Wie viel Kalium braucht ein Erwachsener am Tag und welche Symptome entstehen bei einem Kaliummangel oder einer Überkonzentration im Körper?

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Beitrag überprüft und zuletzt aktualisiert am 9. Juli 2019

Kalium gehört zu den mengenmäßig häufigsten Mineralstoffen in unserer Ernährung. Es handelt sich um eines der wichtigsten Mengenelemente neben Magnesium, Natrium und Chlorid im Blut. Kalium ist essentiell für die Übertragung von Nervenreizen und dem Erhalt einer gesunden Herzfunktion notwendig. Es ist darüber hinaus für viele weitere Abläufe im Körper zuständig. Für die Herzgesundheit ist es jedoch von besonderem Wert und sollte ausreichend zugeführt werden. Dies muss nicht über Nahrungsergänzungsmittel geschehen, da eine ausgewogene Ernährung vollständig zur normalen Kaliumversorgung eines gesunden Menschen ausreicht.

Sowohl eine Kaliumunterversorgung, als auch die Überkonzentration mit einhergehenden zu hohen Kaliumwerten im Blut; kann viele Ursachen haben. Meist sind diese Zustände auf verschiedene Erkrankungen oder eine spezifische Medikamenteneinnahme zurückzuführen. Auch kann der exzessive Gebrauch von entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln für eine gefährliche Kalium-Überdosis und entsprechende Symptome verantwortlich sein. Ein Mangel an Kalium durch eine sehr einseitige Ernährung ist hingegen ebenfalls möglich, wenn auch eher selten. Eine Unterversorgung mit Kalium die aufgrund einer unausgewogenen und sehr einseitigen Ernährungsweise verursacht werden kann ist; auf jeden Fall zu vermeiden. Zu geringe Kaliumwerte im Blut können sich bereits nach kurzer Zeit bemerkbar machen und schaden dem Körper langfristig immens, insbesondere dem Herzen!



Welche Kaliumwerte im Blut sind normal, welche sind zu niedrig und welche zu hoch?

Der normale Blutwert (Referenzwert) für Kalium liegt bei einem gesunden Erwachsenen zwischen 3,5 bzw. 3,6 mmol/l bis 5,0 bzw. 5,4 mmol pro Liter im Blut. Diese Werte liegen im durchschnittlichen Normbereich und können in einzelnen Ländern und bei verschiedenen Laborprüfungen etwas variieren. Unterhalb und oberhalb dieser beiden Wertangaben beginnt sowohl eine Mangeltendenz- als auch eine zu hohe Konzentration des Kaliums, was entweder zu einer Hypokaliämie (deutlicher Mangelzustand) als auch zu einer Hyperkaliämie (deutlich überhöhter Kaliumgehalt) führen kann. Bei weniger als 2,5-2,7 mmol/l im Blut können durch den schweren Mangel bereits lebensbedrohliche Zustände auftreten! Dasselbe gilt jedoch auch für zu hohe Werte von über 5,0 bzw. 5,4 mmol/l die oft mit schweren Herzrhythmusstörungen einhergehen und zu weiteren gefährlichen Zuständen führen können. Ab 6 mmol/l werden in der Regel umgehende medizinische Maßnahmen eingeleitet um die Kaliumkonzentration im Blut zu senken.

Was ist eine Hyperkaliämie und was passiert bei einer zu hohen Kaliumkonzentration im Blut?

Von der Definition her fängt eine Hyperkaliämie bei Werten über 5,0 mmol/l an. Die Quelle hierfür ist das Portal mein-kalium.de. Allerdings gibt es auch Labore die noch Werte von 5,2-5,4 mmol/l als „Hochnormal“ ansehen. Spätestens darüber ist aber Schluss und es beginnt eine deutliche Überkonzentration des Kaliums im Blut und die sogenannte „Hyperkaliämie“ wird diagnostiziert. Bei besonders hohen Werten ist eine schnelle ärztliche Versorgung äußerst wichtig, gegebenenfalls sogar ein Krankenhausaufenthalt unter zeitlich begrenzter medizinischer Beobachtung und Behandlung.

