Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 6. März 2019
Wo gegenwärtig über gesunde Ernährung gesprochen wird, zählt das sogenannte „Superfood“ zu den wichtigsten Schlagworten. Mit dem Wort werden Lebensmittel bezeichnet, sich auf das persönliche Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit besonders positiv auswirken sollen. In der Regel bieten diese Lebensmittel einen hohen Gehalt an vielen verschiedenen Nährstoffen, insbesondere Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. So manches Superfood bringt zudem positive Wirkungsweisen auf Körperfunktionen wie z.B. die Verdauung mit sich. Es muss jedoch nicht immer ein möglichst exotisches Superfood sein, um einen positiven Beitrag zur Gesundheit bzw. zu einer gesunden Ernährung leisten zu können. Es gibt etliche einheimische Superfoods die unter den Exoten schon fast langweilig klingen wie z.B. die Brennnessel, der Löwenzahn, einfache Leinsamen die geschrotet wurden oder auch Pilze wie die Krause Glucke oder im Norden Deutschlands frisch gesammelter Queller. All diese Superfoods stehen den ausländischen Importen in nichts nach, jeder Kulturkreis kennt seine eigenen „Supernahrungsmittel“.
Superfoods bieten viele Nährstoffe und haben teils sogar positive Auswirkungen auf den Körper
Um einen wissenschaftlichen Begriff handelt es sich beim Wort Superfood keineswegs. Entsprechend gibt es auch keine verbindliche Definition, die exakt festlegt, was diese Nahrungsmittel enthalten müssen um als ein solches „Superfood“ zu gelten. Meist enthalten die Nahrungsmittel jedoch ein Vielfaches an unterschiedlichen Nährstoffen oder gezielt auch einzelnen Nährstoffkonzentrationen die wesentlich höher sind als es der Durchschnitt der Nahrungsmittel bieten kann. Der gezielte Kauf oder das Sammeln von Superfoods kann deshalb auch als Nahrungsergänzung zur Aufbesserung des Nährstoffhaushalts genutzt werden, anstelle auf künstliche Vitamin- oder Mineralstoffpräparte zu setzen. Die Nahrungsmittel versorgen den Körper als Ergänzung zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung mit vielen Vitaminen, Mineralien und einigen wichtigen Spurenelementen sowie je nach Superfood auch mit einer guten Portion Ballaststoffen und vielen wichtigen sekundären Pflanzenstoffen. Vor allem Samen wie z.B. Chia Samen, Leinsamen oder auch Sesam liefern darüber hinaus einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Diese wichtigen Omega-3-Fettsäuren können vom Körper selbst nicht hergestellt werden. Außerdem sind sie dazu in der Lage, freie Radikale zu binden. Das bedeutet, dass der Stoff helfen könnte im gewissen Rahmen Krebs vorzubeugen und den natürlichen Alterungsprozess leicht bremst. Auch viele der bereits gut erforschten sekundären Pflanzenstoffe können einen sehr positiven Beitrag zur Gesundheit leisten. Im Bereich der Algen, insbesondere bei den sogenannten „Afa Algen“ wie Chlorella und Spirulina und vielen weiteren Arten, gibt es inzwischen ein umfassendes Sortiment an Nahrungsergänzungen auf dem Markt. Um wahre Wundermittel handelt es sich bei den Superfoods allerdings nicht und einen Arzt können sie im Falle einer Krankheit oder zur Selbsttherapie auch nicht ersetzen. Der positive Effekt aber, den die Nahrungsmittel bei der Unterstützung einer gesunden Lebensweise haben können, steht außer Frage.
