Ist eine Depression heilbar? – Meine eigenen sehr persönlichen Erfahrungen, Sichtweisen zu Medikamenten und die Dauer der Heilung

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 13. April 2023

Leider hört man immer noch viel zu häufig, dass Depressionen nicht heilbar seien. Auch Sätze, dass man zudem unbedingt Antidepressiva benötigt, um wieder gesund zu werden oder lebensfähig zu bleiben, findet man immer wieder. Ich will mit diesem Beitrag auch auf keinen Fall jemanden seine Medikamente ausreden. Bis auf wenige tatsächliche Behinderungen des Stoffwechsels oder sonstige schwere körperliche Erkrankungen sind Depressionen auf jeden Fall häufig heilbar, oft auch ohne synthetische Psychopharmaka, mit all ihren teils sehr kritischen Nebenwirkungen!

Dies kann ich nach meiner damaligen, schweren Depression aus eigener Erfahrung berichten. Zudem habe ich die Heilung von Depressionen auch persönlich von einigen ehemals Betroffen über deren Heilungsweg praktisch live mitbekommen. Wer heutzutage noch sagt, dass Depressionen generell unheilbar wären, der hat entweder keine Ahnung oder er lügt bewusst.



Wann hatte ich Depressionen und was waren meine Erfahrungen damit?

Zum ersten Mal in meinem Leben, als ich mir wirklich eingestehen sollte, dass ich Depressionen hatte war im Sommer Jahr 2016. Die Depressionen kamen nur einen Monat nach Ausbruch meines damaligen Burnouts. Begleitet wurden sie von vielen psychosomatischen Symptomen, insbesondere auch Schlafstörungen und Angst und Panikattacken.

Meine ärztlichen Diagnosen über diese Zeit waren bezüglich Depressionen sehr unterschiedlich. Von einer schweren Depression, die mir eine Neurologin nach nur 5 Minuten diagnostizierte und direkt mit Antidepressiva behandeln wollte, bis hin zu einer mittelgradigen Depression war alles dabei. Persönlich würde ich es sagen, dass es eine letztendlich über Monate dauernde schwankende Depression zwischen einem mittleren und schweren Grad war.

Synthetische Medikamente kamen für mich zur Behandlung überhaupt nicht in Frage. Was sollten die auch bitte an der Ursache der Depression lösen? Wenn die Ursachen und Probleme noch da sind, wie soll dann eine Depression langfrsitig verschwinden? Als die Ärztin, bei der ich als erstes war (Fachbereich Neurologie und Psychiatrie) dann auch noch den Spruch abließ, dass dies einfach heute ein häufiger Zustand von jungen Menschen ist und ich ohne Bedenken Medikamente bekommen und auch nehmen kann, war für mich der Zug durch.

Motto: „Friss Pillen, dann passt das schon“…. Ich wechselte schleunigst den Arzt und fand einen wirklich guten Doktor, der sich nicht nur viel mehr Zeit für mich nahm, sondern auch die klaren Vorteile einer reinen Psychotherapie propagierte. Natürlich machte ich mich zusätzlich durch intensive Recherche im Internet schlau. Das rettete mir gerade vor den Mitteln, die mir verabreicht werden sollten förmlich den Hintern. Wäre ich nach dem erst besten Arzt nach Hause gegangen, dann hätte ich ein Antidepressiva und ein Schlafmittel bekommen sowie zusätzlich einen Protonenpumpenhemmer gegen mein damaliges heftiges Sodbrennen.