Anzeichen für eine Hyperkaliämie

Die Symptome einer Hyperkaliämie sind sehr vielfältig und können wie oben bereits erwähnt vor allem ab Werten von 6 mmol/l schnell lebensbedrohlich werden. Auch bei dauerhaft überhöhten Werten, welche sich noch unter diesem kritischen Grenzbereich befinden, treten vermehrt Anzeichen für eine zu hohe Kaliumkonzentration auf. Diese können sich mit denen einer Kalium Unterversorgung teilweise ähneln:

  • Abgeschlagenheit
  • Dauermüdigkeit
  • Kreislaufprobleme
  • Herzrhythmusstörungen, Aussetzer, beschleunigter oder verminderter Herzschlag (Außerhalb der Puls-Normwerte)
  • Herzklopfen (harter Herzschlag, Pochen)
  • Fremdgefühle (Kribbeln, Juckreiz…)
  • Muskelschwäche
  • Azidose (Störung des Säure-Basen-Haushalt)
  • Darmverschluss
  • Lähmungserscheinungen
  • Herzstillstand
  • Koma
  • Tod

Wie viel Kalium sollte man mindestens am Tag zu sich nehmen?

Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung (kurz DGE), gibt aktuell 4 Gramm Kalium pro Tag für einen erwachsenen und gesunden Menschen als empfohlene Menge an. Für Kinder je nach Altersstufe deutlich weniger und für Schwangere etwas mehr (4,4 Gramm). Die Weltgesundheitsorganisation (kurz WHO) sieht rund 3,5 Gramm als Mindestaufnahmemenge für Kalium pro Tag vor.
Wenn man die vielen weiteren Quellen und Studien zusammenträgt, dann werden es wohl zwischen 5-6 Gramm Kalium am Tag sein, die den Bedarf wirklich ausreichend decken und für einen erwachsenen Menschen ohne Erkrankungen von der Menge her kein gesundheitliches Problem darstellen dürften. Da der Kaliumbedarf aber individuell ist und nicht nur von Geschlecht, Alter und Gewicht abhängt, sondern auch von der körperlichen Betätigung gegebenenfalls bis hin zum Leistungssport, schwankt dieser Richtwert teilweise drastisch. Von daher sollte man den eigenen Wert routinemäßig per Blutbild kontrollieren lassen.

Lebensmittel mit hohem Kaliumgehalt

Kalium ist kein seltener Mineralstoff in unseren Lebensmitteln. In den meisten Grundnahrungsmitteln ist er so ausreichend vorhanden, dass man mit einer Kombination aus diesen natürlichen Produkten locker den täglichen Kaliumbedarf decken kann.


Im Vergleich zu den in der Bevölkerung viel häufiger vorkommenden Unterversorgungen wie z.B. dem Eisenmangel oder gar Mängeln an Mikronährstoffen wie z.B. Selen oder Vitamin D, bei denen Deutschland ein Mangelgebiet darstellt, ist eine Unterversorgung mit Kalium durch eine gesunde Ernährung kaum zu befürchten.

Besonders reich an Kalium sind beispielsweise folgende neun Lebensmittel:

  1. Trockenfrüchte, insbesondere Datteln, Feigen, Aprikosen und Pflaumen
  2. Bananen
  3. Avocados
  4. Brokkoli
  5. Nüsse, z.B. Walnuss oder die besonders selenhaltige Paranuss
  6. Kartoffeln
  7. Linsen
  8. Spinat
  9. Feldsalat

Die typischen Symptome eines Kaliummangels (Hypokaliämie)

Bei einem temporär und akuten zu niedrigen Kaliumspiegel im Blut, vor allem jedoch bei langfristigen Mangelzuständen dieses Mineralstoffs, kommt es zu einer Vielzahl von körperlichen Anzeichen und typischen Kaliummangel-Symptomen. Diese können sich unter anderem in folgenden körperlichen und psychischen Reaktionen äußern:

  • Herzrhythmusstörungen
  • Blutdruckschwankungen (vor allem erhöhter Blutdruck)
  • Muskelschwäche, Krämpfe, gestörte Reizübertragung
  • Schwindel
  • Kreislaufprobleme
  • Nervenleiden
  • Psychische Probleme wie starke Stimmungsschwankungen
  • Erhöhte Nervosität
  • Nierenprobleme
  • Verschlechtere Wundheilung
  • Die Neigung zu Akne, Hautunreinheiten sowie Hauttrockenheit kann sich erhöhen
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Übelkeit
  • Darmträgheit, einhergehend mit Verstopfung und/oder Blähungen
  • Gestörtes Elektrolytgleichgewicht

Im Falle einer akuten Hypokaliämie wird von einem Arzt eine Kaliumlösung (Kaliumchlorid) intravenös verabreicht. Auch Medikamente und bestimmte Lebensmittel wie z.B. Lakritz sind in der Lage den Kaliumgehalt im Körper und vor allem im Blut deutlich senken, da sie die Aufnahme stören sowie die Ausscheidung von Kalium erhöhen können. Bei einer bestehenden Hypokaliämie ist eine genaue ärztliche Abklärung dringend anzuraten.