Chia Samen das wohl bekannteste Superfood aller Zeiten
Eines der beliebtesten und bekanntesten Beispiele für Superfood sind Chia Samen zu denen ich vor etwas längerer Zeit auch einen passenden Beitrag veröffentlicht habe. Dass sie gegenwärtig so breit diskutiert werden, hat auch mit der besonderen Geschichte dieser Samen zu tun, laut dieser sollen sie vor Jahrtausenden schon von den Indios in Lateinamerika genutzt worden sein. Die Azteken sollen die Samen zunächst ihrem Adel und dem Militär vorbehalten haben. Dem Nahrungsmittel wurde eine Kraft spendende Wirkung auf vielen Ebenen zugesagt. So sollte es nicht nur den Bauch sättigen, sondern auch die Muskeln stärken und sogar die Potenz fördern. Auch wenn Chia Samen wirklich sehr gesund sind, wurde diese Geschichte sicherlich auch etwas aufgebauscht um den Verkauf zu fördern. Im Fall der Chia Samen kommt jedoch tatsächlich eine gute Kombination vieler Nährstoffe mit positiven Eigenschaften auf die Verdauung zusammen, die den Samen zurecht den Titel „Superfood“ tragen lassen. Die Samen können das Neunfache ihres eigenen Gewichts an Wasser aufsaugen. Sie quellen auf und sorgen dafür, dass Konsumenten über eine lange Zeit einen vollen Magen haben und satt sind. Langsam aber kontinuierlich geben sie viele gute Nährstoffe an den Körper ab. Auch Hochleistungssportler haben die Samen deshalb für sich entdeckt. Doch Vorsicht, die 15g Verzehr-Empfehlung für Chiasamen pro Tag und der Hinweis viel Flüssigkeit beim Verzehr aufzunehmen tragen die Samen nicht zu Unrecht!
Weitere bekannte Beispiele von Superfoods
Neben den Chia Samen werden beispielsweise auch das Moringa-Pulver, die Goji-Beere, Heidelbeeren, bestimmte Pilze und viele weitere Gräser, Pflanzenbestandteile und Früchte als Superfood gehandelt, einige davon wie der eingangs erwähnte Queller, die Krause Glucke oder auch die Brennnessel lassen einfach und kostenlos selbst sammeln. Viele der Superfoods können auf ganz unterschiedliche Weise verwendet werden. Man kann damit z.B. sehr effizient den Nährstoffgehalt eines Müslis zum Frühstück aufbessern oder auch mit einer einfachen Knabberei von Nüssen, insbesondere ein paar weniger Paranüsse bereits am Abend den gesamten Selenbedarf des Tages stillen. Siehe dazu auch diesen ausführlichen Beitrag zur Besonderheit der besonders selenhaltigen Nuss Sorte. Andere bereiten sich Smoothies oder Shakes mit Superfoods zu, was sich insbesondere mit Algen und Gräsern anbietet, da es so deren Verzehr leichter macht. Aber nicht nur Rohkost, auch köstliche Desserts lassen sich mit Superfood ergänzen oder Backmischungen damit aufbessern.
Fazit:
Superfood wie die Chia Samen eignet sich ausgezeichnet zur Verbesserung vor allem von flüssiger Nahrung aber auch zum Backen (z.B. Chia Brot und Brötchen). Durch die Samen werden Shakes fester und schon ein kleiner Yoghurt kann über eine lange Zeit satt machen. Kein Wunder, dass dieses Superfood auch zum Abnehmen genutzt wird. Mit Beeren lässt sich wiederum ein frisches Müsli gut ergänzen. Wieder andere Superfoods eignen sich gut für die warme Küche. Wichtig ist jedoch bei allen Superfoods, das sie ohne künstliche Zusatzstoffe gekauft werden! Es bringt nichts, wenn man sich solche Lebensmittel in guter Rohstoffqualität in Form von z.B. Pulvern und Presslingen aus Beeren, Gräsern, Samen oder Pilzen zulegt, wenn diese dann mit Farbstoffen, Fließmitteln oder sonstigen synthetischen Zusätzen behandelt wurden. Das hat mit Natur und positiven Gesundheitswert dann nicht mehr zu tun. Fairerweise muss man aber auch erwähnen, dass nicht alle Zusatzstoffe ungesund oder sogar gesundheitsschädlich sind. Einfaches Calciumcarbonat oder auch völlig natürliche Farbstoffe wie Anthocyane sind teils sogar positiv für die Gesundheit!
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