Eine Depression ist nicht einfach nur eine „schlechte Laune“ oder eine „kurze negative Phase“ wie es oft von Außenstehenden gesehen wird. Es ist ein sehr ernstzunehmender psychischer Zustand, mit dem leider nicht immer adäquat umgegangen wird. Ich hatte zu Beginn ein 5-10 Minuten Gespräch bekommen, das Pillenangebot inklusive Rezept der Ärztin folgte daraufhin ganz schnell und danach bekam ich noch ein schönes Zettelchen eines Pharmaherstellers mit Hinweisen zur Krankheit, ebenfalls von der Ärztin in die Hand gedrückt. Auf dem Zettel stand ungefähr der Spruch: „Depressionen sind mithilfe von Medikamenten und unterstützender Psychotherapie gut behandelbar“. Unten in der Ecke ein fettes Logo einer bekannten Firma. Auf dem Zettel der Ärztin stand dann wiederum: „Patient wurde mündlich und schriftlich über das Thema Depressionen aufgeklärt“.

Ich wurde also aufgeklärt? In 5-10 Minuten Gespräch und einem Zettel eines Pharmaherstellers mit natürlich absolut neutraler Meinung zum Thema Depressionen? Ich warf den Zettel zu Hause nach kurzer Zeit in den Müll und besuchte diese Ärztin kein weiteres Mal. Mir ging es nach dem Besuch miserabel, schlechter als zuvor. Das Psychopharmaka Rezept behielt ich noch etwas, ehe es auch im Müll landete, ich war damals einfach sehr verzweifelt und einmal sogar kurz davor in die Apotheke zu gehen und tatsächlich etwas zu nehmen.

Die eigenen stundenlangen, täglichen Recherchen im Netz, über viele Monate hinweg, haben mich unabhängig und wesentlich besser informiert! Aus persönlicher Sicht kann ich nur jedem Betroffenen empfehlen, sich selbst zu informieren und sich Zeit zu nehmen einen wirklich guten Facharzt oder zu Beginn auch Allgemeinmediziner des Vertrauens zu suchen. Vor allem einen Mediziner, der sich viel Zeit nimmt und nicht direkt nach fünf Minuten mit irgendwelchen nebenwirkungsreichen Medikamenten anfängt.

Im weiteren Verlauf hatte ich zwei verschieden Ärzte. Beiden waren sehr freundlich, nahmen sich viel Zeit und untersuchten mich ausführlich. Einer der beiden Ärzte schrieb mich auch direkt krank und befürwortete mein Wunsch in eine psychiatrische Klinik mit Schwerpunkt Hypnose zu gehen. Der andere Arzt macht sehr ausführliche Bluttests. Vitamin D, Magnesium, Kupfer, Selen und andere wichtige Vitalstoffe wurden daraufhin von mir supplementiert. Vitamin D, die B-Vitamine und Magnesium haben mir dabei wohl subjektiv betrachtet am meisten geholfen. Gerade bei Vitamin D können die psychischen Auswirkungen oft sehr groß sein und ein Mangelzustand in der Bevölkerung ist keine Ausnahme, sondern eher der Standard.

Wer mehr zu meinem gesamten Burnout Verlauf wissen möchte, findet auf dieser Homepage über die Suche zum Thema „Burnout“ etliche Beiträge, da hier eine Fortführung sonst zu ausführlich werden würde. Es soll speziell um die Depressionen gehen die ich hatte.

Wie habe ich meine Depression geheilt?

Die Heilung der Depressionen ging über viele Monate – die des Burnouts über zwei Jahre – und bestand nicht einfach aus einer ultimativen Maßnahme oder irgendwelchen einzelnen Nahrungsergänzen, die teils als Wundermittel im Netz angepriesen werden. Bei solchen Versprechungen würde ich direkt die Finger davon lassen. Kauft lieber nach einer genauen Blutanalyse durch einen Arzt, zusatzstofffreie und kontrollierte Nahrungsergänzungsmittel, die ihr dann sinnvoll gegen bestehende Mängel in Absprache und unter regelmäßigen Nachkontrollen nehmen könnt. Alles andere macht keinen Sinn. Auch Seminare oder Trainer, neudeutsch „Coaches“, die Euch die Heilung von Depressionen und Burnout in nur wenigen Wochen oder gar nur Tagen anpreisen, sind aus meiner Sicht äußerst fragwürdig.