Kalium als Nahrungsergänzungsmittel?

Bei einem gesunden Menschen der sich ausgewogen ernährt, ist die zusätzliche künstliche Kaliumzufuhr unnötig. Kalium kommt in ausreichenden Mengen und im überwiegenden Teil unserer Lebensmittel auf natürliche Weise vor. Solange aufgrund von spezifischen Krankheiten nichts ärztlich verordnet wurde, ist die Aufnahme über Nahrungsergänzungsmittel aus meiner Sicht und auch aus wissenschaftlichen fundierten Gründen nicht sinnvoll.

Was passiert im Körper, wenn man zu viel Kalium zu sich nimmt – Stichwort „Kalium Überdosierung“

Wenn man zu viel Kalium z.B. über die Ernährung aufnimmt, dann wird vom menschlichen Organismus das Hormon „Aldosteron“ gebildet, was eine Ausscheidung des Überschusses über die Nieren veranlasst. Bei kranken Menschen mit einer Hyperkaliämie oder einem Nierenleiden ist eine Überdosierung besonders gefährlich und kann zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Eine massive Überdosierung mit Nahrungsergänzungsmitteln auf Kaliumbasis ist ebenfalls möglich und auch auf keinem Fall einem gesunden Menschen anzuraten! Die Niere wird stark belastet, Herzrhythmusstörung treten auf, Kribbeln und Muskelschwäche können sich einstellen und bis hin zu Lähmungserscheinungen führen! Daneben sind noch einige weitere gravierendere Symptome möglich, welche ebenfalls lebensbedrohlich werden können!

Bei einem gesunden Menschen muss dazu jedoch recht viel Kalium aufgenommen werden, was über die normale Ernährung kaum möglich ist, wohl aber durch eine Überdosierung an kaliumreichen Nahrungsergänzungsmitteln!
Wenn mehr als 15-18 Gramm Kalium an einem Tag aufgenommen werden, kann dies je nach Körpergewicht bereits zu einer schweren Hyperkaliämie führen, bei kleineren Kindern ist dieser Aufnahmewert natürlich deutlich niedriger, als es bei einem 80 Kilo schweren Erwachsenen der Fall ist. Von daher können auch bereits geringere Dosierungen gesundheitliche Probleme bereiten, welche deutlich über der empfohlenen Tagesmenge liegen.

Fazit:


Weder ein Kaliummangel, noch ein dauerhafter oder auch kurzfristig zu hoher Kaliumwert z.B. durch Krankheiten oder die Überdosierung des Mineralstoffs, sollten auf die leichte Schulter genommen werden! Die genannten Symptome im Falle beider Zustände zeigen deutlich auf, wie gefährlich eine Störung der Kaliumversorgung in die jeweiligen Richtungen werden kann. Über eine standardmäßig gesunde Ernährung kann der tägliche Kaliumbedarf problemlos gedeckt werden. Unser Körper scheidet gering- bis moderat erhöhte Mengen des Mineralstoffs die er nicht benötigt bei einem gesunden Allgemeinzustand problemlos wieder aus. Bei einer Vielzahl von gewöhnlichen und abwechslungsreichen Ernährungsarten ist eine massive Überdosierung oder eine deutliche Unterversorgung an Kalium nur schwer möglich. Dies betrifft sowohl die ausgewogene omnivore-, als auch die vegetarische und vegane Ernährungsrichtung sowie deren jeweilige Varianten wie z.B. High Carb, Paleo oder Low Carb.

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Autor: Marco Eitelmann

Mein Name ist Marco Eitelmann und ich schreibe hier seit Gründung dieser Webseite im Jahr 2014 hauptsächlich über die Themen: Gesundheit, Ernährung sowie Natur- und Umwelt. Mein Wissen in diesen Bereichen stammt aus meiner inzwischen fast 20 jährigen Berufserfahrung im Lebensmittelhandel und der Nahrungsmittelproduktion und durch ständige Fortbildung im Ressort Ernährung sowie der ausgiebigen Lektüre von mittlerweile weit über 200 Fachbüchern aus den Bereichen Medizin und Naturwissen.

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