „Keschde“ (Esskastanien) und Maronen + Erklärung zum Unterschied und ergänzenden Informationen:

Der grundlegende Unterschied zwischen einer Marone und einer Kastanie:
Man müsste eher sagen Unterschiede. Einige erkennt man auf den ersten Blick, Maronen sind im Vergleich zu Kastanien:

  • deutlich größer
  • runder in der Form
  • mit höherem essbarem „Frucht“-Anteil versehen

Von diesem direkt sichtbaren Unterschieden abgesehen sind sowohl Maronen als auch „normale“ Esskastanien, welche man im Wald finden kann unter der großen Familie der „Kastanienbäume“ zusammengefasst und somit verwandt. Kastanien gelten übrigens als „Nüsse“ auch wenn kaum jemand zu einer Esskastanie „Nuss“ sagt. Die Verwandtschaft der beiden Sorten ist also gleich, der Unterschied ist jedoch, das es sich bei der Marone um eine speziell gezüchtete Art der Edelkastanie handelt, die nicht nur deutlich größere Kastanien abwirft, sondern auch mehr Aroma entwickelt und sich allein schon auf Grund ihrer Größe viel besser schälen lässt als die kleinen Esskastanien. Die Herkunft und der Anbau der Maronen-Bäume ist eher im südlichen und westlichen Teil Europas allen voran Italien und Frankreich ausgeprägt. In Deutschland sind die Bäume vor allem in der Pfalz beheimatet. Kastanien mögen es wärmer, weshalb sich ihr wilder Bestand Richtung Norden deutlich verringert bzw. nördlich Europas ganz ausbleibt.

Nicht jede Kastanie ist eine Esskastanie!
Es gibt fast zwei Dutzend verschiedene Arten von Kastanienbäumen, wovon die meisten jedoch nicht essbare Kastanien-Nüsse produzieren. Rosskastanien egal ob die normale oder die rote Sorte sind leicht giftig und sollten auf gar keinen Fall gegessen werden!

Was passiert wenn man Rosskastanien und andere nicht essbare Sorten verzehrt?
Auch wenn Rosskastanien nicht sofort „tödlich“ wirken, so werden doch sehr schnell nach dem Verzehr erste negative Symptome bemerkbar, weswegen man Rosskastanien und andere nicht essbare Kastaniensorten auf keinen Fall verzehren sollte. Diese Symptome sind unter anderem:

  • Starke Bauchschmerzen
  • Krämpfe
  • Heftige Übelkeit
  • Starkes Erbrechen
  • Schwindel und Kreislaufprobleme

Je nach aufgenommener Menge kann der Konsum von Rosskastanien auch zu schlimmeren Reaktionen führen! Also sollte man sie lieber zum Kastanienmännchen basteln oder ähnliches verwenden. Auch für „Mutproben“ eigenen sie sich absolut nicht! Sie sind definitiv giftig und sollten vor allem nicht ohne Aufklärung an Kleinkinder zum spielen gegeben werden!


Was schmeckt besser, Maronen oder Kastanien?
Die meisten Konsumenten würden wohl klar die Marone, also die Königin der Edelkastanien bevorzugen, allerdings ist der Geschmacksunterschied nicht extrem im Vergleich zur normalen Kastanie, die vor allem in der Pfalz in vielen Wäldern zu finden ist. Die Marone schmeckt jedoch schon etwas aromatischer und ist eben auch leichter zu schälen. Der Preis von Maronen ist natürlich höher als die der Kastanien die man wenn man etwas Arbeit aufbringt sogar kostenlos im Wald in rauen Mengen zum Eigenverzehr sammeln kann. In einer Pfälzer „Keschde Supp“ zu hochdeutsch „Kastanien Suppe“ gehören nun mal die Kastanien aus dem Wald. Die Kastanien Suppe ist übrigens eine tolle Empfehlung der Pfälzer Küche und in einigen guten Kastanien-Rezepten* zu finden.

Sind Kastanien oder Maronen gesünder?
Sowohl die Esskastanie als auch die Marone sind gleichermaßen gesund, die Hauptbestandteile beider Sorten sind vor allem:

  • Eiweiße
  • Kohlenhydrate
  • Ballaststoffe
  • Hochwertige Fette (weniger als Nüsse)
  • Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium, Phosphor, sowie Kupfer und Mangan
  • Viele Vitamine, vor allem A, C und E sowie viele B-Vitamine

Wie sollte man am besten Kastanien und Maronen lagern?
Die Lagerung sollte weder zu warm noch zu kalt erfolgen, ideal ist ein Keller, am besten in einer dunklen Ecke. Ganz wichtig ist allerdings das die Kastanien nie feucht sein sollten während der Lagerung, sonst droht schnell Schimmelbildung! Man sollte außerdem frisch gesammelte Kastanien möglichst flach ausbreiten, damit sie gut belüftet sind. Maximal zwei bis drei Schichten übereinander sollten nicht überschritten werden, wenn man eine längere Lagerdauer vorsieht und die Bedingungen hierfür nicht ganz optimal sind.

Machen Maronen und Kastanien dick?
Das man dick und fett von Kastanien und Maronen wird halte ich für schwer möglich. Zum einen sättigen die gesunden Nüsse recht schnell, was die Aufnahme von hohen Mengen verhindert, zum anderen liegen sie trotz ihres Stärkegehalts und ihres erhöhten Kohlenhydratanteils bei moderaten gut 210 kcal pro 100 Gramm. Die Kastanien haben in der Regel aber deutlich weniger Fett als andere Nusssorten. Der Fettgehalt liegt hier unter 2-2,2 %! Der Gesundheitswert der Maronen und Kastanien überwiegt durch seine vielen Vitamine und reichhaltigen Mineralien allen voran Kalium deutlich.

Wie erkenne ich ob die Maronen und Kastanien noch frisch und gut sind?
Der einfachste Weg ist sie leicht zu drücken. Je weiter die Schale nachgibt desto ausgetrockneter sind sie. Hat sich zwischen Schale und Fruchtkörper ein sehr großer Hohlraum gebildet, oder knackt die Schale sogar schon bei leichtem Druck, dann sind die Maronen bzw. Kastanien wohl leider schon zu alt und ausgetrocknet.

Wo kann man gut Kastanien im Wald sammeln?
Ein ideales Gebiet zum Kastaniensammeln ist die Pfalz. Am besten man geht Richtung Neustadt Weinstraße, dort gibt es den sogenannten „Keschde Weg“. Hier gibt es mehrere Tausend Kastanienbäume dicht an dicht. Der Geheimtipp ist hier die Gegend um das Neustadter Schützenhaus, oder den Weg zum Hambacher Schloss.


Fazit:
Der Unterschied zwischen Maronen und Kastanien ist gar nicht so groß, Fakt ist, beide Sorten sind sehr gesund und vielseitig einsetzbar. Maronen sind in der Regel etwas aromatischer im Geschmack und leichter zu schälen. Da man sie nur sehr selten im Wald „gratis“ zu sammeln findet, sind sie im Preis natürlich deutlich teurer als einfache Esskastanien.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

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