Ich habe meine Depressionen und auch mein Burnout mit einer Kombination aus vielen individuellen Maßnahmen geheilt:

  • Mit Weiterbildung und eigener Recherche zu diesem Thema. Setzt dabei bitte auf seriöse Seiten und haltet Euch von irgendwelchen Coaches und Seminaren, die eine Heilung in nur wenigen Tagen versprechen sowie esoterischen Seiten besser fern.
  • Mit einer massiven Reduktion von Stress. Eine Depression und ein ausgewachsenes Burnout brauchen Zeit. Unter sechs Monate Heilungsprozess halte ich persönlich für absolut nicht ausreichend. Ich war damals 10 Monate krank geschrieben und auch danach ging der Heilungsprozess noch weiter. Es war allerdings auch extrem wichtig für die Heilung, sich unverzüglich und so weit es ging aus dem negativen Stress herauszunehmen.
  • Mit zu Beginn häufiger, später und auch heute noch täglicher Meditation.
  • Geht so häufig es möglich ist in die Natur, am besten in den Wald.
  • Macht leichte Bewegung und moderaten Sport, auch Entspannungsübungen wie Yoga, Thai Chi oder Qi Gong können unterstützend helfen.
  • Die Einnahme von spezifischen Nahrungsergänzungsmitteln… Zu Beginn waren es bei mir gut ein Dutzend. Schaut genau darauf, dass diese für Euch auch wirklich sinnvoll sind und ihr über einen entsprechenden Bluttest einen tatsächlichen Mangel nachgewiesen bekommen habt. Heute nehme ich bis auf Magnesium, in Reinform oder über Sango Koralle, Vitamin D, ab und zu einem B Komplex sowie natürliches Vitamin C aus Fruchtpulvern nichts mehr Zusätzliches ein.
  • Sortiere deinen Freunde- und Bekanntenkreis aus, gebe Dich möglichst nicht mehr mit dauerhaft negativen Menschen ab, bei denen keine Änderungen in absehbarer Zeit zu erwarten sind. Das betrifft insbesondere auch Deine Social-Media-Aktivitäten, falls dies auf Dich zutreffen sollte. Suche Dir Freunde und Bekannte die Dich hochziehen, nicht runter.
  • Suche Dir neue Hobbys, fange z.B. an zu Malen oder zu Zeichnen. Selbst das Trommeln und Tanzen oder auch andere künstlerische Tätigkeiten können Dir möglicherweise helfen.
  • Geh in eine gute Psychiatrie, nehme Dir auch bei Bedarf vorher und danach ambulante Hilfe durch einen guten Psychotherapeuten in Anspruch. Ich habe beides genutzt und vor allem der neunwöchige Klink Aufenthalt hat mich sehr viel weitergebracht. Für das Wissen, das ich in der Klinik lernen durfte bin ich sehr dankbar. Ich kann auch heute noch immer wieder positiv darauf zurückgreifen.
  • Ich habe zudem meine Ernährung deutlich umgestellt, um es kurz zu machen, ganz klar in Richtung einer gesunden und vollwertigen Ernährungsweise. Alles was Du isst, wird auch ein Teil Deines Körpers. Ernähre Dich also gesund, wenn Du gesund sein willst bzw. es wieder werden möchtest.

Du siehst, es war nicht eine einzelne Maßnahme, die mir bei der Heilung geholfen hat. Du selbst bestimmst Deine individuelle Geschwindigkeit und Deine persönlichen Maßnahmen, was dann zu einem ebenso individuellen Heilungsprozess führt. Den Weg zur Heilung musst Du aber selbst gehen. Psychiatrien, Therapeuten, Nahrungsergänzungen, Wissensquellen, Ärzte und in manchen Fällen die Unterstützung von Medikamenten allein können Dich nicht heilen. Wenn du bei der Therapie nicht mitmachst und täglich nachhaltig an Dir selbst arbeitest, dann ist ein erfolgreicher Heilungsprozess nur schwer bis gar nicht möglich. Es kommt also maßgeblich auf Dich und Deine Einstellung dazu an!

Sind die Auslöser für Depressionen nur reine Probleme des Hirnstoffwechsels und der Hormonproduktion? – Meine Meinung und Sichtweise

Von seltenen körperlichen Erkrankungen oder Behinderungen einmal abgesehen, sind die meisten Depressionen aus meiner Sicht ganz und gar nicht einfach nur ein Problem des Hormonhaushalts im Gehirn. Natürlich sollte man sich zuvor genau von einem guten Facharzt nach weiteren körperlichen Möglichkeiten diesbezüglich untersuchen lassen, insbesondere auch ganz andere Organe, wie z.B. die Schilddrüse können bei Depressionen ganz deutlichen Einfluss nehmen. Was ist jedoch vor der Hormonveränderung oder direkten Ausschüttung der Botenstoffe im Gehirn zuerst dagewesen, bevor es zu einer solchen Reaktion im Gehirn überhaupt kommt? Der Gedanke, der Glaubenssatz oder die unbewusste Regung auf einen äußeren Einfluss?

Es ging zunächst ein Impuls vom Bewusstsein voraus, dann folgte die Chemie im Gehirn. Ist ein Betroffener ständig nur von negativen Glaubenssätzen, Gedanken, Verhaltensweisen und negativen Umfeldern sowie negativem Stress umgeben, dann ist es doch ganz normal, dass das Gehirn dann nicht mehr eine normale Produktion an Glückshormonen aufrechterhalten wird, sondern das genaue Gegenteil ausgeschüttet -> Stresshormone.

Der Mensch ist wie jedes Lebewesen nicht einfach nur eine chemisch-biologische Maschine, in die man einfach ein paar Medikamente hineinkippt und alles wird wieder gut.

Das menschliche Bewusstsein ist derart komplex, dass es selbst heutzutage mit all der Technologie die zur Verfügung steht noch kein Wissenschaftlicher auch nur ansatzweise nachvollziehen oder gar erklären kann. In den neun Wochen Klinikaufenthalt konnte ich so viel zusätzliches Wissen erfahren. Auch konnte ich die Therapieauswirkungen bei mir und bei meinen Mitpatienten sehen. Allein was z.B. Hypnose alles Positives bewirken kann ist enorm, das gilt auch für Meditation und andere Möglichkeiten die ohne jeglichen zusätzlichen pharmakologischen Einfluss ausgezeichnet wirken können. Auch bekam ich mit, wie Menschen die jahrelang fast nur Psychopharmaka eingenommen hatten endlich Besserung erfahren konnten. Es gab zudem einige erstaunliche Phänomene und Erkenntnisse die ich sammeln durfte. Diese würden den Beitrag aber völlig sprengen und sind zudem sehr persönlich.

Meine gewonnene Sichtweise und mein Wissensstand sagen mir ganz klar, dass die Hormone, das Serotonin, das Dopamin und der gesamte Körper- sowie Hirnstoffwechsel den Gedanken folgt und nicht umgekehrt. Das kann man nun wissenschaftlich und schulmedizinisch anders sehen, aber es ist meine persönliche Meinung und subjektive Erfahrung. Die Gedanken und die äußeren Einflüsse sowie der Umgang mit diesen führen zur Dysbalance im Stoffwechsel und Hormonhaushalt des Gehirns. Abgesehen von tatsächlichen körperlichen Krankheiten oder Behinderungen ist dies aus meiner Sicht nicht umgekehrt der Fall.


Wenn Du natürlich zu lange Zeit einem sehr negativen Umfeld ausgesetzt warst, Deine Glaubenssätze und Gedanken ebenso permanent ins Negative schlagen, dann ist ein übler und ungesunder Kreislauf entstanden. Dein Gehirn arbeitet so praktisch im Depressionsmodus und Deine Hormone sind dadurch aus der Balance geraten. Suche Dir daher professionelle Hilfe. Lass Dir auf dem Weg zur Heilung einer Depression und auch allen anderen psychischen Problemen fachkundige Unterstützung zukommen. Lass Dir vor allem aber genug Zeit mit der Arzt-, Klinik- und Therapeutensuche! Das kann dauern und auch schwierig sein, aber es ist ein essentieller Schritt und mitunter eine der wichtigsten Grundlagen zur Heilung! Wenn Dir eine Person überhaupt nicht zusagen sollte oder Dir kaum Zeit gegeben wird, dann zögere nicht zu wechseln. Es geht schließlich um Dich und Deine Gesundheit.

Wie lange hat es insgesamt gedauert bis meine Depressionen vollständig aufgehört hatten?

Das ist gar nicht so leicht und gut zu greifen. Depressionen sind sehr diffus und von der Intensität, Phasendauer und dem Erleben unterschiedlich. Aber das selbst die leichten depressiven Phasen verschwunden sind hat über 3 Jahre Zeit benötigt.

Burnout und Depression – Medikamente Ja oder Nein, was spricht dafür und was dagegen?

Weltweit gibt eine enorm große Anzahl an verschiedenen Medikamenten gegen psychische Leiden, wie Depressionen, Angst- und Schlafstörungen. Nicht selten werden diese vorschnell verschrieben und bieten aus meiner Sichtweise für sich allein genommen – d.h. ohne weitere sinnvolle Maßnahmen zur Heilung – definitiv keine langfristige Lösung oder gar eine nachhaltige Bearbeitung der psychischen Ursachen an.

Sehr viele Menschen mit Depressionen, Angstzuständen oder Schlafstörungen nutzen nach ärztlicher Verordnung Psychopharmaka, Schlafmittel und andere pharmazeutische Hilfen, um wieder gesund zu werden oder die Symptome zu lindern. Ich möchte hier direkt vorab klar machen, dass ich niemanden seine Medikamente ausreden will und es sich bei diesem Beitragsabschnitt ebenfalls ausschließlich um meine persönliche Meinung und Erfahrung zu diesem Thema handelt.

Ich bin auch der Ansicht, dass in Ausnahmesituationen kurzzeitige Medikamentengaben auch sinnvoll ein können oder sie langfristig zur Therapie bei körperlichen bzw. gesundheitlichen Behinderungen ebenso ihren Platz haben. Der individuelle Fall kann jedoch nur von einem kompetenten Arzt sowie am besten durch einen zusätzlich qualifizierten Therapeuten nach einer genauen Diagnose abgeklärt werden. Zudem benötigt es natürlich auch den Patienten der einer Einnahme zustimmt. Ob ihr Medikamente nehmen wollt bzw. solltet oder weiter konsumieren möchtet, könnt nur Ihr in Zusammenarbeit mit dem Arzt eures Vertrauens gemeinsam bestimmen.

Medikamente können trotz ihrer Nebenwirkungen ein Hilfsmittel bei der Behandlung von Depressionen, Angst- und Panikattacken sowie Schlafstörungen und weiteren psychischen Krankheiten sein. Auch müssen diese Nebenwirkungen selbstverständlich nicht bei jedem Anwender auftreten. Zwar gibt es einige häufige bis sehr häufige Nebenwirkungen, insbesondere bei der Einnahme von Antidepressiva oder im Falle von Schlafmitteln sogar mögliche schwere Abhängigkeiten, aber auch in diesen Fällen eben nicht bei jedem Anwender gleichermaßen.

Medikamente zur Behandlung von Burnout, Depression, Angst und Schlafstörungen – Meine Meinung und Erfahrungen

Bis auf ein paar natürliche Mittel wie Baldrian, Melisse, Johanniskraut und einiger sinnvoller Nahrungsergänzungsmittel, habe ich mit der Einnahme von Psychopharmaka oder Schlafmitteln keine persönlichen Erfahrungen gemacht. Meine damals erste Anlaufstelle war eine Neurologin- und Psychiaterin die mir nach weniger als 10 Minuten Gespräch bereits Antidepressiva sowie ein Schlafmittel verschreiben wollte. Zusätzlich sollte ich noch einen Protonenpumpenhemmer gegen mein damals stressbedingtes Sodbrennen einnehmen.

Ich war ziemlich entsetzt, dass man mir nach wenigen Minuten Gespräch direkt einen Chemiecocktail, mit teils drastischen, möglichen Nebenwirkungen vorsetzte und daraufhin ein Blatt von einem Pharmahersteller in die Hand drückte und am Schluss das Ganze als „Aufklärung des Patienten“ protokollierte.

Alternativen wurden nicht genannt, nur eine unterstützende Psychotherapie und eine Klinik wären auch gut für mich. „Ich wäre halt stark depressiv und die Angstzustände wären auch nicht selten, das käme von dem ganzen Stress dem ich ausgesetzt war und noch ausgesetzt bin.“ Wenigstens wurde ich von ihr kurz krankgeschrieben. Mir ging es nach dem Besuch miserabel und schlechter als zuvor.

Ich blieb natürlich nicht bei dieser Ärztin, lehnte jegliche Medikamente dieser Art ab und informierte mich über viele Wochen täglich stundenlang über Alternativen im Internet und begann an mir zu arbeiten. Ich ging auch einige Zeit später nach vorheriger Konsultation und Aufnahmevorbereitung in eine Psychiatrie mit Schwerpunkt Hypnose.

Auch dort bekam ich keine Medikamente dieser Art, viele der Mitpatienten bekamen sie bereits vorher und nahmen sie deshalb während der Klinikzeit durch, einige bekamen auch neue Mittel verschrieben, andere Betroffene wiederum reduzierten Ihre Medikamente während dieser Zeit.

Meine persönliche Meinung ist, dass Medikamente bestenfalls die Symptome lindern oder unterdrücken, aber die Ursachen nicht lösen können, die zu den aktuellen Symptomen geführt haben. Die vielen und breitgefächerten Nebenwirkungen, die vor allem Antidepressiva und Schlafmittel haben, müssen zwar sicherlich nicht bei jedem Konsumenten auftreten, jedoch konnte ich viele davon live bei meinen Mitpatienten feststellen und bekam sie natürlich auch in den Gruppen und in persönlichen Gesprächen häufig mitgeteilt.

Solange nicht wirklich eine körperliche, gesundheitliche Behinderung zu hundert Prozent festgestellt wurde, sehe ich in der Medikamenteneinnahme auf keinen Fall eine langfristige Lösung. Und dabei ist es aus meiner Sicht egal, ob es sich um Antidepressiva, Angsthemmer, Schlafmittel oder auch wegen eines stressbedingten Zustandes verordnete Protonenpumpenhemmer zur Magensäuresenkung handelt.

Was spricht für Medikamente bei psychischen Krankheiten und wann würde ich sie aus persönlicher Sicht als akzeptabel finden?

Medikamente können definitiv eine Hilfe bei psychischen Leiden sein, wenn sie zusammen mit einer sehr guten, ausführlichen und vor allem nachhaltigen Psychotherapie verbunden sind. Dazu sollte es meiner Ansicht nach aber noch viel mehr Maßnahmen geben, die zu einer Heilung beitragen können.

Körperliche Behinderungen oder definitiv körperlich bedingte Krankheitsbilder oder Schädigungen des Gehirns sind hier natürlich nicht mit gemeint. Da kann eine medikamentöse Langzeittherapie in einigen Fällen sogar unausweichlich werden, vor allem bei sehr schweren psychischen Erkrankungen. Aber auch in solchen Fällen können einige Maßnahmen neben der Medikamentengabe helfen. (Bitte vorher mit einem Arzt abklären, da einige Maßnahmen wie z.B. die Meditation auch angeblich negative Auswirkungen auf einige psychische Krankheiten haben könnte).

Im Folgenden werden nur einige Beispiele genannt, die bei sehr vielen psychischen Leiden, insbesondere Depression, Burnout, Angsterkrankungen, Panikattacken, Schlafstörungen sowie etlichen psychosomatischen Erscheinungen helfen können:

  • Meditation
  • Qi Gong oder Thai Chi
  • Täglich raus in die Natur
  • Glaubenssätze nachhaltig ändern
  • Hypnose
  • Mehrwöchiger oder mehrmonatiger Klinikaufenthalt in einer guten Psychiatrie
  • Sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel nach vorherigem Bluttest durch einen diesbezüglich kompetenten Arzt
  • 3-4 mal die Woche „Waldbaden“
  • TV, Smartphone und Nachrichtenkonsum drastisch reduzieren
  • Social Media Hygiene betreiben, gilt insbesondere auch für das reale Leben!
  • Sich selbst in psychologischer und geistig/-seelischer Sicht weiterbilden
  • Informationen einholen über Alternativen, erfolgreiche Behandlungen und Geschichten geheilter Menschen (bitte dabei unbedingt auf seröse Quellen achten!)

Es gibt noch weitere Möglichkeiten und Maßnahmen gegen viele psychische Leiden. Es sind deutlich mehr als ich hier nur kurz aufgezählt habe. Wenn es wirklich nicht mehr anders geht und man einen fachlich ausgezeichneten Arzt hat, dem man sein Vertrauen mit gutem Gewissen schenken kann und man auch selbst dazu bereit ist, dann kann man kurz bis mittelfristig auch ergänzend auf Medikamente zurückgreifen. Dies ist wie gesagt nur meine Meinung, auf keinen Fall ein medizinischer Ratschlag oder eine konkrete Handlungsempfehlung!

Was gegen Medikamente bei Depressionen, Angst, Panik, Burnout und Schlafstörungen sowie psychosomatischen Symptome spricht

Es gibt aus meiner Sicht sehr viel, was vermutlich auch in den meisten Fällen gegen die langfristige Einnahme dieser Medikamente aufgeführt werden kann. Vor allem dann, wenn die Symptome eine Ursache haben, die nicht auf Behinderungen, Unfallfolgen oder tatsächlich einwandfrei nachgewiesener Beeinträchtigungen der körperlichen Gesundheit zurückzuführen sind.

Gegen die Medikamentengabe bei rein psychischen Ursachen sprechen aus meiner Sicht vor allem folgende Punkte:

  • Nebenwirkungen (Psychopharmaka haben größtenteils in erheblichen Umfang und in einer ebenso erheblichen Breite Nebenwirkungen, die schwere Folgen haben können. Gewichtszunahme, sexuelle Unlust, Angst, Unruhezustände, Herz- Kreislaufprobleme, Schlafstörungen, Magen- Darmstörungen, Depressionen usw. sind nur einige wenige der zahlreichen Nebenwirkungen die solche Medikamente haben können.)
  • Was bringt es gegen Stress…B. einen Protonenpumpenhemmer über Jahre einzunehmen, wenn das Sodbrennen vom Stress als Ursache herrührt, den man eindeutig reduzieren und den Umgang damit ändern kann?
  • Was bringt ein Schlafmittel langfristig… wenn man die Ursachen nicht bearbeitet, die einem im Kopf herumgehen oder die körperlichen Symptome nicht reduziert die durch Stress, Traumata oder sonstige Einflüsse entstanden sind?
  • Medikamente ohne Psychotherapie? – Auch das gibt es leider! Es werden Antidepressiva einfach über Jahre eingenommen, die Ursachen aber nicht weiterbearbeitet. Wie soll sich so etwas grundlegend am Zustand des Betroffenen ändern können?
  • Wie soll jemand mit einer Phobie oder einem angstauslösenden Trigger von seinen Angstzuständen und Panikattacken nur mit Beruhigungsmitteln und teils immer stärkeren Medikamenten auf lange Sicht herunterkommen, wenn er das Thema nicht nachhaltig bearbeitet und angegangen wird?
  • „Depression und Antidepressiva in einem schlechten Umfeld…“ – Was bringt Antidepressiva außer einer Symptomlinderung oder Symptomunterdrückung, wenn sich der Betroffene weiterhin z.B. an einem katastrophalen Arbeitsplatz mit extremem Stress und mieser Stimmung befindet und dort weiter verharrt oder in einer furchtbaren Beziehung sein Leben verbringt? Nichts… die Ursache muss weg!
  • Mit immer gleichen negativen Glaubensätzen weiter zu machen… das ist eine Garantie für psychische Leiden. Du hast es in der Hand deine Glaubenssätze ins Positive zu ändern.

Das Prinzip ist immer gleich. Medikamente lösen keine Probleme oder Ursachen. Sie sind bestenfalls bis auf ganz wenige Ausnahmen nur eine entsprechende Hilfestellung über kurze- bis mittlere Zeiträume. Ich durfte einige Menschen kennenlernen, die seit sehr vielen Jahren auf diese Medikamente gesetzt haben und endlich nach einer ordentlichen Therapie und einer Lebensumstellung eine wesentliche Besserung erfahren haben. Einige konnten die Medikamente dann mit ärztlicher Begleitung komplett absetzen, andere wiederum wenigsten reduzieren.

Medikamente können temporär einen Teil der Lösung auf dem Weg zur Heilung sein, aber eben nur ein kleiner Teil, wenn man ihn möchte. Ich habe von Menschen erfahren denen ihre Ärzte gesagt haben: „Ihre Depression ist nicht heilbar“ oder „Angsterkrankungen sind nicht heilbar“. Was für ein übler Glaubenssatz und eine niederschmetternde Diagnose die hier verbreitet wird. Seltsamerweise hatten auch einige von diesen Menschen selbst nach 15 Jahren und mehr dann doch noch eine vollständige Heilung oder zumindest deutliche Besserung erfahren.


Lasst Euch nicht demotivieren! Es gibt viele Möglichkeiten etwas aktiv zu unternehmen und gesund zu werden. Schaut auf die Menschen denen es besser geht als vorher und geht nicht in irgendwelche Gruppen in denen der Hauptinhalt der Gespräche nur das Leiden selbst ist und der Tenor „Nichts wird besser, alles immer schlimmer“ lautet. Ich bin nicht pauschal gegen alle Medikamente, nur gegen deren oft viel zu schnellen und mit wenigen oder sogar in manchen Fällen keinen Maßnahmen begleiteten Einsätzen.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

5 Gedanken zu „Ist eine Depression heilbar? – Meine eigenen sehr persönlichen Erfahrungen, Sichtweisen zu Medikamenten und die Dauer der Heilung“

  1. Meiner Familie hat Ihr Artikel Mut gemacht, unseren Neffen nicht aufzugeben und einfach die Krankheit nur als für ewig gegeben hin zu nehmen.
    Michaela Bär

    Antworten
  2. Wer behauptet, dass Depressionen heilbar wären, der lügt. Man kann sie behandeln, aber rauskommen tut man da nie mehr. Und wer ‚herausgekommen‘ ist: Glück gehabt, dann bist du nicht so tief gefallen und da konnte man noch was retten.

    Antworten
    • Selbstverständlich sind sehr viele Depressionen heilbar, es gibt weltweit etliche Millionen Beispiele dafür. Einfach nur „Glück gehabt“ und nichts tun hilft da nicht viel… Ich habe das auch bei anderen ehemaligen Patienten erlebt, teils hatten die schon weit über ein Jahrzehnt Depressionen gehabt und sind auch wieder mit der für sie individuell richtigen Therapie herausgekommen. Es gibt viele Wege, die teils viele Jahre brauchen…

      Antworten
  3. Hey,

    schöner Beitrag. In meiner Familie gibt es einige Menschen die solche Medikamente einnehmen, leider sieht man die Nebenwirkungen und diese Funktionieren nur noch wie Zombies.

    Gruß
    Artur

    Antworten

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